6:2! Garching deklassiert FCP - FCA siegt knapp

FC Pipinsried - VfR Garching 2:6 (1:4)
Der FC Pipinsried hatte bis zur 30. Minute alles im Griff und lag auf Kurs. Doch bis zur Halbzeit sollten die Schützlinge von Spielertrainer Tobias Strobl ihr Waterloo erleben. Die Hausherren begannen wach und engagiert. Die Gäste aus Garching konnten sich bei ihrem Keeper Sebastian Seibold bedanken, nach zehn Minuten nicht schon mit 0:2 im Hintertreffen zu liegen. Zunächst entschärfte Seibold einen Schuss von Manuel Eisgruber (5.), wenig später lief Maxi Zischler allein auf den VfR-Schlussmann zu. Seibold konnte den Schuss aus zehn Metern abwehren, der Abpraller fiel wieder Zischler vor die Füße, der aber das Spielgerät knapp am linken Pfosten vorbeisetzte (10.). Der Regionalligist fand nun allmählich den Zugang zur Partie. Dennis Niebauer prüfte nach einer Viertelstunde FCP-Keeper Tobias Antoni mit einem Schuss aus 20 Metern (15.). Zehn Minute später gingen die Hausherren in Führung. Giovanni Goia setzte aus 30 Metern zum Solo an und zog an der Strafraumkante ab. Sein Schuss schlug im langen Eck ein (26.). Pipinsried auf Kurs – dachten alle, doch dann nahm das Unheil aus FCP Sicht seinen Lauf. Zunächst sorgte Oliver Hauck nur vier Minuten später für den Ausgleich, als der Angreifer aus dem Getümmel heraus den Ball zum 1:1 in die Maschen schob (30.). Jetzt ging es Schlag auf Schlag. In der 36. Minute brachte Keeper Antoni Dennis Niebauer im Strafraum regelwidrig zu Fall. Den fälligen Strafstoß verwandelte Georg Ball zum 1:2. Wiederum nur drei Minuten später nutzten die Garchinger die Konfusion auf Seiten der Hausherren zu einem weiteren Treffer. Maxi Zischler verlor den Ball an der Mittellinie, der VfR schaltete blitzschnell um und über die rechte Seite landete der Ball bei Lucas Genkinger , der die Kugel ins lange Eck setzte (39.). Der Alptraum der Pipinsrieder ging weiter. In der 42. Minute setzte Dennis Niebauer seinen Bruder Mike mustergültig in Szene. Keeper Antoni wurde umkurvt und musste tatenlos mit ansehen, wie Garching auf 1:4 davonzog. Von dem Vier-Tore-Schock binnen zwölf Minuten musste sich der FCP in der Halbzeit erst einmal erholen. Mit dem Mute der Verzweiflung kamen die Gastgeber zurück auf den Rasen. VfR-Akteur Tobias Gürtner stieg direkt nach Wiederanpfiff völlig übermotiviert ein und sah wegen eines groben Foulspiels die rote Karte. Und siehe da, nach wenigen Zeigerumdrehungen glückte der Strobl-Elf der Anschlusstreffer. Martin Finkenzellers Flanke von der rechten Seite lochte Manuel Eisgruber unhaltbar zum 2:4 ein (53.). Pipinsried hatte jetzt Oberwasser und kam durch Serge Yohoua (56.), Maxi Zischler (58.) und Manuel Eisgruber (63.) fast im Minutentakt zu Großchancen. Doch Mitte der zweiten Hälfte stellte Dennis Vatany auf Vorlage von Daniel Suck den alten Abstand wieder her – 2:5 (66.). Damit war den Gastgebern endgültig der Wind aus den Segeln genommen. Die Enttäuschung machte sich nun in den Reihen des FCP breit und Garching hatte wenig Mühe, den triumphalen Auswärtserfolg über die Zeit zu schaukeln. Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit packte Dennis Niebauer sogar noch das 2:6 drauf. Keeper Antoni stand zu weit vor dem Tor und der überragend getimte Lupfer, kurz nach der Mittellinie abgegeben, schlug im Netz ein (88.). Damit steht die Elf von Chefcoach Daniel Weber schon mit eineinhalb Beinen in der zweiten Relegationsrunde.
Schiedsrichter: Lothar Ostheimer (Sulzberg) - Zuschauer: 800
Tore: 1:0 Giovanni Goia (26.), 1:1 Oliver Hauck (30.), 1:2 Georg Ball (36. Foulelfmeter), 1:3 Lucas Genkinger (39.), 1:4 Mike Niebauer (42.), 2:4 Manuel Eisgruber (53.), 2:5 Dennis Vatany (66.), 2:6 Dennis Niebauer (88.)
Rot: Tobias Gürtner (48./VfR Garching/grobes Foulspiel)



