2024-03-27T14:08:28.225Z

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F: Dennis Hoenselaar
F: Dennis Hoenselaar

1. FC Kleve und Trainer von Kuczkowski trennen sich

Nach fünfeinhalb Jahren halten sowohl der Landesligist als auch der Coach den Schritt im Sommer für sinnvoll.

Nach fünfeinhalb Jahren als Trainer des Landesligisten 1. FC Kleve wird Thomas von Kuczkowski im Sommer aufhören - dies teilte der Verein mit. "Es ist mir nicht leicht gefallen, aber nach einer so einer langen Zeit ist für beide Seiten eine Veränderung sinnvoll", sagt "Kucze". Allerdings nicht ohne Wehmut: "Es war für mich immer ein Privileg, dieses Team trainieren und mich in einer Riege mit Klaus Berge, Arie van Lent und Georg Kreß einreihen zu dürfen."

Wer von Kuczkowski in den vergangenen fünf Jahren, seitdem er das Amt von Sebastian Kaul überraschend in der Winterpause der Saison 2011/12 übernommen hatte, über die Schulter schaute, sah, mit wie viel Herzblut und Akribie "Kucze" seine Aufgaben als Coach erfüllte. "Er war nicht nur unser Trainer, sondern auch aktives Vereinsmitglied. Er hat viel mehr gemacht, als es seine Aufgaben waren. Er hat zum Beispiel bei den Umwelttagen, an denen wir immer unser Stadion putzen, mitgeholfen", berichtet Christoph Thyssen, Vorsitzender des 1. FC Kleve. Auch dem Verein sei die Entscheidung daher schwergefallen. Sie sei aber unumgehbar gewesen. "Wir haben uns im Winter als Vorstand zusammengesetzt, uns Gedanken gemacht und das entschieden. Daraufhin haben wir mit Thomas gesprochen, der das aus seiner Sicht genauso sah", verriet Thyssen am Freitag auf Anfrage.

Seit geraumer Zeit schon stand Thomas von Kuczkowski bei den Anhängern des Vereins in der Kritik. Die drei verpassten Aufstiege in die Oberliga und die teilweise desolaten Vorstellungen in der Hinrunde der noch laufenden Saison hatten viele Beobachter an seiner Person festgemacht. Besonders heftig fiel die Kritik nach der Niederlage beim Tabellenschlusslicht PSV Wesel aus. Aber auch der verpasste Oberliga-Aufstieg im vergangenen Sommer sorgte für Diskussionen um den Klever Trainer. Gründe waren die schwache Leistung im Rückspiel der Relegation beim Cronenberger SC sowie vorher der Verlust von zwischenzeitlich sieben Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze.

Dass es die Schwanenstädter aber überhaupt erst so weit gebracht hatten, war allerdings auch ein Verdienst von Kuczkowskis, der im Sommer 2011 als Sportlicher Leiter zum 1. FC Kleve - dem resultierenden Club seines Heimatvereins VfB Kleve - gekommen war. Unter schwierigen finanziellen Bedingungen nach der Insolvenz schaffte er es, in jedem Jahr eine Mannschaft aufzubauen, die um den Aufstieg mitspielte - auch wenn am Ende immer wenigstens eine Mannschaft besser war: PSV Wesel, VfR Krefeld-Fischeln, 1. FC Mönchengladbach und Cronenberger SC. Erst im vergangenen halben Jahr wurden die hohen Erwartungen in einer starkbesetzten Landesliga-Gruppe zu hoch und nicht mehr erfüllt. "Ich hatte viele Tiefen, aber noch mehr Höhen", sagt "Kucze".

Wie es für beide Seiten weitergeht, steht noch nicht fest. Der 1. FC sieht sich laut Thyssen ohne Zeitdruck nach einem Nachfolger für von Kuczkowski um. Verbunden bleiben möchte auch der Coach dem Fußball. "Das ist einfach meine Leidenschaft und ich werde auch zukünftig nicht meine Hände in den Schoß legen", sagt der der Inhaber der A-Lizenz.

Doch zunächst geht es für ihn darum, die restliche Saison mit seiner Mannschaft möglichst erfolgreich abzuschließen.

Aufrufe: 07.1.2017, 12:00 Uhr
RP / Sabrina PetersAutor