2024-04-16T09:15:35.043Z

Kommentar

17 Spiele, 204 Gegentreffer

Der RSV Emden stellt das schwächste Team der Bezirksliga I

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In der Bezirksliga I steht der RSV Emden am Tabellenende. Mit einem vernichtenden Torverhältnis von 3:204. Ergebnisse im zweistelligen Bereich sind die Regel. Wie kam es aber zu dieser abenteuerlichen Entwicklung?

Vor Saisonbeginn hat der RSV aus verschieden Gründen seine gesamte Mannschaft verloren. Um aber einen Abstieg bis in die Ostfrieslandklasse D zu vermeiden, trat der Verein mit einer Notmannschaft an, die allerhöchstens Kreisklassenformat hat. Das ist keinesfalls despektierlich oder abwertend zu verstehen. Viele der Spieler haben nie höherklassig gespielt. Dazu kommt, dass der RSV aus verschiedensten Gründen nur selten mit Elf Spielern antreten kann. Da die Personaldecke eh sehr dünn ist, fallen Sperren oder berufsbedingte Abwesenheiten natürlich eher ins Gewicht.

Der Respekt gilt den Spielern des RSV, die sich Woche für Woche dem Gegner stellen, immer im Wissen, dass es eine deutliche, demotivierende Niederlage geben wird. Diese Spieler müssen sich am Tag nach dem Spiel den bemitleidenden Kommentaren in den Medien und im privaten Umfeld stellen.

Sollten die anderen Vereine deshalb darauf verzichten, regelmäßig Schützenfeste zu veranstalten? Eine schwierige Frage, denn am Ende einer Saison zählt ja bekanntlich das Torverhältnis. Und da ist ein Team, das fair ist und es bei sechs Treffern bewenden lässt, natürlich benachteiligt. Eine stille Übereinkunft der Vereine in der Hinrunde hat es nicht gegeben. Vielleicht aber besinnen sich die Verantwortlichen der anderen Klubs ja noch und lassen es in der Rückrunde ruhiger angehen. Es wäre dem RSV und dem Fußball zu wünschen.

Aufrufe: 04.12.2014, 10:40 Uhr
Volkhard PattenAutor