FC Amberg - SV Heimstetten 1:0 (1:0)
Die Vorbereitung auf die Relegation zog sich hin wie Kaugummi. Das schien aber eher dem SV Heimstetten aus dem Rhythmus gebracht zu haben, denn die Amberger legten los wie die Feuerwehr. SVH-Keeper Igor Pintar blieb nach einem langen Ball im Strafraum liegen, Tobias Wiesner versuchte geistesgegenwärtig den Heber ins leere Tor, doch der Ball flog knapp über den Kasten (2.). Den Gästen blieb in den Anfangsminuten kaum Zeit zum Luftholen, die Oberpfälzer entfachten einen enormen Druck. Dennoch wäre Heimstetten nach einem Konter in der vierten Minute fast in Führung gegangen, aber FCA-Keeper Matthias Götz parierte ganz stark gegen den vor ihm auftauchenden Sebastiano Nappo. Die rasante Anfangssequenz krönte Amberg mit dem frühen Führungstreffer. Marco Wiedemann zirkelte von der rechten Seite einen Freistoß ins Zentrum, wo Julian Ceesay den Ball per Kopf unhaltbar für Keeper Pintar ins lange Eck setzte (7.). Nach dem Gegentor rückten die Gäste weit raus und versuchten durch aggressives Pressing besser ins Spiel zu kommen. Und der Schachzug von SVH-Coach Vitomir Moskovic wirkte sich zunächst positiv aus. In der 18. Minute musste Franck Linke vor dem einschussbereiten Manuel Duhnke klären. Mitte der ersten Häfte nahm die Intensität der Zweikämpfe zu. Beide Teams kämpften verbissen um jeden Ball. Torraumszenen blieben dadurch allerdings auf der Strecke. Bis zur Pause fand der Regionalligist aus Oberbayern keine Mittel, um die stabile Defensive der Rost-Elf aus den Angeln zu heben. Nach dem Seitenwechsel störten die Amberger den Spielaufbau der Gäste wieder deutlich früher, was in der 52. Minute fast mit dem 2:0 belohnt worden wäre. Andreas Graml flankte von der rechten Seite präzise auf Benjamin Werner, dessen Kopfball nur um Zentimeter am linken Pfosten vorbei strich. Auch in der Folgezeit versuchte sich der FCA nicht in Ergebnisverwaltung, sondern suchte weiter den Vorwärtsgang. Der SVH war zwar um den Ausgleich bemüht, kam aber nicht zwingend in gute Schusspositionen. In der Schlussphase schien es so, als wären beide Seiten mit dem knappen Ergebnis zufrieden. Keiner der Kontrahenten ging mehr ins Risiko und so blieb es beim hauchdünnen 1:0 für die Amberger, das Spannung pur für das Rückspiel am Sonntag garantiert.
Schiedsrichter: Steffen Mix (Abtswind) - Zuschauer: 1300
Tore: 1:0 Julian Ceesay (7.)

Vorschau - die Relegations-Hinspiele

Nix war es mit dem Direktklassenerhalt: die Elf von Vitomir Moskovic muss sich doch noch auf die unverhoffte Relegation einschwören. F: Leifer:

FC Pipinsried - VfR Garching
(Bilanz: kein Sieg FCP - kein Remis - 2 Siege VfR - zuletzt: 1:2 (10.11.13))*
Fünf Tage frei bekamen die Kicker des FC Pipinsried nach dem Saisonfinale in Schwabmünchen. "Wir wollten, dass die Spieler mal richtig runterkommen und die Tage mit ihren Familien genießen können. Ich denke, dass hat allen gut getan", so FCP-Co-Coach Maximilian Zischler. Seit letztem Freitag wurde dreimal trainiert, entsprechend "gut vorbereitet" sehen sich die Kicker aus dem Dachauer Hinterland, die bis gestern Abend im Ungewissen waren, ob denn der Erstrundengegner nun VfR Garching oder SV Seligenporten heißt. "Garching kommt sehr stark über die mannschaftliche Geschlossenheit und will vieles mit fußballerischen Mitteln lösen. Zudem haben sie mit Daniel Weber einen guten Mann an der Seitenlinie", schätzt Zischler die Qualitäten des VfR hoch ein. "Garching hat uns in der Bayernligaspielzeit 13/14 zweimal geschlagen. Das haben nicht viele geschafft und sollte uns Warnung genug sein", weiß Zischler. Der Vorteil, der langen Vorbereitungszeit: beim FCP sind die Abwehrsäulen Andi Schuster und Christian Adrianowytsch wieder fit und einsatzbereit, einzig Junis Ibrahim steht im Hinspiel aufgrund einer Schulterverletzung in jedem Fall auf der Ausfallliste. Das Relegationsschicksal des VfR Garching war anders als das des SV Heimstetten und des SV Seligenporten ohnehin besiegelt. Offen war nur, ob man nun nach Pipinsried oder Amberg reisen muss: "Natürlich sind wir froh nach dem Sechzger-Spiel den kürzeren Anfahrtsweg ins "Höß-Land" zu haben. Wir wollen uns eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am Sonntag erarbeiten. Mindestens ein Treffer erzielen und möglichst ohne Gegentor bleiben. Obwohl Pipinsried in der Liga zuletzt nicht so stark gespielt hat, werden sie gerade gegen uns absolut den Willen haben ihr Heimspiel für sich zu entscheiden. Wir wollen in die zweite Relegationsrunde. Das Tor für den VfR wird Basti Seibold hüten", verrät Garchings Co-Trainer Günter "Eddy" Edahl. Auf der Ausfallliste stehen Daniel Steinacher (Innenbandriss), Michi Weicker (Kreuzbandriss) und Robert Rudnik (Bandscheibenprobleme).




