2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Mats-Lukas Scheld (links) und Michael May (rechts) feierten mit dem 1. FC Kaan-Marienborn einen ganz wichtigen Sieg im Abstiegskampf. Fotos (2): geo
Mats-Lukas Scheld (links) und Michael May (rechts) feierten mit dem 1. FC Kaan-Marienborn einen ganz wichtigen Sieg im Abstiegskampf. Fotos (2): geo
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Schilamow verpasst Gütersloh "Lucky Punch"

Ex-Erndtebrücker trifft in der Nachspielzeit - Nehrbauer-Mannen verbessern sich auf Rang elf

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1. FC Kaan-Marienborn - FC Gütersloh 2000 1:0

Oberligist 1. FC Kaan-Marienborn hat am Tag nach dem Klitschko-K.o. im WM-Boxkampf im Londoner Wembleystadion einen Wirkungstreffer im Kampf gegen den Abstieg gelandet. Am 30. Spieltag gewann die Mannschaft von Trainer Thorsten Nehrbauer mit 1:0 (0:0) gegen den FC Gütersloh.

Kaan-Marienborn verbesserte sich so um zwei Positionen wieder auf den 11. Platz, überflügelte eben Gütersloh (12.) und den SuS Neuenkirchen (13./1:3 gegen Westfalia Rhynern). