2024-04-25T14:35:39.956Z

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Den Ausrutscher des FCB genutzt und selber in der Spur geblieben: Vitalij Lux (li.) und Sebastian Schaller bejubeln den Dreier in Schalding. F: Weiderer
Den Ausrutscher des FCB genutzt und selber in der Spur geblieben: Vitalij Lux (li.) und Sebastian Schaller bejubeln den Dreier in Schalding. F: Weiderer

3. Liga passé: FVI heiß aufs Titel-Duell

Regionalliga-Meisteranwärter legt Fokus auf Platz eins +++ Schaldinger Misstöne zurechtgerückt

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Der FV Illertissen ist nach dem 5:2-Sieg beim SV Schalding-Heining und dem Ausrutscher der Bayern-Amateure wieder mittendrin im Meisterrennen der Regionalliga Bayern. Zwar stand man gegen den Aufsteiger trotz des überdeutlichen Resultats nahe am Punktverlust, die gute Stimmung beim FV Illertissen konnte das aber nicht trüben. Mit Volldampf gehen die Mittelschwaben die letzten Schritte der Regionalliga-Planungen 2014/15 an und wollen dem FC Bayern bis Saisonschluss einen packenden Fight um die Spitzenposition bieten. Der erneute DFB-Pokal-Startplatz dürfte den Bachthaler-Schützlingen als designiert beste bayerische Amateurmannschaft ohnehin nicht mehr zu nehmen sein.
Ein 5:2-Sieg der ganz komischen Art liegt hinter dem FV Illertissen, denn der Endstand vermag den Spielverlauf so gar nicht widerzuspiegeln. Die Truppe von Holger Bachthaler musste beim Stand von 1:2 eine große Schrecksekunde überstehen, als Michael Pillmeier aus spitzem Winkel nur den Torinnenpfosten traf. Weitere sehr gute Einschussmöglichkeiten der Niederbayern waren vorhanden. "Hätte Schalding hier das 3:1 erzielt, wären wir nicht mehr zurückgekommen und Schalding hätte die drei Punkte behalten", musste Gäste-Coach Holger Bachthaler eingestehen. Daneben ist den Verantwortlichen der Illertisser auch die Mutmaßung von Mario Tanzer sauer aufgestoßen, der FVI hätte den "zehnfachen Etat" im Vergleich zum Underdog aus Niederbayern. "Für solche Aussagen habe ich kein Verständnis. Diese Spekulationen entbehren jeglicher Grundlage. Das würde ja bedeuten, dass Mario Tanzer über unsere finanziellen Gegebenheiten Bescheid wüsste", moniert FVI-Spielleiter Hermann Schiller. "Bei uns sind alle Spieler berufstätig bzw. absolvieren Schule oder Studium."





Dass sich die Illertisser gegen die pfeilschnellen Angreifer des SV Schalding sehr schwer getan haben, lässt Schiller gelten. Nicht allerdings, dass sich daraus ein Rückschluss auf die Qualität seines Teams ziehen lasse. "Unsere Spielweise ist offensiv ausgerichtet. Dass dann auch der Gegner zu Torchancen kommt, kann man nicht verhindern. Nur, wir haben halt offensiv so viel Qualität, trotzdem mehr Tore zu schießen als unser Gegner. Und lieber gewinne ich 5:2 als 1:0", lacht Schiller. Auch wenn Top-Angreifer Vitalij Lux - wie gegen Schalding geschehen - mal einen schlechten Tag erwischt, springen eben Thorsten Rinke und Sebastian Schaller mit einem Doppelpack in die Bresche. Während Lux auf dem Sprung ins Profilager ist - Profi-Talentspäher waren auch am Samstag am Reuthinger Weg zugegen, wird der Kern der Mannschaft in der neuen Regionalliga-Spielzeit zusammenbleiben. "Der Trainer und alle Spieler haben ihr Verträge verlängert - außer Thorsten Rinke, der obwohl er ja bei uns so gut verdient, in der neuen Saison aufgrund seines Berufs kürzertreten muss", kann sich Schiller einen Seitenhieb auf die missglückte Tanzer-Aussage nicht verkneifen.

»Ein Lizenz-Antrag wäre aktuell rausgeschmissenes Geld.«

Seine eigene Zukunft sieht der FV Illertissen mittelfristig weiterhin in der Regionalliga. Der Drittliga-Lizenzierung hat man endgültig eine Absage erteilt. "Unser Stadion erfordert nicht den Lizenz-Anforderungen des DFB. Und da sich das kurzfristig nicht ändern wird, wäre ein Lizenz-Antrag, der ja auch mit nicht unerheblichen Kosten verbunden ist, rausgeschmissenes Geld", so Schiller. Konzentrieren will man sich im weiteren Saisonverlauf aber gleichwohl auf den Titelzweikampf mit dem FC Bayern München II und die Fortsetzung der FVI-Superserie von aktuell 16 Regionalliga-Spielen in Serie ohne Niederlage. Sagenhafte 14 Partien konnte der FVI während dieser Zeit gewinnen. Und plötzlich scheint auch die Meisterschaft wieder realistisch. "Klar, wir wollen das Maximum rausholen, auch wenn wir auf die Drittliga-Lizenz verzichten. Toll, dass wir den Bayern so Paroli bieten können. Ganz besonders schön wäre es, wenn wir das Duell bis zu unserm Heimspiel gegen den FCB am 35. Spieltag offenhalten könnten", blickt Schiller voraus. Das Hinspiel hat der DFB-Pokal-Topanwärter ja - trotz großer Etat-Unterschiede - ebenfalls für sich entschieden.



Aufrufe: 012.3.2014, 09:42 Uhr
Sebastian ZiegertAutor