2024-03-27T14:08:28.225Z

Ligabericht
Schiedsrichter Waldemar Ebel (M.) führt die Mannschaften in die gut gefüllte Belkaw-Arena., Foto: Randow
Schiedsrichter Waldemar Ebel (M.) führt die Mannschaften in die gut gefüllte Belkaw-Arena., Foto: Randow

1650 Fans feiern Fest des Fußballs

SV Bergisch Gladbach gewinnt Stadtderby gegen den TV Herkenrath

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Der SV Bergisch Gladbach 09 hat im ersten Stadt-Duell in der Mittelrheinliga gegen Herkenrath die Nase vorn und gewinnt am Ende verdient. 1650 Zuschauer sorgen für die beste Kulisse in einem Oberliga-Spiel in Bergisch Gladbach.

„Es sind diese Spiele, wegen derer man Fußball spielt”, bestätigt Trainer Thomas Zdebel vom SV 09, dass diese Begegnungen und keine anderen die wirklich wichtigen sind.

„Es geht nicht um die Frage, wer die Nummer eins in Gladbach ist, sondern um drei Punkte”, hatte zuvor sein Kollege Michael Hornig in der Pressekonferenz gesagt. Wir behaupten aber: Es wären keine 1650 Zuschauer und damit mehr, als es je in einem Oberliga-Spiel in Gladbach gab, gekommen, wenn es „nur” um drei Punkte gegangen wäre. Viktoria Arnoldsweiler, Borussia Freialdenhoven und wie sie alle heißen, locken keine 1650 Fans an, wenn zeitgleich Bayer 04 Leverkusen daheim in der Qualifikation zur Champions League spielt.



SV Bergisch Gladbach 09 — TV Herkenrath 3:0 (1:0)

Da waren sie alle wieder einmal versammelt: die Fußballer und ihre Fans aus Overath, Kürten, Wipperfürth und natürlich in Massen aus Herkenrath. „Mein Dorf, meine Liebe, mein Verein — hier regiert der TV Herkenrath”, war in großen Lettern auf der Gegentribüne zu lesen. Starke Performance der Gäste. DerenTrainer Michael Hornig hatte mit Kasprzik, Germerodt, Kreuer, Weyers und Götz fünf einstige 09er in der Start-Elf aufgeboten. 09-Coach Zdebel hat seiner Mannschaft offenkundig seine Philosophie vermitteln können, ließ im 4-1-4-1-System spielen, den Gegner bei Ballbesitz früh attackieren.



Gladbachs Ajet Shabani (r.) luchst Andre Kreuer den Ball ab.

Schon nach etwa einer Viertelstunde war zu sehen, welche Mannschaft den Ball deutlich besser durch ihre Reihen laufen lässt. Es regierte sportlich keineswegs der TVH. Die heimischen 09er suchten und fanden immer wieder Mittel, hinter der Gäste Viererkette zu kommen, den Ball nach gekonntem Kurzpassspiel durch die Schnittstellen zu spielen und sich Chancen zu erarbeiten.

Die TVH-Fans spüren, dass ihre Mannschaft Unterstützung braucht. Erste Schlachtgesänge von der Gegentribüne erklingen, die Haupttribüne antwortet. Endlich ist auch mal Stimmung im weiten Rund der Belkaw-Arena.

Bis zur 18. Minute haben sich Albrecht und Isken vergeblich versucht. Wandinger, der starke Außenspieler des TVH sorgt für erste „Ahs” und „Ohs”, als er nach einem Solo-Lauf sechs Gegner stehen lässt, aber an „der Wand” Endstation ist. Das Innenverteidiger-Duo Dreiner und Redjeb ist hellwach, blockt den Schuss. Das war es aber auch schon in Halbzeit eins mit Torchancen auf Seiten der Gäste. Trifft der sehr starke Kanli in der 24. Minute mit einem Freistoß noch das Gebälk, ist es in der 29. Minute Daniel Isken, der die vortreffliche Vorarbeit von Mostowfi und von Lampe zum längst verdienten 1:0 nutzt.



Andy Dreiner (l.) und Ali Mostowfi bejubeln das 1:0.

Gleich nach Wiederbeginn versucht sich Wandinger nochmals, zieht an drei Gegner und am Tor vorbei. Ab der 60. Minute erweist sich, wer bester Akteur an diesem Abend, der zu einem Fest des Fußballs wurde, in Reihen der Gäste ist. Adam Kasprzik bekommt Arbeit, pariert in der 62. und 63. Minute hervorragend gegen Yannick Albrecht. Machtlos ist er in der 71. Minute, als Kanli nach Pass von Albrecht auf 2:0, in der 83. Minute Albrecht auf 3:0 erhöht.

Michael Hornig: „Der Sieg ist absolut verdient, auch in dieser Höhe. Nach unserer Niederlage am Sonntag hatte ich Bedenken. Wir haben gegen SV 09 nie in die Partie gefunden, mutlos gespielt, vielleicht auch wegen dieser Kulisse. Ich war zehn Jahre bei 09, habe auch noch ein 09-Herz und freue mich, dass hier eine tolle Entwicklung stattfindet.”

Thomas Zdebel freute sich über die anerkennenden Worte seines Kollegen und das Spiel der Seinen, das mit einem hoch verdienten Sieg endete: „Meine Mannschaft hat die taktischen Vorgaben umgesetzt, ab der ersten Minute engagiert nach vorne gespielt.”

Schiedsrichter: Waldemar Ebel (Eulenthal) - Zuschauer: 1.650
Tore: 1:0 Daniel Isken (30.), 2:0 Celal Kanli (71.), 3:0 Yannick Albrecht (83.)



Am Sonntag ist wieder „Alltag”, erwartet der TV Herkenrath Borussia Freialdenhoven, SV Gladbach 09 ist beim Aufsteiger BW Friesdorf zu Gast. Und am Dienstag, 8. September, gibt es die Neuauflage dieses Derbys: wieder im Gladbacher Stadion: dieses Mal im Halbfinale des Kreispokals.

Aufrufe: 027.8.2015, 19:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Elli RiesingerAutor