2024-04-25T14:35:39.956Z

FuPa Portrait
Wolfgang Henkel alias „Henko“ ist seit 28 Jahren Erster Vorsitzender des 1.FC Niedernhausen. Auch sonst ist der 66-Jährige seit mehr als 50 Jahren ehrenamtlich engagiert.    Foto: Christina Kolb
Wolfgang Henkel alias „Henko“ ist seit 28 Jahren Erster Vorsitzender des 1.FC Niedernhausen. Auch sonst ist der 66-Jährige seit mehr als 50 Jahren ehrenamtlich engagiert. Foto: Christina Kolb

Keine Ruhe im Ruhestand

Mehr als 50 Jahre ist Wolfgang Henkel ehrenamtlich engagiert / Seit 28 Jahren Vorsitzender des 1. FC Niedernhausen

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Am frühen Morgen hat Wolfgang Henkel bereits mit dem Landratsamt, mit der Brauerei und einem Sportgeschäft telefoniert. Auch während des Gesprächs mit FuPa klingelt sein Telefon immer wieder, gleichzeitig laufen E-Mails auf seinem Rechner ein, und er steht mit einem Fuß schon wieder auf dem Fußballplatz.

Wolfgang Henkel (66), früher Verkaufsleiter bei der Brauerei Schönberger und der Pfungstädter Brauerei, ist zwar eigentlich schon im Ruhestand. Zur Ruhe kommt er aber deshalb noch lange nicht. Und hat das auch nicht vor. „Ich brauche das, glaube ich, einfach“, sagt der rüstige Rentner und lacht. Es gibt wohl niemanden im Fischbachtal, der Henkel nicht kennt. Zumindest unter seinem Spitznamen „Henko“ ist er seit Jahrzehnten ortsbekannt.

Das kommt nicht von ungefähr. Seit mehr als 50 Jahren engagiert er sich ehrenamtlich, wurde aus diesem Grund vor drei Jahren mit dem Landesehrenbrief ausgezeichnet. Durch den Sport kam Henkel zur Vereinsarbeit. So lange wie noch keiner vor ihm – nämlich seit 28 Jahren – ist er als Erster Vorsitzender des 1. FC Niedernhausen tätig. Bis 1990 war er Torhüter und Linksaußen, zwischen 1975 und 1980 betreute und trainierte er die Jugend.

Seine ehrenamtliche Karriere begann 1964 beim Darmstädter Schwimm- und Wassersportclub (DSW). Der damals 14-Jährige war als Schwimmer aktiv, arbeitete als Schwimmlehrer und beim Babyschwimmen, ab 1969 dann als Trainer und Jugendbetreuer bei der DLRG Darmstadt und Reinheim/Fischbachtal. Nach mehrfachen Erfolgen auf Bezirksebene gelang ihm 1970 sein größter Sieg: Als Zwanzigjähriger wurde Wolfgang Henkel für die Hessische Auswahlmannschaft deutscher Meister. Das „Goldene Lorbeerblatt“ steht heute noch auf der Vitrine im Wohnzimmer.

Mit 18 Jahren jobbte er nebenbei als Discjockey im ehemaligen Smugglers in Darmstadt. Seiner „Smugglers-Clique“ verdankt er übrigens seinen Spitznamen Henko. „Wir waren damals fünf Wolfgangs, da mussten wir uns andere Namen überlegen, also verkürzten wir alle unsere Nachnamen“, berichtet er. Durch seine Kumpels vom Smugglers, mit denen Henkel heute noch befreundet ist und von denen einige im Fischbachtal wohnten, zog es ihn immer häufiger in die Region, „wo ich 1970 hängen und wohnen geblieben bin“, blickt er zurück.

Hunderte Pokale, Urkunden, Karnevalsorden, Auszeichnungen, unzählige Medaillen und Ehrennadeln sammeln sich bei Wolfgang Henkel zu Hause in Niedernhausen. Denn der 66-Jährige tanzte auch in der Karnevalsabteilung des 1. FCN im Männerballett oder hielt dort Büttenreden. Nebenbei fand Henko noch die Zeit, 1986 den CDU-Gemeindeverband mitzugründen und im benachbarten Rodau beim Motorsportclub von 1980 bis 1989 das Amt des Zweiten Vorsitzenden zu übernehmen.

Viel Umgang mit jungen Menschen

Seit 1982 ist er bei der Organisation des Fischbachtal-Laufs als „einer der Köppe“ ganz vorne mit dabei. Selbst mitgelaufen „bin ich aber nie“, erzählt er. Außerdem half er Schülern beim Akquirieren von Praktikumsstellen, ab 2010 unterstützte er bei der Strahlemann-Initiative Jugendliche mit schlechten Perspektiven beim Übergang von der Schule ins Berufsleben.

„Mit jungen Menschen habe ich schon immer gerne zu tun“, betont Henko. Deshalb steht er auch heute noch tagtäglich auf dem Sportplatz des 1. FCN, ist ehrenamtlich für den Asylkreis und die Jugendgerichtshilfe des Landkreises tätig und kümmert sich zwei Stunden täglich im Rathaus um Angelegenheiten der Flüchtlinge. Seit vergangenem Jahr ist er zudem im Ortsbeirat Niedernhausen.

Aufrufe: 021.4.2017, 09:08 Uhr
Christina Kolb (Darmstädter Echo)Autor