2:3 - FCB II stolpert über geschickt konternde Fürther

SpVgg Greuther Fürth II - FC Bayern München II 3:2 (2:0)
Schon in der Anfangsphase hielten die Hausherren sehr gut dagegen und machten den Bayern das Leben schwer. Die Fürther agierten nach der 0:5-Abreibung im Derby gegen den Club erstaunlich selbstbewusst. Der FCB hingegen fand zunächst überhaupt nicht in die Partie. Die Vogel-Elf trat unkonzentriert und behäbig auf und kassierte Mitte der ersten Hälfte die Quittung. Einen Freistoß aus 25 Metern Torentfernung von Florian Trinks konnte FCB-Keeper Ivan Lucic nur nach vorne abprallen lassen. Benedikt Kirsch war zur Stelle und staubte zum 1:0 ab (22.). Nur fünf Minuten kam es für die Gäste aus München noch übler. Die Bayern-Defensive vertändelte den Ball, Profileihgabe Zlatko Tripic war hellwach und stürmte über die linke Seite in die Box, legte im Strafraum ab auf Stefan Maderer und der schob die Kugel aus acht Metern zum 2:0 ins Netz (27.). Lucic war zwar noch mit den Fingerspitzen dran, konnte den Einschlag aber nicht mehr verhindern. Die Roten wirkten in der anschließenden Phase geschockt und brachten so gut wie gar nichts zu Wege. Die Fürther hingegen blieben gefährlich. Mit dem Zwei-Tore-Vorsprung im Rücken versuchten die Hausherren immer wieder über schnelle Konter Nadelstiche zu setzen. Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Daniel Steiniger bei zwei Schussversuchen nur jeweils knapp das Gehäuse verfehlt (40./43.). Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste mit Elan zurück aufs Rasenrechteck und versuchten die Fürther unter Druck zu setzen. Doch es fehlten die die zündenden Ideen bei Ribéry, Weihrauch und Kollegen. Das Kleeblatt besann sich weiter auf Tempogegenstöße. Zlatko Tripic konnte nach 58 Minuten gerade noch am Fünfer geblockt werden, sonst hätte es wahrscheinlich zum dritten Mal geklingelt. Der FCB wurde nun von Minute zu Minute druckvoller und schaffte in der 72. Minute den Anschlusstreffer. Julian Green setzte sich über links durch, passte nach innen und Karl-Heinz Lappe drückte die Kugel aus drei Metern über die Linie. Nun rechneten alle mit einem Schlussfeuerwerk der Vogel-Elf, doch das Kleeblatt hatte genau die passende Antwort parat. Nach einem Seitenwechsel auf die rechte Seite kam Daniel Steininger an die Kugel, stürmte in den Strafraum und erzielte aus 14 Metern das 3:1 (75.). Aber die Bayern bewiesen Moral und ließen sich nicht hängen. Die Gäste drückten nun noch einmal mit dem Mute der Verzweiflung aufs Gaspedal. Und tatsächlich kam die Profireserve des Rekordmeisters noch einmal ran. Karl-Heinz Lappe bediente mit einem feinen Zuspiel Milos Pantovic, der allein vor Leo Zingerle auftauchte und mit einem satten Abschluss aus 13 Metern zum 2:3 traf (85.). Jetzt war noch einmal zittern angesagt bei der Kleine-Elf, die sich in den Schlussminuten kaum noch befreien konnte. In der Nachspielzeit musste nach einer Ribéry-Flanke SpVgg-Keeper Zingerle noch einmal mit beiden Fäusten ran, um vor dem bereitstehenden Lappe zu klären. Bayern-Coach Heiko Vogel musste zu guter Letzt noch auf die Tribüne. Die Fürther retteten sich über die Ziellinie und sacken verdient drei Zähler gegen den Favoriten ein.
Schiedsrichter: Markus Pflaum (Dörfleins) - Zuschauer: 501
Tore: 1:0 Benedikt Kirsch (22.), 2:0 Stefan Maderer (27.), 2:1 Karl-Heinz Lappe (72.), 3:1 Daniel Steininger (75.), 3:2 Milos Pantovic (85.)

