2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Freude: Siegfried Kirschen, Präsident des Fußball-Landesverbandes Brandenburg, und Jennyfer Stabingis, Niederlassungsleiterin Spree-Neiße der AOK Nordost, übergeben den Preis an die Lok-Verantwortlichen Felix Rödl und Götz Herrmann (v. l.).   ©FLB
Freude: Siegfried Kirschen, Präsident des Fußball-Landesverbandes Brandenburg, und Jennyfer Stabingis, Niederlassungsleiterin Spree-Neiße der AOK Nordost, übergeben den Preis an die Lok-Verantwortlichen Felix Rödl und Götz Herrmann (v. l.). ©FLB

2000 Euro für Lok Eberswalde

Durch eine gute Integrationsarbeit kann sich der FSV einen Teambus kaufen

Da soll noch jemand behaupten, Integrationsarbeit würde sich nicht lohnen. Beim FSV Lok Eberswalde jedenfalls können sie diesen Satz nur unterschreichen. Vor gut einem Jahr, als die Flüchtlingswelle auch den Barnim erreichte, hatten die Verantwortlichen des größten Fußballklubs der Stadt eine fixe Idee: Sie gründeten ein Integrationsteam, gespickt mit Hobbykickern und Flüchtlingen, und ließen es als Lok Eberswalde III in der 2. Kreisklasse an den Start gehen. Auf diese Weise wollen sie beim FSV einen Beitrag zur Integration leisten.

Diese Idee finden sie beim Fußball-Landesverband (FLB) so gut, dass sie den Verein jetzt ausgezeichnet haben. Gemeinsam mit fünf anderen Klubs aus Brandenburg erhielt Lok den "Integrations- und Vielfaltpreis". Als Preisgeld gab es 1000 Euro obendrauf.

Die Lok-Verantwortlichen freuen sich natürlich über die Unterstützung. "Es ist schön, dass das honoriert wird", sagt der 1. Vorsitzende Götz Herrmann. "Das motiviert auch, da weiterzumachen."

Derzeit kicken im Integrationsteam des FSV 20 Spieler mit. Zudem kommen auch immer wieder Kinder aus Flüchtlingsfamilien im Fritz-Lesch-Stadion vorbei, die bei Lok im Jugendbereich Anschluss suchen und mittrainieren. Lok hat ihnen, wie auch andere Vereine im Barnim, seine Tür geöffnet. "Sicher zahlt von denen erstmal keiner Beitrag, trotzdem weisen wir niemanden ab", so Herrmann, der bei der Preisverleihung des FLB in Cottbus von Lok-Sportwart Felix Rödl begleitet wurde.

Der FLB hatte den Integrationspreis gemeinsam mit der AOK Nordost bereits zum 3. Mal ausgeschrieben. Neben Lok ebenfalls ausgezeichnet wurden die Fußballklubs Spremberger SV 1862, SC Victoria 1914 Templin, SV Grün-Weiß Großbeeren sowie FC Borussia Brandenburg.

Zum Integrationsteam von Lok Eberswalde gibt es inzwischen auch einen Kurzfilm, den der Verein auf seine Facebookseite gestellt hat.

Übrigens: Nicht nur beim FLB sind sie angetan vom Engagement des FSV Lok. Gleiches gilt auch für die Stadt Eberswalde. Die ließ jetzt angesichts der Ehrung durch den FLB zusätzlich 1000 Euro springen. "Das, was Lok tut, finden wir gut. Sie gehen bei der Integration von Flüchtlingen mit gutem Beispiel voran", begründet der stellvertretende Bürgermeister und Sportdezernent Bellay Gatzlaff die finanzielle Unterstützung seitens der Stadt. Das Geld, das Lok erhält, stammt aus dem 40000-Euro-Topf, den die Stadt im November 2015 extra für die Flüchtlingshilfe bereitgestellt hat.

Bei Lok weiß man bereits, was mit den 2000 Euro passieren soll. Der Verein will sie direkt investieren, in einen Teambus. Der soll dem ganzen Verein zugutekommen - vom Integrationsteam bis zu den Jugendmannschaften.

Aufrufe: 017.7.2016, 11:45 Uhr
MOZ.de / Christian HeinigAutor