2024-04-24T13:20:38.835Z

Transfers
Als Spieler und Trainer heuert Daniel Beerschneider bei seinem Heimatverein TSV Neustadt an.  Foto: Archiv
Als Spieler und Trainer heuert Daniel Beerschneider bei seinem Heimatverein TSV Neustadt an. Foto: Archiv

Abbacher Torjäger wird Spielertrainer

Landesligastürmer Daniel Beerschneider kehrt zur Winterpause nach Neustadt zurück und rückt an die Seite von Stefan Waldhier

Die erste Dezember-Woche 2014 wird in der Fußballregion Kelheim eingehen als ereignisreiche Phase der Trainerveränderungen. Nachdem Bernd Schinn (TV Riedenburg) und Andreas Klein (FC Mainburg/FuPa berichtete jeweils) dieser Tage ihre Abschiede mit Saisonende ankündigten, setzt eine spektakuläre Betreuerpersonalie die Pointe ans Ende der Woche: Der Bad Abbacher Torjäger Daniel Beerschneider kehrt zurück zu seinem Heimatverein TSV Neustadt und wird dort bereits in der Winterpause Spielertrainer. Er steht seinem Ex-Landesliga-Kollegen Stefan Waldhier (27) zur Seite, der dieses Amt derzeit ausübt und mit Saisonende den Betreuerjob aufgibt. Dann wird der ebenfalls 27-jährige Beerschneider alleiniger Spielertrainer.

Der brandgefährliche Stürmer ist ein Neustädter Eigengewächs. Einen überregional bekannten Namen machte er sich spätestens nach seinem Wechsel zum TSV Bad Abbach. Der Rückkehrer erinnert sich: ,,Ich hab' gleich das Vertrauen des damaligen Trainers Franz Fuchsgruber bekommen und erzielte in meinem ersten Punktspiel drei Tore gegen Schwarzenfeld." Das war vor sechseinhalb Jahren. Die Abbacher kämpften in der Bezirksoberliga Oberpfalz um den Aufstieg in die Landesliga. Beerschneider trug ein wesentliches Scherflein zum Sprung nach oben bei - zweimal in Folge wurde er Torschützenkönig in der mittlerweile aufgelösten Bezirksoberliga.

Nach Verletzung ,,greife ich voll an"

,,Ich habe in Bad Abbach viel erreicht", sagt Beerschneider, ,,ich wurde Stammspieler, erlebte super Landesliga-Jahre und durfte Kapitän der Mannschaft sein." Die jüngste Vergangenheit war für den Lehrer an der Realschule Rottenburg nicht allzu rosig. Eine hartnäckige Verletzung zwang ihn zu einer Pause von über einem Jahr. ,,Eine Entzündung an der Patellasehne machte mir zu schaffen. Erst jetzt bin ich wieder schmerzfrei."

Bei seinem neuen/alten Verein Neustadt möchte der Goalgetter ,,nochmal alles rausholen und mit dem Verein angreifen". Interesse an einem Trainerjob habe er schon länger. ,,Ich hatte in den vergangenen Jahren bereits Angebote. Aber ein Heimatverein hat besondere Anziehungskraft, auch wenn Bad Abbach so etwas wie ein zweite Heimat wurde." Die Verbundenheit zum Klub und zu früheren Mitspielern wie Waldhier und Markus Englert - beide waren in Abbach Landesliga-Kicker - beförderte den jetzigen Entschluss ebenfalls. ,,Mit Abteilungsleiter Daniel Neubaur hatte ich angenehme Gespräche und ich weiß, dass Stefan Waldhier eine schlagkräftige Truppe geformt hat."

Die Zeit sei reif ,,für eine neue Herausforderung". ,,Ich möchte mein Wissen und meine Erfahrungen aus meiner Zeit in Abbach gerne weitergeben und so den TSV Neustadt besser machen." In der Herbstrunde verfolgte Beerschneider bereits einige Kreisliga-Spiele seiner neuen Teamkollegen. ,,Ich habe schon einige Punkte gesehen, die ich bereits mit Stefan Waldhier besprochen habe. Wir wollen gleich daran arbeiten." In jede Partie, so der neue Spielertrainer, werde man mit ,,Einsatzbereitschaft und Herzblut" gehen.

Waldhier macht als Kicker weiter

Der Aufstieg sei in der laufenden Saison nicht das Ziel - ,,aber wenn die anderen Mannschaften Federn lassen, wollen wir die Angebote durchaus annehmen". Aktuell fehlen Neustadt drei Punkte auf Rang zwei. Der Weggang Beerschneiders von Abbach hat auch Spekulationen in die Welt gesetzt, denen der 27-Jährige entgegen treten will. ,,Ich habe nie aktive Spieler vom TSV Bad Abbach angesprochen, um mit mir nach Neustadt zu gehen", erklärt er.

Sein Kompagnon Waldhier kann sich ,,keinen besseren Partner in meinem letzten Trainerhalbjahr vorstellen als Daniel. Wir kennen uns seit der E-Jugend und hatten immer ein sehr gutes Verhältnis miteinander." Schon die ersten Gespräche über die Mannschaft hätte ihm gezeigt, dass man die selben Vorstellungen habe. Die Offensivqualitäten eines Landesliga-Torjägers seien für den Kreisligisten Gold wert. Waldhier selbst wird nach Saisonende als Betreuer aufhören. Er führt ein Gasthaus in Neustadt, wo er zugleich Koch ist. ,,Ich bleibe aber Spieler beim TSV."

In der Halle noch nicht dabei

Die Vereinsführung mit Vorsitzendem Georg Kottmair und Fußball-Abteilungsleiter Neubaur strahlt angesichts des Coups. ,,Daniel spielte in der Jugend viele Jahre für uns. Selbstverständlich schwingt ein gewisser Stolz mit, dass sich unsere Anstrengung in der Jugendarbeit in solchen Talenten widerspiegelt. Umso mehr freut es uns, dass er nach über sechs Jahren zurückkehrt", sagt Kottmair. Abteilungschef Neubaur ergänzt: ,,Nach Waldhier und Englert kommt ein weiteres Eigengewächs nach Hause. Daniel Beerschneider ist auch menschlich eine Bereicherung für den Verein."

In der Halle - in einer Woche beginnt die Fußballkreismeisterschaft für die Kelheimer Klubs - wird der Rückkehrer wohl nicht eingreifen. Spätestens am 29. März sollte es zum Kreisliga-Start aber soweit sein. Mit dem Gastspiel von Spitzenreiter TV Aiglsbach sieht Neustadt an diesem Tag einen würdigen Rahmen für den Einstand des neuen Spielertrainers Daniel Beerschneider.

Aufrufe: 04.12.2014, 13:35 Uhr
Martin RutrechtAutor