Vorschau - das Nachholspiel am Dienstag:

SpVgg Greuther Fürth II - FC Bayern München II (Di 18:30)
(Bilanz: 2 Siege SpVgg - 2 Remis - 4 Siege FCB - zuletzt: 0:0 am 24.04.15)*
Den letzten Einsatz der Hausherren würden die Kleeblättler liebend gerne aus ihrer Statistik streichen. Denn da verlor Fürth das prestigeträchtige Derby gegen den "kleinen Club" daheim mit 0:5. Ein demoralisierendes Ergebnis, das so richtig weh tat. "Das war natürlich nicht das, was wir uns vorgestellt hatten", weiß Trainer Thomas Kleine, der mit dem Auftritt gegen die Nürnberger nicht zufrieden sein konnte. Kleine hat bis zum Spiel gegen die Münchner immerhin neun Tage Zeit, um sein Team wieder aufzurichten und auf den Schlager gegen den Vizemeister vorzubereiten. Kleine ist dabei recht emotionslos und sagt: "Die Bayern sind die Topmannschaft der Liga, sie spielen um den Titel und den Aufstieg mit. Ich habe sie beobachtet und gesehen, dass sie wirklich eine sehr spielstarke Mannschaft haben, die da oben mitspielen wird." Dennoch – da ist sich der Fürther Coach ziemlich sicher – wird seine Youngster-Truppe die entsprechenden Lehren aus dem Auftritt gegen Nürnberg ziehen: "Es kommt darauf an, wie wir uns präsentieren. Wir müssen in der Defensive kompakt stehen, besser als gegen Nürnberg. Daher wollen wir nicht so sehr auf den Gegner achten, sondern es wichtig, dass wir das Spiel richtig angehen. Wir müssen aggressiv sein und als Einheit auftreten." Für die Außenseiterrolle langt das für die Heimelf allemal, die nur positiv überraschen kann.

Kleine: »Wir müssen aggressiv sein und als Einheit auftreten.«

Der Meister von 2014 und der Vizemeister diesen Jahres ist auf dem Vormarsch. Es ist das vorletzte Nachholspiel für das Team von der Säbener Straße. Am vergangenen Freitag musste sich die Mannschaft von Trainer Heiko Vogel im Spitzenspiel beim Tabellenführer SSV Jahn Regensburg mit einem 1:1 zufrieden geben. Der Ausgleich fiel erst kurz vor dem Abpfiff, was aus Münchner Sicht sehr unglücklich war. Daher stehen die "Roten" unter Druck, müssen bei sieben Punkten Rückstand auf den Jahn ihre beiden Nachholpartien unbedingt gewinnen, damit der Rückstand auf den Klassenprimus bis auf einen Punkt verringert werden kann. Nur dann sind die "kleinen Bayern" weiter in der Lage um Platz eins mitzuspielen. Immerhin verfügen die "Roten" mit nur zehn Treffern zusammen mit der SpVgg Unterhaching über die stabilste Abwehr. Und mit Patrick Weihrauch (8 Treffer) verfügen die Gäste über den derzeit zweitbesten Schützen. Coach Vogel sagt vor diesem Nachwuchsduell: "Es gilt an die gute Leistung aus dem Regensburg-Spiel anzuknüpfen. Es wird aber mit Sicherheit ein schwieriges Spiel. Natürlich freuen wir uns sehr auf das Wiedersehen mit Leo Zingerle." Der Torhüter wechselte im August an den Ronhof und hat dort drei Regionalliga-Spiele bestritten.

• Sperren: keine - SR: Markus Pflaum (Dörfleins)
• Ausfälle: Jeffrey Schrödinger (Adduktorenprobleme) und Richard Grosch (verletzt) fehlen bei den Hausherren. Im Testspiel der Profis bei Red Bull Salzburg (1:1) verletzte sich Stürmer Tom Bodenröder am Knie, er wird wohl drei Wochen fehlen. Bei den Gästen fehlen Nicolas Feldhahn (Knieprobleme), Angelos Oikonomou (Außenbandriss) und Patrick Puchegger (Kreuzbandriss).
  
  
  

* Die Bilanz berücksichtigt alle im FuPa-System hinterlegten Pflichtspiel-Partien (inkl. Bayerischer Totopokal bis 10/11)