2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
F: Daniel Berlin
F: Daniel Berlin

90 Minuten Vollgas bleiben ohne Ertrag

D/A überzeugt gegen HSV-Bundesligareserve, verliert aber mit 1:2

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HAMBURG. Der Fußball-Regionalligist SV Drochtersen/Assel hat am Sonntag vor 540 Zuschauern bei der zweiten Mannschaft des Hamburger SV mit 1:2 (0:1) verloren. Die Drochterser waren 90 Minuten lang das bessere Team, haben sich aber für ihren läuferischen Aufwand nicht belohnt.

Kevin Ingresos Schuss in der achten Minute war die erste gefährliche Aktion der Gäste, die 300 Fans aus Kehdingen mitbrachten. Die Mannschaften gingen in der Gluthitze des Stadions in Hamburg-Stellingen ein hohes Tempo. D/A hatte Ball und Gegner im Griff und überließ dem HSV nur den „unwichtigen Ballbesitz“, wie Trainer Enrico Maaßen es nannte. Der Hamburger Coach Joe Zinnbauer war alles andere als begeistert von der Leistung seines Teams. „Wir haben schlecht gespielt, aber gewonnen“, sagt er nach dem Abpfiff. In den vergangenen Partien habe der HSV gut gespielt, aber wenig Zählbares mitgenommen.

D/A kam in Hamburg immer wieder zum Abschluss. Allein die Präzision fehlte bei den Versuchen von Oliver Ioannou, Alexander Neumann und Florian Nagel. Nach 22 Minuten blieb den Gästen der Torjubel im Halse stecken. Danny-Torben Kühn soll bei seinem Kopfballtor im Abseits gestanden haben.

Die Drochterser mussten dem Tempo der ersten Minuten Tribut zollen und schalteten nach einer halben Stunde einen Gang zurück. Jetzt erarbeitete sich der HSV zwei hochkarätige Möglichkeiten. Schlussmann Patrick Siefkes musste gegen die Schüsse von Dongsu Kim und Said Benkarit schon sein ganzes Können aufbieten.

Gegen den Zauberfreistoß von Bundesliga-Profi Ahmet Metin Arslan in den Winkel war er allerdings machtlos. Vier Minuten vor dem Halbzeitpfiff kassierte D/A das 0:1. nach dem Wechsel hätten die Hamburger durch Rafael Brand auf 2:0 erhöhen müssen. Aber Brand verfehlte das Tor um wenige Zentimeter.

Danach begann die beste Zeit der Kehdinger. Oliver Ioannou und Alexander Neumann fehlte beim Abschluss noch die letzte Konsequenz. Nach einer sehenswerten Kombination über Neumann und Ioannou machte es Florian Nagel in der 58. Minute besser und schob ganz abgeklärt zum 1:1 ein. Der Ausgleich war hochverdient.
20 Minuten später ging der HSV erneut in Führung. An der Strafraumkante gingen die Drochterser gegen die HSV-Spieler nicht beherzt zur Sache. Der Ball fiel im Sechzehner Nico Charrier auf den Fuß. Charrier vollendete ohne Probleme. Erneut warf Drochtersen alles nach vorne in der Schlussphase, lief sich aber in der vierbeinigen Abwehr des HSV fest.

„Wir haben dennoch eine hervorragende Leistung gezeigt“, sagt Enrico Maaßen. Er könne seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Aber sie müsse sich langsam mal für den großen Aufwand belohnen, den sie Woche für Woche betreibt. Ob es am Gegner lag, dass seine Mannschaft so schlecht agierte, könne man diskutieren, sagt Joe Zinnbauer. Drochtersen habe es seinen Spielern richtig schwer gemacht. (db)

Die Statistik

Tore: 1:0 (41.) Arslan, 1:1 (60.) Nagel, 2:1 (78.) Charrier
Hamburger SV II: Mickel, Jordan, Kim, Marcos, Feka, Jurcher, Arslan, Müller, Küc (76. Limaj), Benkarit (65. Charrier), Brand (63. Haut).
SV Drochtersen/Assel: Siefkes, Mau, Behrmann, Grahle, Johrden, Ioannou, Wolk, Ingreso (46. Jasper Gooßen), Nagel, Neumann (90+1. Sung), Kühn.
Schiedsrichter/in: Susann Kunkel (SV Eichede), Assistenten: André Röpke (TSV Altenholz), Yannick Meyer (VfL Bad Schwartau)
Zuschauer: 540

Plus & Minus

Die Laufbereitschaft: Die Spieler der SV D/A betreiben einen immensen läuferischen Aufwand und haben dabei zugelassen, dass der HSV II mehr am Ball war. Das stört weit weg vom Tor wenig. D/A hatte die Gastgeber taktisch komplett im Griff.
Die Abwehr: Vor allem Thomas Johrden in der Innenverteidigung und Nico Mau auf der rechten Außenbahn lieferten ein bärenstarkes Spiel ab. Sie grätschten und köpften alles hinten raus.
Der Torwart: Patrick Siefkes ist eine Bereicherung zwischen den Pfosten. In der ersten Halbzeit hielt er einmal glänzend und einmal spektakulär.
Die Chancenverwertung: D/A erarbeitete sich viele Möglichkeiten, spielte sie aber nicht konsequent zu Ende. Das wird in dieser Saison zur absoluten Drochterser Schwäche.
Die Gegentore: Das Foul in zentraler Position, das zum Freistoß führte, darf nicht passieren. Das 1:2 deutete sich bereits im Mittelfeld an, als die D/A-Spieler die quer spielenden Hamburger kurz vor dem Strafraum nicht attackierten. (db)

Aufrufe: 030.8.2015, 22:59 Uhr
TAGEBLATT / Daniel BerlinAutor