2024-04-16T09:15:35.043Z

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1. FC Kleve scheitert am defensiven VfL Rhede

Der 1. FC Kleve verlor beim VfL Rhede mit 1:4 (0:1) +++ Wetzels ezielte Ehrentreffer

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Als Thomas von Kuczkowski, Trainer des 1. FC Kleve, auf der Pressekonferenz nach dem Spiel ein paar Kriterien des modernen Fußballs durchging, machte er bei den meisten Punkten einen Vorteil für seine Mannschaft aus. Zwei Stühle neben ihm saß Rhedes Coach Javier Garcia Diniz und nickte zustimmend.

Als ihm das Mikrofon überlassen wurde, verbalisierte er die Mimik: "Allem, was Thomas gesagt kann, kann ich beipflichten. Das ist auch nicht der Fußball, den ich mir von meiner Mannschaft vorstelle." Aber seine Elf habe "nach zwei Scheißspielen eine Scheißwoche" hinter sich. Da halte es Diniz für legitim, sich so zu verhalten. Dann nahm der Rheder Coach eine Spitze seines Klever Kollegen auf. Der hatte gesagt, er könne sich nicht vorstellen, dass man mit so einem Fußball in der Liga weit käme. Diniz darauf: "Aber es spricht auch für die Klasse einer so kritisierten Mannschaft, zum richtigen Zeitpunkt die Tore erzielt zu haben."

Die vorausgegangenen 90 Minuten verliefen schon etwas kurios. Der 1. FC Kleve, der im Abwehrzentrum Marcel Haeger und Patrick Braun ersetzen musste, nahm das Heft in die Hand. Schwer tat er sich aber, die weiße Doppel-Wand, die der Gastgeber im und vor seinem Strafraum errichtet hatte, zu überwinden. In schöner Regelmäßigkeit verfingen sich die Klever Dribbelkünstler Levon Kurikciyan und Pascal Hühner in den engmaschigen Räumen. Und doch gelang es Kleve, einige Male durchzukommen. So in der 10. Spielminute, als eine Ballstaffette über Otman Maehouat und Niklas Klein-Wiele bei Jan-Phillip Maaßen landete, dessen Schuss am Tor vorbeiflog. Weitere zehn Minuten später zeigte Rhedes Keeper nach einem Hühner-Schuss eine Unsicherheit, die Maehouat und Kurikciyan nicht nutzen konnten. Als bei einem weiteren Klever Angriff Tim Haal, der sich zusammen mit Fabian Buttgereit das Abwehrzentrum teilte, per Kopf auf Mike Terfloth verlängerte, wurde dessen Schuss von einem Rheder Abwehrbein von der Linie geschlagen.

Bereits in dieser Phase leisteten sich die Klever im Aufbauspiel immer mal wieder unnötige Passfehler, die Gefahr für ihr Tor bedeuteten. Darauf und auf schnelle Konter hatte sich Rhede spezialisiert, um zu Toren zu kommen. In der 23. Minute verursachte FC-Keeper Sascha Horsmann nach einem langen Ball auf den allein gelassenen Rheder Stefan Chciuk einen Elfmeter, den Robin Vollmering zur Rheder Führung verwertete. Die Begegnung stand ein erstes Mal Kopf, zumal auf Klever Seite Mittelfeldmann Klein-Wiele nach einem schnell ausgeführten Freistoß von Hühner eine weitere Einschussmöglichkeit auf dem Fuß hatte, die Rhedes Keeper verhinderte. Kurz darauf war es Maehouat, der aus kurzer Distanz scheiterte.

"Wir hatten uns in der Pause so viel vorgenommen", verriet von Kuczkowski, "und wurden erneut kalt erwischt." Nach einem Fehlpass der Klever vor dem eigenen Strafraum konnte FC-Kapitän Fabio Forster den durchlaufenden Yannick Schwanekamp nur regelwidrig stoppen. Simon Lechtenberg verwandelte den Elfmeter zum 2:0 (48.). Keine zwei Minuten später stand Haal im Abwehrzentrum schlecht zum Ball, der eingewechselte Martin Schüring nutzte den Standortvorteil und erhöhte auf 3:0.

Zwei Tiefschläge für den 1. FC Kleve, dessen Spieler vermutlich die Welt nicht mehr verstanden. Das taten sie um so mehr nicht, als nach einem Foul von Klein-Wiele auf Höhe des Rheder Strafraumecks der Schiedsrichter den von ihm entschiedenen Elfmeter auf Intervention des schlechter stehenden Assistenten zurücknahm. Den Freistoß von Kurikciyan holte Rhedes Keeper aus dem Torwinkel. Kurz darauf verlegte der Schiedsrichter ein weiteres Foul im VfL-Strafraum vor dessen Line. "Lassen wir mal dahin gestellt, ob das wirklich Elfmeter waren. Nur wenn der Schiedsrichter pfeift, kann er nur auf den Punkt zeigen", sagte von Kuczkowski.

20 Minuten vor Schluss ließ Pierre Wetzels, der per Kopf auf 1:3 verkürzt hatte, im Klever Lager wieder leise Hoffnung aufkommen, da Rhede stehend k.o. war und sich über Zeitschinderei von einer Verlegenheit in die nächste rettete. Der 1. FC Kleve versuchte alles, ohne jedoch ein weiteres Mal zum Torerfolg zu kommen. In der dritten Minute der Nachspielzeit traf Schwanekamp gegen eine aufgerückte Klever Abwehr zum 4:1-Endstand.

1. FC Kleve: Horsmann - Prause, Maaßen, Haal, Buttgereit (81. Rybacki) - Forster, Terfloth - Kurikciyan (59. Wetzels), Klein-Wiele, Hühner - Maehouat.

Aufrufe: 030.8.2015, 23:58 Uhr
RP / Reinhard PöselAutor