2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Meister gegen Vizemeister: Der FSV Schierstein 08 (rechts: Sascha Thiessen) musste in der Abschlusstabelle einzig dem SV Erbenheim und Luigi Riggio den Vortritt lassen.
Meister gegen Vizemeister: Der FSV Schierstein 08 (rechts: Sascha Thiessen) musste in der Abschlusstabelle einzig dem SV Erbenheim und Luigi Riggio den Vortritt lassen.

Auf Erfolgswelle zurück in Kreisoberliga gesurft

Schierstein 08 macht dank starker Rückrunde auch Punktabzug wegen fehlender Schiedsrichter wett +++ Zweite künftig in Konkurrenz

Verlinkte Inhalte

Wiesbaden. Die Fußballer des FSV Schierstein 08 surften in der Rückserie der A-Liga Saison auf der Erfolgswelle. 14 Siege, zwei Remis und 74:18-Tore stehen in der ungeschlagenen Bilanz zu Buche. Die Mannschaft um Chefcoach Ronny Wendel, der durch Stefan Schüßler und Daniel Künzl Unterstützung erfuhr, katapultierte sich durch den Höhenflug noch auf Platz zwei, pulverisierte quasi den Drei-Punkte-Abzug wegen fehlender Schiedsrichter und setzte sich in der Relegation gegen die Freie Turnerschaft durch. Nach dem Abstieg im Jahr 2011 war die Kreisoberliga-Rückkehr perfekt.

Guarino übernimmt für Wendel als Spielertrainer

„Das war einfach eine schöne 08er-Gemeinschaft. Die Mannschaft saß nach den Spielen mit Spaß zusammen, mobilisierte die Fans und hielt letztlich auch dem Druck stand, der durch den Punktabzug geschürt wurde“, streicht Hans Groth die Faktoren Teamgeist und Willensstärke heraus.

Kapitän Riccardo Guarino übernimmt nun als Spielertrainer die Regie, tritt in Wendels Fußstapfen, der sich ganz auf seine Aufgabe als Leiter der Fußballschule von Mainz 05 konzentrieren wird. Guarino zur Seite steht Marcel Stumm. Womöglich stößt noch ein dritter Mann zum Trainer-Stab. Sicher ist: Die Kreisoberliga wird für das Team zur echten Herausforderung. Zumal nach jetzigem Stand erneut ein Abzug von drei Zählern für die erste Männermannschaft zum Tragen kommen dürfte.

Was daran liegt, dass die 08er trotz aller Bemühungen aktuell lediglich zwei Unparteiische in ihren Reihen wissen, aber insgesamt vier benötigen. Angesichts vorhandener Frauen- und Nachwuchsmannschaften fragt sich Hans Groth, ob Bestrafungen in diesem Ausmaß nicht die Vereinsarbeit torpedieren. Letztlich seien aber durch den oftmals respektlosen Umgang mit den Spielleitern alle am Schiedsrichter-Schwund schuld, gibt er zu bedenken.

„Dürfen der Reserve keine Mini-Saison mehr zumuten“

Obwohl die 08er nach wie vor hinter dem Wiesbadener Mehrheitsbeschluss stehen, erst die Reserveteams von Gruppenligisten in Konkurrenz spielen zu lassen, haben sie nun den Antrag gestellt, dass ihre Zweite in der Saison 2017/2018 in Konkurrenz spielen kann. Hans Groth: „Auf Anraten von Kreisfußballwart Dieter Elsenbast habe ich den Verbandsspielausschuss mit der Frage konfrontiert, welche Perspektiven es für unsere Reservemannschaft gibt. Ich habe darauf hingewiesen, dass unsere Reserve in der letzten Saison in der Außer-Konkurrenz-Runde der A-Reserven insgesamt nur 16 Spiele absolvieren konnte und wir dem Team eine solche Mini-Saison, mit teilweise vierwöchigen Spielpausen, nicht mehr zumuten dürfen!“

Einhergehend hatten sich die Schiersteiner bei Verbandsfußballwart Jürgen Radeck erkundigt. Radeck steht dem Verbandsausschuss für Spielbetrieb und Fußball-Entwicklung vor, der für die kommende Saison die Liga-Einteilung vernehmen soll. Hintergrund: Der Wiesbadener Kreisfußballausschuss hatte den Auftrag für die Klasseneinteilung abgegeben, nachdem der Verbandsausschuss antragstellenden Kreisoberliga-Vereinen erlaubt hatte, für zwei Spielzeiten mit ihren Reserven in offiziellen Klassen zu verbleiben.

Radeck empfahl den 08ern, sofort einen entsprechenden Antrag zu stellen. Man wolle die Reserven der Kreisoberligisten in einer B-Liga 2 zusammenfassen. Dadurch könnten erste und zweite Mannschaft eines Vereins fast immer gemeinsam Heim- und Auswärtsspiele bestreiten.

Erste und Zweite sonntags auf dem gleichen Sportplatz

Ein Aspekt, der für Hans Groth von elementarer Bedeutung ist: „Da es für uns ganz wichtig ist, dass Erste und Zweite nicht nur gemeinsam trainieren, sondern auch am Sonntag gemeinsam auf dem gleichen Sportplatz ‚unterwegs‘ sind, mussten wir nach dieser Ansage des Verbandsfußballwartes notgedrungen den Antrag stellen. Die Planung, eine Reserverunde mit den nicht in Konkurrenz spielenden Reserveteams der Kreisoberliga und der A-Liga zu spielen, war für uns keine Alternative.“



Aufrufe: 023.6.2017, 15:00 Uhr
Stephan NeumannAutor