Ein frühes Tor – und drei Treffer jeweils gegen Ende der Halbzeiten. Die Eintracht hat zu günstigen Zeitpunkten Hessen Kassel den Zahn gezogen.
In der vierten Minute war Charlie Rugg nach Flanke von Christoph Anton erfolgreich. Der Amerikaner erzielte bereits sein fünftes Tor für den SVE – und die allesamt zu Hause.
Korrektur - Ehre, wem Ehre gebührt: In Realgeschwindigkeit sah es so aus, als ob Rugg beim 1:0 noch den Fuß dran hatte. Die inzwischen vorliegenden Videobilder belegen jedoch, dass die Hereingabe von Anton an allen Spielern vorbeiflog – direkt ins Netz.
Rugg war als zweite Sturmspitze in Abwesenheit des gelbgesperrten Patrick Lienhard in die Mannschaft gekommen.
In der 45. Minute erhöhte SVE-Kapitän Michael Dingels auf 2:0 – und wie! Nach einem Freistoß von Christian Telch schloss der Eifeler volley zu seinem ersten Saisontreffer ab.
Die Eintracht trat nominell offensiv auf – die Gäste setzten aber noch einen drauf. Neben einer Dreierreihe vorne mit Mike Feigenspan, Ex-Eintrachtler Sylvano Comvalius und Marco Dawid rückten die Außenverteidiger Nicolai Lorenzoni und Sergej Schmik immer wieder weit in die Hälfte der Eintracht vor. Dadurch waren Triers offensive Außen Anton und Daniel Hammel auch in der Defensivarbeit stark gefordert.
Nach einem schwungvollen Start wurde es vor 2412 Zuschauern auf dem Rasen ruhiger. Trier stellte sich gut auf Kassels taktische Marschroute ein, die Nordhessen agierten zudem statisch.
In der zweiten Halbzeit ließ der KSV darüber hinaus die große Chance zum Anschlusstreffer aus. Eintracht-Torwart Chris Keilmann parierte einen von Comvalius getretenen Strafstoß. Dingels hatte Feigenspan an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht (58.). Trier bestrafte dies mit einem Doppelschlag in der Schlussphase. Anton mit einem schönen Heber (81.) und Robin Garnier mit einem Schuss unter die Latte (82.) schraubten das Ergebnis auf 4:0.
Unnötige Begleiterscheinung: Vor dem Anpfiff wurde auf der Gegengeraden von SVE-Anhängern Pyrotechnik gezündet – Trierer Fans in der Ostkurve quittierten dies mit Pfiffen.
Spiel-Statistik:
Eintracht Trier: Keilmann – Riedel, Dingels, Buchner, Müller – Hammel (83. Bidon), Telch, Spang, Anton (85. Laux) – Rugg, Koep (63. Garnier)
Hessen Kassel: Rauhut – Schmik, Perrey, Giese, Lorenzoni – Becker – Lemke (46. Evljuskin), Pepic – Dawid (46. Damm), Comvalius (81. Girth), Feigenspan
Tore: 1:0 Anton (4.), 2:0 Dingels (45.), 3:0 Anton (81.), 4:0 Garnier (82.)
Schiedsrichter: Michael Kimmeyer
Zuschauer: 2412
Besonderes Vorkommnis: Keilmann hält Foulelfmeter von Comvalius (58.)
Stimmen zum Spiel:
Peter Rubeck, Trainer Eintracht Trier: Durch unsere frühe Führung konnten wir unser Spiel etwas anders gestalten. In der ersten Halbzeit war ich mit unserer Raumaufteilung aber nicht zufrieden. Da hat uns der Gegner phasenweise gut laufen lassen. Nach der Pause haben wir etwas umgestellt. Dann waren wir gut in der Ordnung. Ein Lob an die Mannschaft. Sie hat sich von Beginn an gequält.
Matthias Mink, Trainer Hessen Kassel: 4:0 hört sich deutlich an. Wenn man den Spielverlauf zugrunde legt, ist das Ergebnis aber das eine oder andere Tor zu hoch ausgefallen. In manchen Phasen war unser Fußball gut anzuschauen, aber wir haben die Effektivität vermissen lassen und nach hinten Fehler gemacht. In manchen Situationen haben wir die Partie hinplätschern lassen. Trier musste sich nicht außerordentlich anstrengen.
Die Höhepunkte der Partie zum Nachlesen im Liveticker.