2024-04-25T14:35:39.956Z

Der Spieltag
F: Peter Zylajew
F: Peter Zylajew

Aachen II: Mohr verloren, Punkt verteidigt

Alemannias zweite Mannschaft spielt gegen Herkenrath ab der 55. Minute in Unterzahl und nach dem 1:1 weiter gegen den Abstieg

Wer bis dahin verpasst hatte, dass Alemannia Aachen II gegen Herkenrath nicht mehr auf den Sieg spielte, sondern darauf, dass Unentschieden zu sichern, dem half die 89. Spielminute. In der 89. Minute wechselte Marc Gillessen, Aachens Trainer; er brachte Tim Gerhards für Shpend Hasani.

Hasani war zuvor eine Menge gelaufen, aber das allein konnte nicht erklären, warum er in der 89. Minute derart gemächlich vom Platz schlich. Es ging ihm wohl auch darum, seiner Mannschaft diesen einen Punkt zu sichern und so kurz vor der Auswechslung ist das Schleichen oft das einzige, was ein Spieler noch dafür tun kann.

Als kurz danach abgepfiffen wurde, stand es 1:1, und Hasanis Schleicherei hatte nur einen kleinen Teil dazu beigetragen, dass Aachen II gegen Herkenrath den Punkt sichern konnte. Viel wichtiger war, dass Hasani nicht der einzige gewesen ist, der zuvor eine Menge gelaufen war. Das galt für die ganze Mannschaft. Anders ging es gar nicht. Weil Aachen II ab der 55. Minute ohne Tobias Mohr spielte. Er sah die erste gelbe Karte, nachdem er den Schiedsrichter angemeckert hatte. Das war in der 53. Minute. Nach einem Foul in Höhe der Mittellinie sah er Gelb-Rot. Das war in der 55. Minute und kam überraschend. Die zweite Entscheidung hatte Gillessen nicht wirklich nachvollziehen können, sagte er nach dem Spiel, das mit dem Platzverweis eines wurde, aus dem er zumindest den Punkt mitnehmen wollte, auch wenn das mit Blick auf die Tabelle eigentlich zu wenig war.

Aachen II ist jetzt 13., hat zwei Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz und noch zwei Spiele in dieser Saison. Gillessen sagte: „Es ist noch alles drin, aber wir müssen unsere Spiele gewinnen.“ Mit diesem Ziel war seine Mannschaft auch in das Spiel gegen Herkenrath, den Tabellensechsten, gegangen und zunächst lief es gut. Die Einstellung stimmte, das Team ging keinem Zweikampf aus dem Weg. Und es belohnte sich schnell.

Plötzlich ist Platz

Nachdem eine Aachener Ecke von Herkenrath nicht konsequent geklärt wurde, ergab sich Platz im Zentrum. Den nutzte Maxime Heinen, indem er aus knapp 20 Metern abzog und links unten traf. Ab der 13 Minute führte Aachen, es machte das Spiel jetzt schnell, woraus sich weitere Chancen ergaben. Nico Czichi wurde auf rechts freigespielt, sein Distanzschuss ging links am Tor vorbei. Heinen scheiterte kurz danach daran, eine schöne Hereingabe zu verwerten, weil er den Ball im Strafraum nicht unter Kontrolle bekam.

Danach ließ das Engagement der Aachener nach, Herkenrath machte zwar nicht das Spiel, aber den Ausgleich. In der 26. Minute schlenzte Marcel Wandinger aus 25 Metern den Ball sehenswert ins Tor. Da war nicht viel gegen zu machen, an der Entstehung allerdings schon. Aachen hatte zuvor im Mittelfeld einen Zweikampf verloren, in einer „eigentlich ungefährlichen Zone“, wie Gillessen sagte: „Vielleicht müssen wir da einfach mal foulen. Da sind wir zu lieb, zu brav.“

Insgesamt hatte diese Begegnung zu keiner Zeit Chancen auf einen Schönheitspreis. Sie spielte sich hauptsächlich zwischen den Strafräumen ab, selten in ihnen.

In der zweiten Halbzeit nahm der Regen zu, die Qualität des Spiels weiter ab, Chancen gab es kaum, was auch daran lag, dass Aachen II eins von zwei Teams war, das nicht mehr auf Sieg spielte.

Aachen II: Sprint – Uhlemann, Hühne, Lünenbach, Böhr – Korb ( 78. Mrkalj), Kühnel – Czichi (58. Mobashery), Mohr, Heinen, Hasani (89. Gerhards)

Aufrufe: 023.5.2016, 18:00 Uhr
Christoph Classen I AZ/ANAutor