2024-05-02T16:12:49.858Z

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Sorgte für Zündstoff: Das Spiel zwischen der SG Sonnenhof Großaspach und dem VfR Aalen.
Sorgte für Zündstoff: Das Spiel zwischen der SG Sonnenhof Großaspach und dem VfR Aalen.

Aalener Ultras belästigen Aspachs Bürger

Auftritt der VfR-Fans in der Ortsmitte schockt Augenzeugen

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Ein zufällig vorbeifahrender Aspacher „war geschockt, dass so etwas in Großaspach passiert“. SG-Präsident Werner Benignus zeigt Verständnis dafür: „Sie können davon ausgehen, dass uns dies extrem geärgert hat, da Aspacher und SG-Fans beeinträchtigt waren.“ Die Rede ist vom Auftritt Aalener Chaoten am Samstag vor dem Drittligaspiel.

Benignus versucht deutlich zu werden und gleichzeitig nicht noch verbal zu zündeln, als er auf die Belästigung von Passanten und Autofahrern am Samstag zur Mittagszeit in der Großaspacher Hauptstraße zu sprechen kommt: „Das war alles andere als schön. Komplett in schwarz gekleidete Personen hatten sozusagen die Ortsmitte besetzt und Feuerwerkskörper gezündet.“ Dass die Unruhestifter von der Ostalb kamen, gilt als sicher. Auch weil die Ultras aus Aalen Bilder von ihrem Auftritt in Großaspach und dem anschließenden Aufmarsch zum Stadion im Fautenhau im Internet veröffentlicht haben. Dass sich Beobachter an Aktionen von Neonazis oder anderen Rechtsradikalen erinnert fühlten, ist auch eher kein Zufall. Gelten doch Teile der Fanszene des VfR solchen Extremisten als nahestehend (wir berichteten). Ein Beispiel: Während die SG Sonnenhof für ihre Einladung von 600 Flüchtlingen und deren ehrenamtlichen Helfern zum Duell der Schwaben Lob kassierte, gibt’s beim VfR Kritik wegen einer ähnlichen Aktion, die der Ex-Zweitligist und der Rotary Club Aalen fürs Heimspiel gegen den VfB Stuttgart II starten. Ein VfR-Fan kündigt im Internet gar an: „Ich schmeiß meine Dauerkarte in den Müll.“


Werner Benignus verurteilt die Vorkommnisse entschieden
Den Präsidenten des Tabellendritten der Dritten Liga interessieren die Konflikte beim württembergischen Ligarivalen eher weniger. Benignus ist wichtig, welche Auswirkungen der Samstag in Aspach hat. Er sagt zu den Szenen: „Wir als Verein haben hierauf keinerlei Einfluss, da es weder unsere Fans sind und wir zusätzlich außerhalb der Arena keine Handhabe gegen diese Personen haben. Wir verurteilen solche Vorkommnisse entschieden. Das hat nichts mit Fußball und schon gar nichts mit unserer SG zu tun. Ganz im Gegenteil – wir haben es uns auf die Fahnen geschrieben, unsere Gäste sehr herzlich willkommen zu heißen und mit allen ein hoffentlich schönes und vor allem faires Fußballspiel zu erleben. Die Vergangenheit hat uns sehr positive Beispiele beschert. Beispielsweise hat sich zwischen uns und Dynamo Dresden eine Freundschaft entwickelt. Genau so muss das auch sein.“


Polizei wollte Eskalation in der Ortsmitte vermeiden
Dass in Aspach bislang eher Ruhe an der Chaoten-Front herrschte, bestätigt die Polizei. Weshalb die beobachtenden Beamten nicht eingegriffen haben, wird damit begründet, dass man wohl eine Eskalation vermeiden wollte. Sprecher Bernhard Kohn vom Polizeipräsidium Aalen: „Man hat das Minderschwere in Kauf genommen – Verkehrsbehinderungen.“ Und er fügt an: „Wir in Aalen sind solche Auftritte gewohnt.“ Seine Einordnung der Rüpeleien: „Schlechtes Benehmen mit anschließender Verkehrsbehinderung.“

Aufrufe: 021.10.2015, 09:00 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Uwe FlegelAutor