Doch alleine von dem positiven Saisonausgang lässt Trainer Willi Kehrberg nicht blenden. Er ist zwar erfreut über die abermalige Platzierung im ersten Tabellendrittel. Mit dem vierten Platz in der Spielzeit 2012/2013 - der ersten Saison nach dem freiwilligen Rückzug aus der Niederrheinliga - und nun zwei fünften Plätzen in Serie hat der Traditionsverein längst den Beweis angetreten, zu den etablierten Klubs der Landesliga zu gehören. Doch Freude hat Kehrberg die vergangene Spielzeit nicht gemacht. Für Kehrberg war vom ersten Spieltag an klar, dass sich der Kampf um den Klassenerhalt unter Umständen erst am letzten Spieltag entscheiden könnte. Doch das nahezu alle Mannschaften mehr oder weniger intensiv vom Abstiegsgespenst begleitet wurden, überraschte selbst den 52-Jährigen. "Insgesamt hat die Saison nicht viel Spaß gemacht. Man konnte wirklich nichts ausprobieren, da nur das reine Ergebnis zählte", sagt Kehrberg.
Doch welche Lehren kann man bei 1. FC aus der Spielzeit ziehen? Sicherlich die Tatsache, dass man sich am Hohen Busch in Sachen Offensivabteilung nicht nur auf die Torjägerqualitäten von Jan Ballis verlassen sollte. Zwar erwies sich der inzwischen 30 Jahre alte Stürmer mit neun Treffern abermals als Viersens treffsicherster Akteur, doch die Quote des Torjägers wird von Jahr zu Jahr geringer. Insgesamt traf Ballis in den letzten drei Spielzeiten 37 mal ins Tor des Gegners. Anders ausgedrückt: Ungefähr jeder vierte Treffer wird von Jan Ballis erzielt. In dieser Hinsicht sieht Viersen Handlungsbedarf und ist auch schon tätig geworden. Vom Oberligaaufsteiger 1. FC Mönchengladbach kommt Andre Kobe an den Hohen Busch. "Damit sind wir in der Offensive insgesamt richtig gut aufgestellt. Ich bin mit der Kaderzusammenstellung sehr zufrieden und freue mich schon auf die kommenden Wochen", erklärt Kehrberg