2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligavorschau
Der FC Amberg, l. Junior Torunarigha, will sich in Burghausen so teuer wie möglich verkaufen. F: Eberhardt
Der FC Amberg, l. Junior Torunarigha, will sich in Burghausen so teuer wie möglich verkaufen. F: Eberhardt

Absolute Mammutaufgabe wartet auf den FC

Amberger Regionalligist am Freitag in Burghausen krasser Außenseiter +++ Aufsteiger will sich so teuer wie möglich verkaufen

Vier Spiele stehen in der Fußball-Regionalliga Bayern am Freitagabend auf dem Programm. Darunter auch eine Spitzenpartie, wenn der Aufsteiger FC Amberg als Tabellensechster um 19.30 Uhr beim Dritten, dem Ex-Bundesligisten SV Wacker Burghausen, antritt. Für Ambergs Coach Timo Rost eine Begegnung, in der die Rollen aus vielerlei Gründen ganz klar verteilt sind: „Wir sind krasser Außenseiter. Da wartet eine absolute Mammutaufgabe auf uns“, weiß er.

14 Partien sind seit dem Auftakt Mitte Juli absolviert, drei – inklusive derer am Freitag in Burghausen – folgen noch, dann ist die Hinrunde abgeschlossen. Und in derer gehört der FC Amberg mit seinen bislang erreichten 20 Punkten als Aufsteiger zweifelsohne zu den Überraschungsteams dieser Saison. Die Vilsstädter haben sich, so Rost, als „beste semi-professionelle Mannschaft“ bestens in der neuen Umgebung etabliert.

Fast schon logisch, dass inzwischen im FCA-Umfeld die Rechenschieber betätigt werden. In der Spielzeit 2014/15 hatten der SpVgg Greuther Fürth II 38 Zähler zum direkten Klassenerhalt gereicht, mit 34, die der SV Heimstetten geholt hatte, ging es in die Abstiegsrelegation. Sprich: Die Gelb-Schwarzen haben drei Spieltage vor Abschluss der Hinrunde mit ihren 20 Zählern – geht man davon aus, dass 40 reichen werden – beste Karten zum direkten Ligaerhalt in der Hand.

Mehr ist es aber nicht“, sagt Rost, für den solche Rechenspielchen absolut kein Thema sind. „Wir haben 20 Punkte nach 14 Spielen – das ist sicherlich überragend, damit hat vor dieser Saison niemand gerechnet. Aber für uns zählt nur das nächste Spiel“, so Rost. So profan sich das auch anhören mag, so richtig ist diese Einstellung. Denn nach wie vor beträgt der Abstand auf die gefährdeten Ränge lediglich fünf Zähler.

Angesichts der Gegebenheiten beim FC Amberg, und das weiß Rost ebenso, ist es dennoch erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit, Engagement und Einsatz die FCA-Spieler Woche für Woche an den Start gehen. Ein Umstand und eine enorme Leistung, die Rost durchaus stolz machen: „In unserer Mannschaft gehen im Vergleich zu vielen anderen Teams in der Regionalliga die Spieler täglich einer geregelten Arbeit. Das sind bei vielen unserer Gegner ganz andere Bedingungen vorhanden“, weiß der FCA-Coach.

Wie beim SV Wacker Burghausen, dem Gastgeber für die Vilsstädter am Freitag. „Meine Jungs stehen bis 13 Uhr im Job und sitzen dann drei Stunden im Bus. Dennoch wollen wir uns dort als Außenseiter so teuer wie möglich verkaufen“, gibt Rost als Marschroute aus. Der hat die Burghausener mehrmals auf Videos studiert und zweimal live beobachtet und ist, auf die Stärken des SV Wacker angesprochen, mehr als angetan.

„Ähnlich wie der SSV Jahn Regensburg eine ganz spielstarke Mannschaft, die zudem bei Standardsituationen brandgefährlich ist“, weiß der Amberger Coach. Zudem besitze die Elf um Trainer Uwe Wolf mit Marius Duhnke und dem letzten Neuzugang Juhvel Tsoumou zwei Ausnahmestürmer. Zudem sei Burghausen, angesichts der bislang im eigenen Stadion geholten 16 Punkte ungemein heimstark. „Das wird ganz schwer“, so Rost.

Aber auch der SV Wacker geht mit einer gehörigen Portion Respekt in diese Begegnung. Wolf hatte den FC bei seinem Spiel beim SSV Jahn Regensburg gesehen. Sein Fazit: Der FC überzeuge mit einer „mannschaftlich geschlossenen Leistung“. Dennoch wollen die Gastgeber mit einem Sieg gegen die Oberpfälzer den dritten Rang absichern. Allerdings ging beim SVW in dieser Woche der Grippevirus um, der Valonis Kadrijaj am schlimmsten erwischt hatte und einen Einsatz gegen den FCA unmöglich macht. Dagegen ist der langzeitverletzte Bence Pilisi wieder ins Lauftraining eingestiegen und auch Christoph Rech ist nach seiner Gelb-Sperre wieder mit an Bord.

Amberg hingegen muss noch auf Innenverteidiger Julian Ceesay verzichten, der gegen Burghausen noch gesperrt ist. Für ihn könnte erneut Silas Göpfert eine Alternative sein. „Er hat seine Sache gegen Rain sehr gut gemacht“, bewertet Rost dessen Leistung. Ansonsten fehlt weiterhin Andreas Graml, dessen Bruch des Wadenbeinköpfchens inzwischen verheilt ist, aber zwei bis drei Wochen bis zu seinem ersten Einsatz brauchen wird. „Andy hat in dieser Woche lockere erste Übungen mit dem Ball gemacht“, so dazu Rost.

Aufrufe: 015.10.2015, 14:43 Uhr
Stephan LandgrafAutor