Und was er zurücklässt, ist eine Menge. Schon sein Vater und sein Onkel kickten für die erste Mannschaft der VSF Amern, er selbst hat seit den Mini-Bambini nie für einen anderen Verein gespielt. Mit 17 Jahren holte ihn der damals neue Trainer Rainer Bruse zu den Senioren hoch, womit er zu einem Teil einer märchenhaften Erfolgsstory wurde. Denn unter Bruse stiegen die VSF nicht von der Kreisliga B bis in die Landesliga auf, sie entwickelten auch noch ein ganz besonderes Markenzeichen. "Wir stehen für mannschaftliche Geschlossenheit, Einsatz, Leidenschaft und großes Kämpferherz. Damit haben wir es oft auch geschafft, bessere Mannschaften zu besiegen", sagt Heythausen.
Wie wichtig er selbst für diese Entwicklung war, kann keiner so gut beurteilen wie Bruse, der 2015 sein Traineramt an Co-Trainer Dennis Sobisz übergab: "Dominik war schon mit 17 Jahren ein Leistungsträger. Für mich ist er einer der prägenden Spieler im Grenzland der letzten zehn Jahre." Vor diesem Hintergrund versteht es sich von selbst, dass Heythausen zu den Spielern zählt, die das Rückgrat des Teams bilden. Zwischendurch war er auch Kapitän des verschworenen Haufens.
Klar, dass Dennis Sobisz nicht glücklich war, als ihm Heythausen im August offenbarte, dass er mit Beginn der Winterpause die Zelte am Niederrhein abbrechen würde. Wie er Heythausen wertschätzt, wurde deutlich, als in René Jansen ein Spieler gleichen Kalibers kürzlich erklärte, er wolle im Winter gehen, allerdings zu einem Verein ganz in der Nähe, zum SV Straelen. "Wir haben klar gesagt, dass wir ihn vor dem Hintergrund, dass uns in Dominik ein ganz wichtiger Spieler für die Struktur der Mannschaft verlässt, nicht abgeben werden", sagt Sobisz. Da Jansen dennoch gehen will, muss nun zwischen den Klubs verhandelt werden.
Ähnliches kommt auf den FC SW Kalkriese nicht zu. Denn der Wechsel von Dominik Heythausen in dessen erste Mannschaft, die in der Kreisliga Osnabrück kickt, erfolgt für einen verdienten Spieler natürlich mit vollem Segen der Amerner. Dass Heythausen sich bewusst für den kleinen Verein in der Gemeinde Bramsche entschieden hat und dabei auch die Spielklasse keine Rolle spielte, passt zu seinem Charakter. "Dort herrschen ähnliche dörfliche Strukturen wie in Amern. Da fühle ich mich wohl, das erleichtert mir die Integration. Ich möchte möglichst schnell sesshaft werden", erzählt Heythausen. Da ist es ganz sicher kein Nachteil, dass seine Freundin auch beim FC SW Kalkriese Fußball spielt und ihr Vater ebenso im Verein aktiv ist.
Den Umzug in die neue gemeinsame Wohnung nach Engter, ebenfalls ein Teil der Gemeinde Bramsche, haben Heythausen und seine Freundin schon vor den Feiertagen abgeschlossen. Weihnachten hat der 28-Jährige dann noch mal bei seinen Eltern in Amern gefeiert und die Woche danach zur Akklimatisierung in der neuen Heimat genutzt. Am Montag betritt der gelernte Bankkaufmann dann auch beruflich Neuland bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft im benachbarten Osnabrück. "Das ist für mich ein Sprung ins kalte Wasser, denn mit Jahresbeginn gibt es da gleich richtig viel zu tun", berichtet Heythausen. Viel Zeit dürfte also nicht sein, um sich dem Vergangenen zu beschäftigen. Zumal der 28-Jährige sicher auch nichts dagegen hätte, bei seinem neuen Fußballverein möglichst schnell eine ähnliche tragende Rolle einzunehmen wie bei den VSF Amern.