"1:0 für ein Willkommen"

Im Zuge der Flüchtlingswelle im Jahr 2015 kam der Altmarkkreis Salzwedel Mitte des letzten Jahres auf den SV Eintracht Salzwedel zu und erkundigte sich nach Möglichkeiten, den Flüchtlingen Angebote der Freizeitgestaltung zu schaffen. Der Verein fand in Person von Robert Somann in kürzester Zeit einen Trainer, der die 30-köpfige Gruppe betreute. Ihm zur Seite fungiert Mohamed Sephar als Dolmetscher. Sephar war selbst aus Afghanistan immigriert und durchlief bei der Eintracht als Spieler den Nachwuchsbereich. "Wir wollen über die Teilnahme einer Fußballmannschaft, welche komplett aus Migranten besteht, den Kontakt und das faire sportliche Miteinander fördern sowie den Spielern die Möglichkeit geben, die deutsche Kultur kennenzulernen", so Holger Neumann, Leiter der Abteilung Fußball.

"Wollen Vorbehalte abbauen"

Seit August tritt die neugegründete dritte Mannschaft der Eintracht in der 3. Altmark-West an. Nach der Hinrunde belegt das bunt zusammengewürfelte Team Rang vier in der untersten Spielklasse. "Insbesondere in unserer ländlich geprägten Region sind die Vorbehalte bei den Menschen gegenüber der aktuellen Flüchtlingspolitik groß. Die Teilnahme der Flüchtlingsmannschaft am Spielbetrieb und der dadurch entstehende Kontakt soll helfen, diese Vorbehalte abzubauen und ein positives Zeichen für die Integration durch den Sport zu setzen", hofft Neumann.

Auch im Süden von Sachsen-Anhalt betreibt der Rote Stern Halle eine offensive Integrationsarbeit. In allen drei Herrenmannschaften sind aktuell ca. 40 Spieler aus verschiedensten Nationen am Ball. Sten Meerheim, Abteilungsleiter beim Roten Stern, untermauert die soziale Bedeutung des Vereins. "Der Rote Stern setzt sich seit geraumer Zeit für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund ein. Ziel ist dabei nicht nur die Integration in den Verein, sondern auch in die hallesche Stadtgesellschaft. Dies ist mit viel Aufwand verbunden. Angefangen von Behördengängen, das freiwillige und private Angebot von Deutschkursen, die Besorgung von Trainingsutensilien und natürlich gemeinsamen Teamabenden, um sich besser kennenzulernen. Integration sehen wir dabei nicht als ein Zeichen unseres guten Willens, sondern als Selbstverständlichkeit an."

Auch andere Vereine in Sachsen-Anhalt haben sich natürlich der Integration von Flüchtlingen verschrieben. Dies sind hier nur zwei Beispiele die belegen, dass der Fußball eine eminent wichtige Rolle einnehmen kann, Menschen in die Gesellschaft einzubinden und kulturelle Brücken zu bauen.

Zu den Vereinen:

SV Eintracht Salzwedel

Roter Stern Halle

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