2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Noch kein bisschen müde: Trotz seiner 43 Jahre ist Michael Hofmann weiter voll motiviert. F: Leifer
Noch kein bisschen müde: Trotz seiner 43 Jahre ist Michael Hofmann weiter voll motiviert. F: Leifer

43 - na und? Michi Hofmann macht auch nächste Saison weiter

Im FuPa-Interview erklärt Pullachs Keeper, warum er sich im biblischen Fußballeralter noch zwischen den Pfosten hin- und herschmeißt und welcher Job ihn besonders reizen würde

Michael Hofmann, neben Fabian Lamotte vom TSV 1865 Dachau einziger ehemaliger Erstliga-Profi in der Bayernliga Süd, hat sich entschieden, auch in der nächsten Saison für den SV Pullach das Gehäuse zu hüten. Der Oberfranke, der im November 44 Jahre alt wird, hat in seiner Laufbahn 82 Bundesliga-Spiele absolviert und war in der 2. Liga für den TSV 1860 München und den SSV Jahn Regensburg 92 Mal im Einsatz. Nun wird der Oldie noch eine Spielzeit bei den Raben dranhängen und die Marke von 200 Bayernliga-Spielen knacken.
FuPa: Micheal, du hast ja seit deinem Engagement beim SV Pullach mit dem Team eine beeindruckende Serie aufgestellt. In 21 Spielen habt ihr 15 Mal gewonnen, fünfmal unentschieden gespielt und nur einmal verloren. Dabei gab es 46:15 Tore, elfmal habt ihr zu Null gespielt. War das auch ein Grund für dich, weiterzumachen?
Michael Hofmann (43): Ich bin gefragt worden, ob ich weitermache. Die Serie hat sicher auch ihren Teil zu meiner Entscheidung beigetragen. Die ist aber ein Verdienst der gesamten Mannschaft, nicht von mir alleine. Ich habe immer noch Spaß am Fußball und mein Körper macht mit 43 Jahren immer noch mit. Daher will ich noch weiterspielen, so lange ich körperlich noch fit bin. Wenn ich nächste Saison noch weitermache, dann bekomme ich auch noch meine 200 Bayernliga-Spiele voll.

Du warst ja auch schon auf der Trainerschiene beim Kirchheimer SC. Zieht`s dich nicht zurück an die Seitenlinie?
Ja, das stimmt. Aber so lange ich noch spielen kann, will ich das noch machen. Ich versuche meine Leistung zu bringen und bin immer bestrebt auch mal ein paar unhaltbare Bälle rauszuholen. Aber ich habe in Pullach auch gesagt, dass sie möglichst noch einen jungen Torwart dazu holen sollen, denn ich kann ja nicht bis 50 spielen.

Du hast nur 15 Gegentore kassiert. Bist du mit deinem Schnitt zufrieden?
Eigentlich wollte ich versuchen einen Schnitt von 0,5 Gegentoren hinzubekommen. Jetzt liegt der Schnitt bei 0,71. Das ist auch okay. Wenn es sein muss, dann gewinnen wir auch mal 4:3, Hauptsache wir gewinnen. Wichtig ist für mich eines: So lange ich meine Leistung noch bringe und mir die Bälle nicht selber reinhaue, so lange brenne ich noch und will spielen. Eines hat sich in meiner Karriere aber nicht geändert: Gegentore ärgern mich immer noch ganz lange.

Hofmann: »Eines Tages die Spvgg Bayreuth zusammen mit meinem Bruder Alex trainieren - das würde mich reizen.«

Du bist im Sommer 20 Jahre aus deiner oberfränkischen Heimat weg, wohnst ja in Faistenhaar bei München. Gibt es noch einmal den Weg zurück nach Bayreuth, wo du ja im Sommer ein Kurzintermezzo als Spieler gegeben hast?
Eines Tages in Bayreuth bei der Spielvereinigung zusammen mit meinem Bruder Alex Trainer zu werden, das würde mich reizen. Vielleicht klappt das ja irgendwann. Auf jeden Fall möchte ich nach Beendigung meiner aktiven Laufbahn wieder Trainer im höherklassigen Amateurbereich werden. Beim Kirchheimer SC habe ich ja schon erste Erfahrungen in der Landesliga sammeln können. Ich bin gespannt, welche Aufgabe da mal auf mich zukommen wird.

Pullachs Trainer Frank Schmöller war wie du ebenfalls Bundesliga-Profi. Wie kommst Du mit ihm klar?
Frank Schmöller hat bei der Mannschaft eine große Akzeptanz. Er verfügt über sehr viel Fachwissen. Mich beeindruckt Frank Schmöller.

Zwischen den Pfosten zu stehen ist aber für dich als ehemaligem Profi nicht alles. Was machst Du sonst noch?
Ich arbeite seit 2013 als Angestellter bei der Fußballschule Munich Soccer Camp MSC mit, die den ehemaligen Profis Paul Agostino, Roman Tyce und Patrick Ghigani gehört. Nebenbei trainiere ich alle drei Wochen auch noch die Torhüter beim TSV Otterfing, ein Verein in der Kreisliga im Kreis Zugspitze.

Nochmal zur aktuellen Saison: Wird der SV Pullach Meister?
Wir sind im Moment Erster, aber es stehen noch vier knüppelharte Spieltage aus. Es wäre schön, wenn wir Meister werden, aber auch Platz zwei wäre in Ordnung.


Aufrufe: 027.4.2016, 16:30 Uhr
Dirk Meier Autor