Wer gedacht hätte, die Eintracht würde im Ludwigspark nur defensiv auftreten, sah sich kolossal getäuscht. Mit einer aggressiven Spielweise stellte der SVE die einfallslosen Gastgeber vor große Probleme. Trier stellte mit enormem Aufwand die Räume zu, gleichzeitig suchten die Moselaner auch immer wieder den Weg nach vorne.
In die Karten spielte den bärenstarken Trierern die frühe Führung. Romas Dressler schnappte sich bei einem Foulelfmeter den Ball, obwohl er in den vergangenen Wochen nicht gerade Selbstvertrauen tanken konnte. Der Winterneuzugang verwandelte souverän mit einem Flachschuss (13.). Schiedsrichter Marcel Göpferich, der den erkrankten Patrick Kessel an der Pfeife vertrat, hatte nach einem Foul des kurzfristig für Mounir Chaftar ins FCS-Team gerückten Christian Sauter an Till Hermanung auf den Strafstoßpunkt gezeigt.
Hermandung war die große Überraschung in der Trierer Startelf. Nach bislang fünf Partien als Joker kam der 17-Jährige zum ersten Regionalliga-Einsatz von Beginn an – und das gleich in diesem brisanten Derby.
Für den A-Jugendlichen musste Robin Garnier zunächst auf die Bank. Daneben gab es zwei weitere Wechsel: Ajdin Zeric blieb zugunsten von Rudy Carlier draußen. Robin Koch (nach Gelbsperre) verdrängte Stefan Thelen aus der Anfangsformation.
FCS-Trainer Fuat Kilic brachte seinen Unmut über das Aufbauspiel seines Teams mit Gestik und Mimik deutlich zum Ausdruck. Die Angriffsbemühungen verliefen ihm zu statisch. Und vor dem Tor fehlten den Stürmern Matthew Taylor (bei einem Schuss in der 18. Minute) und Felix Luz (Schuss in der 62. Minute) die Kaltschnäuzigkeit.
Trier hatte vor der Pause sogar die Chance auf einen weiteren Treffer – bei einem Fernschuss von Christopher Spang hatten die rund 500 mitgereisten Eintracht-Fans schon den Torjubel auf den Lippen, doch FCS-Torwart David Salfeld klärte mit einer Glanztat zur Ecke (28.).
Schon weit vor dem Wiederanpfiff nach der Pause waren die Saarbrücker Spieler wieder auf dem Rasen. Doch eine Reaktion auf die müde Vorstellung vor der Pause war nicht zu erkennen. Stattdessen setzte die Eintracht einen weiteren Stich ins Herz des Aufstiegsaspiranten. Rudy Carlier traf in der 63. Minute zum 2:0. Nach einer Flanke von Christoph Anton war er per langem Bein zur Stelle.
In der Nachspielzeit erzielte Felix Luz per Foulelfmeter das 1:2 - der eingewechselte Milorad Pekovic hatte Alexandre Mendy gefoult. Am Coup der Eintracht änderte das nichts.
Spiel-Statistik:
1. FC Saarbrücken: Salfeld – Meyerhöfer (77. Dadachev), Schäfer, Hahn, Sauter – Mendy, Fießer, Mandt (60. Sökler) – Luz, Taylor, Wegner (79. Rohracker)
Eintracht Trier: Keilmann – Hollmann, Dingels, Koch, Stevens – Hermandung (63. Pekovic), Dündar, Spang, Anton (80. Garnier) – Carlier, Dressler (74. Gomis)
Tore: 0:1 Dressler (13., FE), 0:2 Carlier (63.), 1:2 Luz (FE, 90./+1)
Schiedsrichter: Marcel Göpferich
Zuschauer: 4803