2024-04-23T06:39:20.694Z

Ligavorschau
Auf sein Team freut sich die Bezirksliga: Mario Slawig bereichert mit dem SC Pfullendorf II das Bezirksoberhaus. SZ-Archiv: Bodon
Auf sein Team freut sich die Bezirksliga: Mario Slawig bereichert mit dem SC Pfullendorf II das Bezirksoberhaus. SZ-Archiv: Bodon

32 Derbys für Slawigs F-Team des SC Pfullendorf

SZ-Serie: Fußball-Bezirksliga Bodensee vor dem Saisonstart (Teil 3)

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Pfullendorf / sz - Am 15. August beginnt die neue Saison in der Fußball-Bezirksliga Bodensee. Die Schwäbische Zeitung hat sich bei den hiesigen Bezirksligisten umgesehen und berichtet in einer Serie darüber, was sich bei den Vereinen in der Sommerpause personell getan hat und wie die Zielsetzungen für die neue Spielzeit lauten. Im dritten Teil stehen das F- Team des SC Pfullendorf und der SV Deggenhausertal im Blickpunkt.

Beim SC Pfullendorf gibt es die klassische Trennung zwischen erster und zweiter Mannschaft seit der vergangenen Saison ja nicht mehr. Eine Konstellation, die weniger auf Überzeugung basiert, sondern viel mehr eine Folge der wirtschaftlichen und damit der personellen Engpässe ist, die sich der SC Pfullendorf insgesamt ausgesetzt sieht. 34 Spieler stehen auf der aktuellen Kaderliste von Oberliga-Cheftrainer Patrick Hagg und Mario Slawig, dem Trainer der zweiten Mannschaft, in und um Pfullendorf auch nach dem nun erfolgten Abstieg aus der Landesliga in die Bezirksliga als "F-Team" bekannt, also "Förderteam" - eine Begrifflichkeit, die der frühere Trainer Walter Schneck einst ersann und die bis heute salonfähig geblieben ist.

So groß die Freude beim SCP über den Klassenerhalt der ersten Mannschaft in der Oberliga war, so groß war die Enttäuschung über den Abstieg der zweiten Garnitur. Patrick Hagg hatte Mario Slawig mit Blick auf die sportliche Lage des Gesamtvereins noch im Mai ins Stammbuch geschrieben: "Mit dem Oberliga-Klassenerhalt haben wir erst 50 Prozent unseres Saisonziels erreicht." Die zweiten 50 Prozent konnte Slawig, für den es nach dem Abstieg mit den A-Junioren in der Saison 2013/14 bereits er zweite Misserfolg in Serie war, nicht mehr beisteuern. Mit dem Scheitern des SC Konstanz-Wollmatingen als Landesliga-Vizemeister in der Aufstiegsrelegation erlosch die Hoffnung der Pfullendorfer, den letzten Platz am rettenden Ufer zu ergattern, es ging erstmals nach vielen Jahren wieder hinab in die Bezirksliga.

Da beim SCP potenzielle Spieler bekanntlich seit Längerem schon nicht mehr mit Geld gelockt werden können, weil schlichtweg nicht genügend finanzielle Mittel vorhanden sind (das Vorjahresbudget von rund 150 000 Euro für beide Mannschaften dürfte für die neue Saison nochmal zehn bis 20 Prozent schmaler ausfallen), ist die Ligazugehörigkeit bei der Spielerakquise natürlich ein umso wichtigeres Argument. Hagg sagt: "Natürlich ist man als Verein attraktiver für potenzielle Neuzugänge oder auch für unsere A-Jugendlichen, die in den Aktivenbereich kommen, wenn du mit der zweiten Mannschaft in der Landesliga spielst und nicht in der Bezirksliga." Die Landesliga sei der bessere Ausbildungsplatz für die Jungen: "Nichts gegen die Bezirksliga, in der mitunter auch richtig guter Fußball gespielt wird. Aber es ist natürlich ein Unterschied für unsere Spieler, ob der Abstand zur Oberliga ein oder zwei Spielklassen beträgt."

Das F-Team kann nun sicherlich zu den Favoriten auf die Bezirksligameisterschaft gezählt werden, dazu ist die Qualität der Spieler von Nummer 17 bis Nummer 34 zweifelsfrei groß genug. Klar ist aber auch, dass die Spiele gegen den SCP für die Pfullendorfer Gegnern stets "Eventcharakter" haben werden. Im Grunde sind alle 32 Partien Derbys, die Motivation der Konkurrenz wird immer am oberen Limit anzusiedeln sein. Leicht wird es also gewiss nicht für das talentierte, aber weitgehend unerfahrene F-Team, zumal auch Mario Slawig erst noch beweisen muss, dass er auch ein Erfolgstrainer sein kann.

