Auf dem Neder-Keller trafen sich vor einer Woche etwa 40 Gäste zu einem Ehemaligentreffen der VfB-Fußballer. Die Abteilung gibt es seit eineinhalb Jahren nach Budgetstreitigkeiten mit dem Hauptverein nicht mehr. Die mittlerweile auf zahlreiche Sportvereine in der Gegend verstreuten Nostalgiker überlegten, ob sie in der Hallenrunde als VfB-Mannschaft antreten dürfen. Die Hoffnung ergab sich aus einer neuen Verbandsregel, wonach den Aktiven ein Zweitspielrecht eingeräumt wird.
Erbpacht oder Vermieten?
Doch der ehemalige VfB-Abteilungsleiter Alexander Hack musste verkünden, dass ein Verein maximal vier Spieler aufnehmen dürfe. Somit verblieben die Teilnehmer um Ex-Trainer Michael Rödl, vielleicht bei Freizeitturnieren ein gemeinsames Comeback zu geben. Ein Comeback der Fußballer innerhalb des VfB hält sogar der ehemalige 2. Vorsitzende Ulli Welz für ausgeschlossen. Auch VfB-Boss Franz Stumpf hat sich damit abgefunden und mit seinen Vorstandskollegen Ideen ausgetauscht, was mit dem Sportgelände im Norden passieren soll.
„Die anderen Abteilungen nutzten Vereinsheim und Sportanlagen nicht“, sagt Stumpf. Vor der Jahresversammlung am Freitag, 22. November, wurde sich die Führungsriege einig, Eigentümer des Geländes bleiben zu wollen. „Varianten wären eine weitere Vermietung beziehungsweise Verpachtung an den TKV Forchheim oder die Vergabe einer Erbpacht“, erklärt das Stadtoberhaupt.
Um, wie Stumpf sagt, „in alle Richtungen“ weiterdiskutieren und auch verhandeln zu können, sollen die Mitglieder über eine Verhandlungsvollmacht für den Vorstand abstimmen: „Über endgültige Entscheidungen wird freilich nur in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung abgestimmt.“ Die Entwicklungen beim VfB werden mit Argusaugen verfolgt, nicht nur beim TKV, der auf dem Sportgelände im Norden gerne eine langfristige Perspektive hätte. Eine Erbpachtregelung wäre dagegen vor allem interessant für die SpVgg Jahn, die wiederum zur finanziellen Konsolidierung ihr Sportgelände an der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße veräußern will und nach neuen Standorten Ausschau hält.
Hinter den Kulissen sind die Sportinsel in Burk und das VfB-Gelände längst als einzig in Frage kommende Grundstücke ausgemacht. Fleißig beim Durchrechnen der Kostenkalkulationen der Modelle hilft die Stadt, die das innenstadtnahe Filetgrundstück an der Jahn-Straße schnellstmöglich bebaut sehen will. OB Stumpf hatte noch vor kurzem ausgeschlossen, dass schnell Bewegung in die Sache kommt. Nun aber geht er „so unsicher wie selten“ in die Jahresversammlung des VfB. Ein Zeichen dafür, dass die gewünschte Verhandlungsvollmacht für den Vorstand eben nicht nur eine Formalie ist.