"Ich hatte als Torwart mehr Ballkontakte als die Stürmer. Unsere Top-Torjäger haben jeweils nur zwei Tore geschossen. Da kommt irgendwann der Galgenhumor dazu und man amüsiert sich", erklärt Johannes Held, der in über der Hälfte der Partien das Tor hütete. Dabei war die Mannschaft in den ersten Spielen noch nicht so hoffnungslos unterlegen wie zum Beispiel beim 0:11 gegen Kloster Oesede IV oder dem 0:13 gegen SC Glandorf II. "Am Anfang konnten wir noch mit elf Mann spielen. Dann wurden aber die paar, die es können, notgedrungen in die Erste hochgezogen. Da haben wir dann abgebaut", sagt Held und fügt gleich hinzu: "Hätten sich unser Trainer und unser Betreuer nicht umgezogen, hätten wir teilweise keine neun Leute zusammengekriegt."
In den Spielen versuchte das Team aus der kleinen Bauernschaft bei Bad Laer vor allem nicht zweistellig zu verlieren. "Nach dem 0:5 oder 0:6 hat dann schon mal die Motivation nachgelassen", gibt der Torwart zu. Dennoch habe die Mannschaft sehr gut zusammengehalten. Dass das Team von Trainer Frank Käuper nicht aufgab, ist aller Ehren wert. Die Gründe liegen für Held auf der Hand: "Bei uns ist die dritte Halbzeit und ein sehr gut gefüllter Kühlschrank wichtig. Nach dem Spiel sitzen wir zusammen und reden viel dummes Zeug. Das passt gut zusammen."
In der nächsten Saison werden die beiden Mannschaften des FC "zusammengewürfelt", da die Erste weitere Abgänge verzeichnet. "Der Kader wird größer. Wir sind ganz optimistisch, dass wir ein paar mehr Tore schießen und wir werden versuchen einen Punkt zu holen", so Held scherzhaft. Der Torwart hofft, dass er nicht mehr so oft hinter sich greifen muss wie in der letzten Spielzeit. Gleichzeitig hat er aber auch einen interessanten Vorschlag: "Wenn die Stürmer in den ersten drei Spielen kein Tor schießen, darf ich die restliche Saison die Elfmeter schießen." Ob seine Teamkollegen das annehmen ist fraglich. Falls es so weit kommt, werden wir auf jeden Fall berichten.