Kader SC Pfullendorf: Tor: Maximilian Ritzler, Thomas Löffler, Stefan Hermanutz; Abwehr: Michael Förtsch, Lucas Neunteufel, Kay Remensperger, Kai Sautter, Philip Schinn, Daniel Schramm, Fabian Springer, Stephan Steinhauser, Louis Streckel, Jonas Vogler, Patrick Vogler, Max Witt; Mittelfeld: Thomas Arnold, Heiko Behr, Marcel Brack, Mats Goldmann, Luca Gruler, Robin Hänsler, Jonas Keller, Joshua Keller, Christopher Knippschild, Marius Löffler, Johannes Möhrle, Timmy Rauser, Robin Renger, Daniel Sandhas, Alexander Schnetzler, Patric Scherer, Thomas Stocker; Angriff: Andreas Krenzler, Alen Lekavski

Neuzugänge: Marius Löffler, Robin Hänsler, Louis Streckel, Stefan Hermanutz (alle eigene U19), Marcel Brack (SSV Ulm 1846 U19), Joshua Keller (SC Pfullendorf U19), Daniel Sandhas (FC 09 Überlingen), Andreas Krenzler (SG Aulendorf), Alen Lekavski (FC Singen 04)

Abgänge: Nico Specker, Lucas Beyer (FV Walbertsweiler/Rengetsweiler), Serach von Nordheim (1. CfR Pforzheim), Moritz Heimpel (FC Radolfzell), Ümit Oytun (SV Sigmaringen), Philip Roller (SC Austria Lustenau), Kaspar Abdulahad (SV Denkingen), Stefan Vogler (TSG Balingen), Mario Wörmann (FSC Lohfelden), Kevin Can Banoglu, Patrick Arndt, Marllex Abdulai, Dominik Haber (alle unbekannt)

Nach einer furiosen Hinrunde galt der SV Deggenhausertal lange Zeit als einer der Kandidaten für den Aufstieg. In der Rückrunde bestätigte die Mannschaft die Leistungen aus der Hinrunde nicht mehr regelmäßig und so sprang am Ende ein sechster Tabellenplatz heraus, was aber noch immer die bislang beste Platzierung der Vereinsgeschichte war.

Nun steht auch für den SV Deggenhausertal die neue Saison in der Bezirksliga an. Bereits zum Ende der abgelaufenen Saison war klar, dass der Trainer Axel Meier von Sascha Rilli beerbt wird und der SVD somit einen Wechsel auf der Trainerposition vornimmt.

Am 10. Juli, also relativ spät, bat Sascha Rilli seine Mannschaft zum Trainingsauftakt. Nach einigen Testspielen sowie einem Trainingslager in Österreich sieht Rilli dem Start positiv entgegen: "Ich bin sehr zufrieden mit dem Verlauf der Vorbereitung. Die Spieler ziehen voll mit und wir konnten bereits einige Fortschritte erkennen. Die Schwerpunkte lagen bei uns zunächst auf dem Festigen des Mannschaftsgefüges. Wir wollen eine Einheit bilden, das hat den SVD schon immer ausgezeichnet." Für Sascha Rilli ist es die erste Station als Trainer. "Zunächst war ich etwas nervös, da man natürlich viel mehr Verantwortung hat. Aber an seinen Aufgaben wächst man und ich habe mich sehr schnell in meiner Rolle eingefunden", sagt Rilli selbstbewusst.

Die Testspiele liefen für den SV Deggenhausertal nicht ganz optimal. Gegen den VfB Friedrichshafen gab es eine 0:5- Niederlage, im Trainingslager gegen Dohn eine 0:4-Niederlage. Beim Markdorf-Cup gewann das Rilli-Team einmal und verlor einmal. Ergebnisse sind Rilli allerdings nicht so wichtig wie die erkennbaren Fortschritte, schließlich muss es ja am ersten Spieltag passen.

Die Saisonziele des SV Deggenhausertal formuliert er so: "Wir wollen gut in die Saison starten und wollen spielerisch überzeugen. Wenn wir dabei eine ähnlich gute Hinrunde wie in der Vorsaison spielen, bin ich zufrieden. Aktuell eine Prognose abzugeben finde ich allerdings falsch, da das Saisonergebnis mit so vielen Faktoren zusammenhängt." Personell ist der SV Deggenhausertal seiner Linie treu geblieben und setzt auch nach wie vor hauptsächlich auf die eigene Jugendabteilung anstatt auf auswärtige Spieler. Mit Christian Schorb und Sebastian Stump kamen zwei Spieler vom SV Oberteuringen zur Mannschaft hinzu, ansonsten nur Eigengewächse. Gregor Keller ist aus zeitlichen Gründen in die Alt-Herren-Mannschaft gewechselt. Der Kader des SV Deggenhausertal ist also nahe zu unverändert und die gleiche Mannschaft wie im vergangenen Jahr soll sich in dieser Saison zusammen weiterentwickeln.

Zum Saisonauftakt steht für den SV Deggenhausertal am Sonntag, 16. August, direkt ein schweres Heimspiel gegen den TSV Konstanz, eine sehr spielstarke Mannschaft, an.

Neuzugänge: Christian Schorb, Sebastian Stump (beide SV Oberteuringen)

Abgänge: Gregor Keller (AH-Mannschaft)

1. Spieltag Fußball-Bezirksliga Bodensee: Freitag, 14. August (18.30 Uhr): FC Bodman/Ludwigshafen - SC Gottmadingen/Bietingen; Sonntag, 16. August (15 Uhr): SC Pfullendorf II - FC Öhningen/Gaienhofen, SV Allensbach - SV Worblingen, SV Bermatingen - SV Orsingen/Nenzingen, SV Deggenhausertal - Türk. SV Konstanz, TSV Aach-Linz - SV Mühlhausen, Hattinger SV - SC Markdorf, FC Singen II - FC Kluftern (14 Uhr);

Aufrufe: 05.8.2015, 18:34 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Oliver Kothmann und KeviAutor