FC Amberg - SV Heimstetten
(bisher keine Ligadirektduelle)*
Im Lager des SV Heimstetten war man am Dienstagabend geschockt. Nach dem Abschlusstraining schaute die Mannschaft gemeinsam mit den Verantwortlichen das Relegationsspiel zur 2. Bundesliga im Sportheim und musste mitansehen, wie die Münchner Löwen in der Nachspielzeit noch zum 2:1-Siegtreffer gegen Holstein Kiel kam und der zwischenzeitlich schon so realistische Heimstetter Klassenerhalt plötzlich futsch war. "Wir waren ja schon fast gerettet", sagt SVH-Trainer Vitomir Moskovic. Doch das späte Löwen-Tor schockierte die Oberbayern und nun geht's also doch in die anspruchsvolle Abstiegsrelegation, in der zwei Runden überstanden werden müssen. "Ich hoffe, dass das keine Auswirkungen hat. Denn jetzt müssen wir doch noch Relegation spielen und da ist vieles Kopfsache", führt Moskovic aus. Im letzten Punktspiel beim Derby beim VfR Garching haben sich zwei Spieler verletzt, die beide fehlen werden: Daniel Steininger (Muskelfaserriss in der Wade) und Memis Ünver (Innenbandriss). Malcom Olwa-Luta hat zwar nach seiner Knieverletzung das Lauftraining aufgenommen, ein Einsatz käme aber noch zu früh. Stürmer Andreas Neumeier ist auch nicht dabei: "Sein Vertrag lief nur bis zum letzten Spieltag", weiß Moskovic. Nun muss der SVH also heute sein erstes Relegationsspiel bestreiten. "Der Gegner verfügt über eine starke Mannschaft. Ich hoffe aber dennoch auf ein gutes Ergebnis für uns." Nun ist es also der SV Heimstetten geworden für den FC Amberg. "Ist uns unterm Strich egal", sagt Timo Rost, Trainer des FC Amberg, dessen Team ja bis gestern Abend im Unklaren war, gegen wen man denn nun in Runde eins ran muss. "Für uns sind diese Partien der Höhepunkt einer bislang ungemein erfolgreichen Saison", ergänzt Ambergs Sportlicher Leiter Bernd Scheibel, der die Favoritenrolle klar beim Regionalligisten sieht: "Wir können nur gewinnen." Dem FCA fehlt in Runde eins einzig Alexander Jobst nach einer Schulterverletzung.



* Die Bilanz berücksichtigt alle im FuPa-System hinterlegten Pflichtspiel-Partien (inkl. Bayerischer Totopokal bis 10/11)







Wie läuft die Relegation zur Regionalliga Bayern (4. Spielklassenebene) ab?
(4 Mannschaften spielen um einen Platz)
(mit Hin- und Rückspiel im Europapokal-Modus*)

Achtung: Weil der TSV 1860 München die Zweitliga-Abstiegsrelegation bestritten hat, begann die Relegation zur Regionalliga Bayern erst am Mittwoch, den 3. Juni. Wären die Münchner Löwen aus der 2. Liga absteigen, wäre deren Profireserve nachträglich gemäß Reglement ans Regionalliga-Tabellenende gerutscht und hätte einen Direktabstiegsplatz eingenommen.


Relegation - 1. Runde - Hinspiele: (Mittwoch, 03. Juni - 18:30 Uhr)
Spiel 1: FC Pipinsried - VfR Garching
Spiel 2: FC Amberg - SV Heimstetten

Relegation - 1. Runde - Rückspiele: (Sonntag, 07. Juni - 16 Uhr)
Spiel 1: VfR Garching - FC Pipinsried
Spiel 2: SV Heimstetten - FC Amberg


Relegation - 2. Runde - Hin/Rück: (Mittwoch/Samstag, 10. / 13. Juni - 18:30 Uhr / 16 Uhr)
Spiel 3: Sieger Spiel 1 - Sieger Spiel 2
(Der niederklassige Relegant bzw. der erstgezogene Verein erhält im Zweitrunden-Hinspiel Heimrecht.)


Die Sieger der Spiele 1 und 2 (Hin- und Rückspiel gemäß Europapokal-Modus*) spielen in der zweiten Runde den einzigen freien Platz in der Regionalliga Bayern 2015/16 aus.