2024-04-25T14:35:39.956Z

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Weizener Jubelsturm nach dem Abpfiff. | Foto: Benedikt Hecht
Weizener Jubelsturm nach dem Abpfiff. | Foto: Benedikt Hecht

6:2-Heimsieg: FC Weizen macht Aufstieg perfekt

Hochklassiges Match gegen den SV Unteralpfen +++ FCW feiert vor 800 Zuschauern

Prächtige Kulisse und ein hochklassiges Duell um den Aufstieg: Der FC Weizen und der SV Unteralpfen haben Werbung für den Fußball betrieben. Feiern durfte aber nur der FCW – die Gastgeber steigen nach einem 6:2-Erfolg in die Kreisliga A auf.
Es knallte, es rauchte. Die Weizener hatten sich nicht lumpen lassen und ein kleines Feuerwerk abgebrannt. Während Spieler, Verantwortliche und Fans auf dem Rasen jubelten, stiegen die Raketen in den Sonnenhimmel. Ein Jahr nach dem Abstieg aus der Kreisliga A schoss sich der FCW prompt wieder zurück. "Ein ganz großes Kompliment an die Mannschaft", lobte ein stolzer Christoph Fluck. "Sie hat hart dafür gearbeitet und sich extrem weiterentwickelt. Ich bin froh, hier Trainer zu sein."


Zuvor hatten Weizen und Unteralpfen ein fußballerisches Feuerwerk abgeliefert. Unter strahlender Sonne und vor rund 800 Zuschauern zelebrierten die offensivstarken Kontrahenten gerade im ersten Abschnitt ein hochklassiges Duell. Die Akteure gingen ein hohes Tempo, boten ein technisch anspruchsvolles sowie variables Spiel und ließen auch die entsprechende Intensität nicht missen. Zeit zum Verschnaufen blieb kaum. Weder für die Spieler noch die Zuschauer, derart kurzweilig war die Partie. Nach elf Minuten lagen die Hausherren bereits mit 2:0 in Front, beide Male hatte Manuel Scherble getroffen. Bezeichnend für die abwechslungsreiche Partie, dass jeweils zuvor Unteralpfen seinerseits eine gute Chance verzeichnet hatte. Doch im Gegenzug zappelte der Ball im eigenen Netz. "Die ersten zwei Tore haben wir selbst gemacht", kritisierte SVU-Trainer Klaus Grabowski nach der Partie.

Traumtor und Schlagabtausch

Doch schnell kamen die Gäste wieder heran, mit einem Traumtor. Aus 16,5 Metern durfte Christian Schnurr zum Freistoß antreten. Einerseits zirkelte er das Leder in den Winkel, andererseits war der Schuss derart gewaltig, dass er ihn zugleich unter die Latte zimmerte. Ein zauberhafter Treffer durch den Torjäger, der schon im Hinspiel dreimal eingenetzt hatte. Auch Weizen wird die Partie in Unteralpfen noch im Gedächtnis gehabt haben, gab dort beim 3:3-Remis zweimal einen Vorsprung aus der Hand. Auch beim Rückspiel schnupperte der SVU wieder am Ausgleich, doch mangelte es im Abschluss an Effizienz. Ein Problem, das Weizen nicht kannte. Etwas mehr als eine halbe Stunde war vorbei, da zappelte das Leder erneut im Gäste-Netz. Christoph Baschnagel hatte per Hacke in den Lauf von Matthias Korhummel gespielt - 3:1. Den nächsten Treffer besorgte Baschnagel höchstpersönlich (40.) und verpasste kurz darauf sogar noch das 5:1.

