Das Ping-Pong-Spiel zwischen den Medienvertretern von der schreibenden Zunft und vom Fernsehen auf der einen und den Hauptdarstellern von der SG Sonnenhof auf der anderen Seite wiederholt sich seit einigen Wochen stets aufs Neue, wenn die SG Sonnenhof gewinnt und den Topteams auf die Pelle rückt. Die Fragenden wollen ihrem Gegenüber ein neues Ziel entlocken, die Antwortenden genau dies vermeiden. So war es auch nach dem 2:1 gegen Mainz, doch wieder wagte sich kein Aspacher so richtig aus der Deckung. Die Worte von Jeremias Lorch, der mit seinem ersten Drittligator das 2:0 beigesteuert hatte, waren das höchste der Gefühle. „Unser Ziel muss es sein“, befand der 21-Jährige, „so lange wie möglich Anschluss an Platz vier und drei zu halten, damit es spannend bleibt“.
Der Vierte löst das Ticket für den DFB-Pokal, der Dritte kämpft in der Relegation um den Aufstieg – spannende Themen, mit denen sich SG-Trainer Zapel zumindest in der Öffentlichkeit nicht beschäftigen will. Was am letzten Spieltag am 20. Mai in Erfurt passieren könnte, kratzte den 49-Jährigen auch nach dem Dreier am Osterwochenende kein bisschen, sein Blick richtete sich ausschließlich auf die nächste Partie am kommenden Samstag in Magdeburg. „Wir fahren mit richtig guten Chancen dorthin“, glaubt Zapel: „Wir werden alles tun, um die 50-Punkte Marke zu knacken.“ In seiner strikten Linie, nur von Spiel zu Spiel zu schauen, durfte sich der Fußballlehrer gegen Mainz II bestätigt sehen. Fast alles, was er vor dem Duell mit dem Letzten und designierten Absteiger prophezeit hatte, trat ein. Im ersten Durchgang zeigte die Erstliga-Reserve die bekannten Defensivschwächen, vor allem bei Standardsituationen herrschte heilloses Durcheinander. Aspach nutzte das gnadenlos aus, brauchte vorher aber noch etwas Dusel, um nicht in Rückstand zu geraten. Nach acht Minuten erwischte Julian Leist den Mainzer Kicker Daniel Bohl im Luftkampf mit dem Ellenbogen, fügte ihm eine Platzwunde zu und der Referee gab zurecht Elfmeter. Philipp Klement brachte aber nur ein derart harmloses Schüsschen zustande, dass Keeper Kevin Broll die Kugel sicher hatte.
Statt 0:1 hieß es wenig später 2:0, für die Führung sorgte Kai Gehring (11.). Der SG- Innenverteidiger lief beim Freistoß von Nicolas Jüllich von der rechten Seite zum exakt richtigen Zeitpunkt ein und köpfte ins kurze Eck. Ein Eckball von Jüllich von der linken Seite war der Ausgangspunkt zum 2:0 (15.). Lucas Röser verlängerte auf den zweiten Pfosten, Leist köpfte in die Mitte und Lorch rammte das Leder über die Linie. „Im Training einstudiert“, verriet Leist später stolz. Den Sack nicht bereits zugemacht zu haben, war der einzige Vorwurf, den sich Aspach in der ersten Hälfte machen lassen musste. Röser hatte nach dem tollen Zuspiel von Joseph-Claude Gyau viel Platz, schoss aber vorbei (38.). Jüllich scheiterte nach einem Pass von Shqiprim Binakaj am linken Innenpfosten (44.).
Nach der Pause durfte sich Zapel darin bestätigt fühlen, dass er Mainz zu den fußballerisch stärksten Drittliga-Teams zählt. Die Gäste bekamen Oberwasser, in der 67. Minute ernteten sie den Lohn. Joker Besar Halimi legte auf, Bohl vollstreckte, die SG bangte um den Dreier. Doch das, was die Aspacher Abwehr nicht abräumte, entschärfte entweder der starke Torwart Broll oder dem FSV fehlte die Genauigkeit. Weil Jüllich (53.) und Röser (74.) Aspachs Konterchancen versiebten, blieb es bis zuletzt eng und in der Nachspielzeit kam Hektik auf. „Wir haben alles reingehauen, um das 2:1 über die Zeit zu bringen“, freute sich Kapitän Daniel Hägele, „ich denke, es war verdient.“ Ja, aufgrund der ersten Hälfte.
SG Sonnenhof Großaspach: Broll – Schiek, Leist, Gehring, Lorch – Hägele, Krause, Jüllich – Gyau (86. Maria), Röser (90. Aschauer), Binakaj (75. Röttger).
1. FSV Mainz 05 II: Watkowiak – Häusl, Rossmann, Ihrig, Schorr – Moos (46. Halimi), Serdar, Zimling (81. Mörschel), Bohl – Seydel, Klement (60. Lohkemper).
Tore: 1:0 (11.) Gehring, 2:0 (15.) Lorch, 2:1 (67.) Bohl. – Gelbe Karten: Leist, Krause, Gehring/Schorr, Serdar, Rossmann. – Besonderes Vorkommnis: Broll hält Foulelfmeter von Klement (8.). - Schiedsrichter: Kornblum (Chieming). – Zuschauer: 1250.
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