2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Der Torabschluss gehörte in seiner Zeit beim SC Pfullendorf nicht unbedingt zu den Stärken von Patric Scherer (rechts). Nach seinem Winterwechsel zur Spvgg F.A.L. zeigt der pfeilschnelle Linksfuß nun jedoch plötzlich ungeahnte Knipser-Qualitäten. Archivfoto: Bodon
Der Torabschluss gehörte in seiner Zeit beim SC Pfullendorf nicht unbedingt zu den Stärken von Patric Scherer (rechts). Nach seinem Winterwechsel zur Spvgg F.A.L. zeigt der pfeilschnelle Linksfuß nun jedoch plötzlich ungeahnte Knipser-Qualitäten. Archivfoto: Bodon
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11,0-Sprinter Scherer macht jetzt auch Tore

Ex-SCP-Stürmer schnürt Dreierpack für F.A.L. - SV Deggenhausertal: Rössler glaubt an den Klassenererhalt

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Pfullendorf / ok - Sechs von sieben Spielen hatte Landesligist Spvgg F.A.L. zuletzt in Serie verloren und bei all den Niederlagen nicht ein einziges Tor erzielt. Den letzten Nackenschlag gab es für den Tabellensechsten zum Restrundenauftakt vor zehn Tagen mit einer weiteren glatten 0:5-Pleite bei der U23 des FC 08 Villingen. Mit einem 5:2-Sieg bei Tabellennachbar DJK Donaueschingen haben die Frickinger den Abwärtstrend am vergangenen Wochenende nun erstmal gestoppt. Entscheidend dazu bei trug mit drei Treffern der Winterneuzugang vom SC Pfullendorf, Patric Scherer. Ausgerechnet Scherer - der pfeilschnelle Flügelflitzer fiel in seinen acht Jahren beim SCP durch vieles auf - Tore schießen gehörte allerdings nicht immer dazu. Vielmehr hatte sich der 11,0-Sprinter seinen Platz im Team, den er in der Hinrunde unter Trainer Marco Konrad verlor, über seine Qualitäten als Konterspieler und Vorbereiter gesichert.

Am Sonntag in Donaueschingen zeigte der Linksfuß, in Pfullendorf vom Publikum zuweilen als "Chancentod" verspottet, nun plötzlich ungeahnte Knipser-Qualitäten, schloss gleich drei Konter erfolgreich ab. Seine Tore zum 2:0, 3:0 und 4:0 führten die krisengeschüttelten Frickinger an der Donau erstmals nach Monaten der Tristesse wieder auf die Siegerstraße. Wo er früher beim Abschluss oft zu überhastet und ungenau zu Werke ging, schlug Scherer nun dreimal eiskalt zu: "In Pfullendorf habe ich mir vielleicht manchmal zu viele Gedanken gemacht, gerade im letzten halben Jahr, in dem es nicht mehr so gut für mich lief. Kann schon sein, dass jetzt bei F.A.L. ein bisschen Druck von mir abgefallen ist", sagt Scherer, der in Frickingen ja kein Fremder ist, sondern in der Jugend schon sechs Jahre für die Gelb-Blauen kickte. "Ich bin empfangen worden wie ein alter Bekannter", so Scherer lächelnd.

Die neuen Teamkollegen hätten allerdings auch ihren Teil zu seinem Dreierpack beigetragen: "Wir sind offensiv sehr gut aufgestellt mit Mark Burgenmeister in der Spitze und mit Qendrim Krasniqi auf der Spielmacherposition dahinter. Die Kollegen haben mich am Sonntag auch sehr gut eingesetzt." Und Donaueschingen hätte die F.A.L.-Kontertore durch einfache Ballverluste ebenfalls begünstigt, so Scherer: "Das passiert, wenn du schönen Fußball spielen willst, aber vielleicht nicht ganz die Klasse dazu hast."

Scherer selbst hofft jetzt zwar, dass er auch in den nächsten Spielen trifft: "Warum nicht? Tore schießt jeder gerne. Und bei mir ist der Spaß am Fußball wieder voll zurück." Doch im Grunde sieht er seine Rolle weiterhin als Vorbereiter für Mark Burgenmeister, der trotz anhaltender Verletzungsprobleme in der Hinrunde (Rücken) auch schon wieder 15 Saisontreffer auf dem Konto hat: "Wenn ich ihm so oft auflegen kann, dass er am Ende der Saison 30 Tore erzielt hat, dann ist das für mich auch okay."

Weiter geht’s für Scherer und die Spielvereinigung am Sonntag (15 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den Tabellenvierten SC Konstanz/Wollmatingen.

In der Fußball-Bezirksliga Bodensee ist der SV Deggenhausertal in den Kreis der akut abstiegsgefährdeten Mannschaften gerutscht. Bei bis zu fünf Absteigern muss sich der SVD, der mit 19 Punkten als Tabellendrittletzter bereits sechs Zähler Rückstand zum rettenden Ufer aufweist, in den verbleibenden 14 Spielen ganz schön ins Zeug legen. Am vergangenen Sonntag gab es zum Auftakt in die Restserie eine bittere 1:5-Heimniederlage gegen den direkten Konkurrenten FSG Zizenhausen.

Überraschend kommt die Negativentwicklung der Mannschaft von Trainer Markus Mecking und Spielertrainer Sascha Rilli, die im Vorjahr als Tabellendritter über die Ziellinie ging, für Vorstand Wolfgang Rössler allerdings nicht. Denn vor Saisonbeginn hat die regionale Konkurrenz ordentlich "gewildert" beim SV Deggenhausertal. Rössler: "Metzler und Steuer zum SC Markdorf, Stump und Schorpp zum SV Kehlen. Das waren durchweg Leistungsträger, die jetzt in der Landesliga spielen. Das haben wir noch immer nicht ganz verkraftet." Mit Klaus Frank (zum SV Ettenkirch) verließ in der Winterpause ein weiterer Stammspieler den Verein. Rössler sagt dennoch: "Die Mannschaft hat mehr Qualität, als der Tabellenplatz aussagt", will dies aber nicht als Kritik am Trainerduo verstanden wissen: "Die machen einen guten Job und bleiben im Amt, egal wie die Saison weiterläuft." Was ihn in Sachen Klassenerhalt zuversichtlich stimme: "Wir haben gegen Spitzenmannschaften wie Denkingen oder Hilzingen gepunktet, gegen Tabellenführer Überlingen nur ganz knapp verloren. Das Potenzial ist also da." Am Samstag muss der SVD zur SG Reichenau (aktuell auf dem ersten sicheren Nichtabstiegsplatz 13 mit 25 Punkten) zu einem weiteren Kellerduell. Bei einer Niederlage würde der Abstand auf die Konstanzer Vorstädter auf neun Punkte anwachsen. "Wenn wir dieses Spiel verlieren, dann werde sogar ich nervös", gibt der Präsident zu.

Aufrufe: 014.3.2017, 18:17 Uhr
Schw�bische ZeitungAutor