"Aus vier Bällen in Richtung Strafraum macht Weizen vier Tore", sagte Grabowski. "Das war der Knackpunkt des Spiels." Vorausgegangen seien Einzel- und Deckungsfehler seiner Mannschaft. "Wir können nicht immer zwei, drei Tore aufholen", fügte er mit Blick auf das Hinspiel an. Zumal die Hausherren nach der Pause dem SVU das Leben weiter schwer machten. Die ersten Hochkaräter der zweiten Hälfte gehörten Weizen, das weiter den Vorwärtsgang eingelegt hatte. Geplant sei dies zwar nicht ganz so gewesen, meinte Fluck, der nach kurzem Disput unmittelbar vor der Pause hinter die Bande verwiesen worden war. Hinten sicher stehen sei die Devise gewesen. "Aber wir haben gemerkt: Wenn wir nach vorne gehen, kommt Unteralpfen selbst nicht ins Spiel." Weizen war dem 5:1 näher als der SVU seinem zweiten Treffer. Nach 65 Minuten baute der FCW seinen Vorsprung per Foulelfmeter durch Steffen Hönig schließlich aus. Das halbe Dutzend machte ein Spieler voll, der eigentlich in einer anderen Rolle bekannt ist: Klaus Gallmann, Landesliga-Trainer des FC Neustadt, hatte seinen alten Weggefährten Fluck unterstützt. Der Cheftrainer war eine Woche weg, so sprang Gallmann ein und leitete das Training. Wie im Hinspiel kam er auch in Weizen zu einem Kurzeinsatz und durfte sich diesmal sogar in die Torschützenliste eintragen.

Unteralpfen dennoch mit großartiger Saison

Der Schlusspunkt war derweil dem SV Unteralpfen vorbehalten. Erneut war es Schnurr, der nach 78 Minuten zum 2:6 aus Sicht der Gäste traf. Der Lohn für eine große Moral, denn der SVU ließ sich zu keinem Zeitpunkt hängen. "Unteralpfen war ein starker Gegner", erkannte auch Fluck an. "Sie haben auch nach dem 1:4 nie aufgesteckt. Ein Kompliment dafür." Sein Gegenüber Grabowski zollte seinerseits Weizen Respekt: "Sie haben verdient gewonnen und waren den Tick besser." Nach der Pause hatte seine Elf noch einmal versucht, alles nach vorne zu werfen. Aber Weizen ließ kaum etwas zu, stand stabil. "Unseren Torjäger Schnurr hatten sie auch gut im Griff." Dem SVU bleibt im ersten Moment zum zweiten Mal in Folge nur der bittere zweite Platz. Doch mit etwas Abstand wird der Stolz zurückkehren. "Wir haben eine begeisternde Saison gespielt, Zuschauer angelockt und eine große Fangemeinde gebildet", lobte Grabowski seine Truppe, die komplett zusammenbleiben wird. "Es wird eine starke Runde werden, aber wir werden nächstes Jahr wieder angreifen."

Das Feuerwerk nach dem Spiel blieb in diesem Jahr dem FC Weizen vorbehalten. "Das reifere Team ist aufgestiegen, die Qualität hat sich durchgesetzt", lautete das Fazit von Fluck nach den Aufstiegsspielen. Seine Jungs hätten in den vergangenen Wochen förmlich gebrannt. "Sie haben es einfach verdient", strahlte der Trainer. Und musste selbst seine Sprintqualitäten unter Beweis stellen. Doch seine Jungs erwischten ihn dann doch - mit einer vollen Bierdusche aus dem Humpen.

FC Weizen - SV Unteralpfen 6:2 (4:1)
Weizen: Kaebel, Scherble (59. Gallmann), Basler, Korhummel (90. Duttlinger), Boma (46. Faul), Hamburger, C. Baschnagel, Müllek, Stich, Hönig, Wenker.
Unteralpfen: Korol, F. Albiez (56. Ruf), Vinial-Marder (71. Siebold), Dix, Groß, Moser, Schmid, Rüd (79. Anhalt), Schnurr, J. Albiez, Tröndle.
Tore: 1:0 Scherble (6.), 2:0 Scherble (11.), 2:1 Schnurr (19.), 3:1 Korhummel (32.), 4:1 Baschnagel (40.), 5:1 Hönig (65./FE), 6:1 Gallmann (76.), 6:2 Schnurr (78.).
Schiedsrichter: Ralf Brombacher (Kandern).
Zuschauer: 800.
Aufrufe: 028.6.2015, 21:25 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor