2024-04-16T09:15:35.043Z

FuPa Portrait
Noch für die Frankfurter Eintracht in der B-Jugend aktiv: Malik Karaahmet. Archivfoto: Leifer.
Noch für die Frankfurter Eintracht in der B-Jugend aktiv: Malik Karaahmet. Archivfoto: Leifer.

Ab Sommer ruft die Zweite Liga

Malik Karaahmet: 17-jähriger Wiesbadener erhält beim Karlsruher SC seinen ersten Profi-Vertrag

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Wiesbaden. RB Leipzig hatte seine Fühler ausgestreckt. 1899 Hoffenheim und der VfL Wolfsburg ebenso. Die Fußball-Bundesligisten wollten Malik Karaahmet in ihre Nachwuchsschmieden locken. Am Ende entschied sich das Wiesbadener Fußball-Talent, das noch bis Saisonende in der B-Jugend-Bundesliga für Eintracht Frankfurt aufläuft, aber für den ganz großen Sprung. Und unterschrieb am Dienstag einen Profi-Vertrag beim Karlsruher SC. Ein bedeutender Schritt für den Stürmer, der erst vor zwei Wochen seinen 17. Geburtstag feierte. „Wir sind überzeugt, dass es die beste Entscheidung für Malik ist. Der KSC hat sich sehr um Malik bemüht, ihm einen Kontrakt bis Juni 2021 gegeben. Das zeigt die hohe Wertschätzung für Malik“, meint dessen Vater Abdullah Karaahmet, langjähriger Sportlicher Leiter des Türkischen SV zu Verbandsliga-Zeiten. Ab der kommenden Saison darf Sohn Malik Karaahmet, der schon 18 Mal das Trikot einer türkischen U-Nationalmannschaft trug, also unter Cheftrainer Mirko Slomka Zweitliga-Luft schnuppern. „Wir wären sehr zufrieden, wenn er am Anfang für fünf bis zehn Minuten zum Zuge kommt. Wenn Malik sein Potenzial abruft, kann er sich nach zehn, 15 Spielen in die Stammelf kämpfen“, hofft sein Vater.

Nicht nur deutsche Clubs hatten um Malik Karaahmet gebuhlt, „wir hatten auch drei Angebote für Profi-Verträge aus der Türkei“, erzählt Abdullah Karaahmet. Vor einem Monat kam dann aber der Kontakt zum KSC zustande, recht schnell wurden sich Spieler, Berater und Oliver Kreuzer, Sportdirektor des Zweitligisten, einig. „Wir fühlen uns bei der Eintracht sehr wohl“, erläutert Abdullah Karaahmet. „Es ist aber eben jetzt eine großartige Möglichkeit für Malik, sich weiterzuentwickeln.“

Tore am Fließband

Der Sohnemann hatte mit sieben Jahren beim TSV begonnen, relativ rasch schon eine, teils sogar zwei Jugenden höher gespielt. Kurz darauf holte Salih Dik-Fesci das Talent zu Biebrich 02. Malik Karaahmet traf wie am Fließband, ging zum SV Wiesbaden und folgte schließlich dem Ruf des damaligen Jugendcoaches Alexander Pommerehnck ins Nachwuchsleistungszentrum des Drittligisten SV Wehen Wiesbaden. Mit 34 Treffern wurde Malik Karaahmet in der C-Jugend Torschützenkönig in der Hessenliga. „Er hatte immer super Trainer, die ihn gefordert und gefördert haben“, berichtet Abdullah Karaahmet.

"Ein Typ wie Drogba"

Vor zwei Jahren warben dann die Eintracht und der FSV Frankfurt um den Nachwuchsangreifer. Malik Karaahmet entschied für die Adlerträger, war in der U 16 unter Trainer Anouar Ddaou 28 Mal in der Hessenliga erfolgreich. In der aktuellen Runde in der B-Jugend-Bundesliga traf der 17-Jährige an der Seite von Sahverdi Cetin, den Chefcoach Niko Kovac im Januar mit ins Trainingslager nach Abu Dhabi nahm, und Nils Stendera, jüngerer Bruder des verletzten Eintracht-Profis Marc Stendera, in 13 Partien 14 Mal. „Malik ist ein sehr ehrgeiziger Spieler, der kopfballstark ist und sehr körperbetont spielt – ein Typ wie Didier Drogba“, vergleicht Vater Abdullah Karaahmet seinen Sohn von der Spielanlage her mit dem berühmten Ivorer. „Zudem ist er sehr bodenständig und nicht abgehoben.“

Im Mai will Malik Karaahmet seinen Realschulabschluss in Frankfurt machen, anschließend soll die volle Konzentration der Fußball-Karriere gelten. „Wir denken sogar darüber nach, mit der ganzen Familie nach Karlsruhe zu ziehen“, erklärt Abdullah Karaahmet. Vorher möchte sich sein Sprössling noch mit der türkischen U 17 das Ticket für die Europameisterschaft in Kroatien lösen. In der Eliterunde, der letzten Qualifikationsrunde, treffen die Gastgeber vom 23. bis zum 28. März auf Deutschland, Finnland und Armenien.

Beim Wiesbadener Liliencup 2017 glänzte Karaahmet mit vier Toren. Hier haben wir für Euch seine starke Vorlage im Spiel gegen Rapid Wien und den sehenswerten 1:0-Führungstreffer gegen den HSV bei FuPa.TV.


Aufrufe: 01.2.2017, 05:00 Uhr
Tobias GoldbrunnerAutor