45 Jahre Frauen-Fußball in Benthullen

Auf dem Sportplatz am Mastenweg wird ab 14 Uhr neben einem bunten Rahmenprogramm auch ein Kleinfeld- Fußballspiel zwischen ehemaligen und aktiven BSV-Akteurinnen stattfinden. Um die 50 ehemalige Spielerinnen haben für die Veranstaltung zugesagt. Allerdings werden nur wenige von ihnen noch einmal die Fußballschuhe schnüren und auf dem Kleinfeld ihr Können zeigen.

Eine lange Zeit und ein guter Grund, einmal einen Blick in die Vergangenheit zu werfen und die Entstehungsgeschichte des Frauen-Fußballs in Benthullen in Augenschein zu nehmen: Im Jahre 1970 fing damals alles an. Zu dieser Zeit war das Fußballspielen für Frauen in Deutschland jedoch seit 1955 verboten.

Nach Meinung des Deutschen Fußball Bundes (DFB) schickte es sich nicht für junge Frauen, dem runden Leder hinterher zu rennen. Er verbot den ihm angeschlossenen Vereinen, Frauenabteilungen zu gründen oder Sportstätten zur Verfügung zu stellen Trotzdem spielten Frauen in der Bundesrepublik in eigenen Vereinen oder in Abteilungen von Vereinen, die dem (DFB) nicht unterstanden. So auch in Benthullen. Innerhalb der Landjugend Benhullen/Harbern begannen sich junge Mädchen zum Fußballspielen zu treffen und gründeten schließlich die "BH Kickgirls". Auf Freizeitturnieren präsentierte sich nun die frisch gegründete Mannschaft. Am 31. Oktober 1970 hob der DFB auf seinem Verbandstag in Travemünde das Frauenfußballverbot wieder auf. Schnell bildeten sich auch erste Ligen auf lokaler Ebene. Dieser Umbruch im DFB bot den "BH Kickgirls" neue Möglichkeiten. So bot Der BSV Benthullen/Harbern den Kickgirls an, sich der Fußballabteilung anzuschließen. Damit konnte die Frauenmannschaft 1971 erstmals am Spielbetrieb in der Leistungsklasse Ost (heutige Kreisliga) teilnehmen und das tut sie bis heute, ohne Unterbrechung. "Wir sind sozusagen der Liga-Dino", erklärt Kora Heißenberg, Trainerin des aktuellen Frauenteams, schmunzelnd.

1978 feierte die Mannschaft sogar den Meistertitel und den Aufstieg in die Verbandsliga West (heutige Landesliga). Nach einem Jahr ging es aber schon wieder runter, die Konkurrenz war zu stark. Seit dem spielt der BSV in der Kreisliga). Sportliche Erfolge standen für die BSV-Fußballerinnen aber nie im Vordergrund. Der Spaß und die Geselligkeit wurden damals wie heute groß geschrieben. Das Erbe der Gründungsmannschaft der BH Kickgirls wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Mütter und Töchter spielten sogar teilweise zusammen in einer Mannschaft, berichtet BSV-Trainerin Heißenberg.

Auch personelle Engpässe wurden bis dato mittels Spielgemeinschaften immer wieder erfolgreich gemeistert. "Wir wünschen uns, die 50 Jahre voll zu machen", so Heißenberg.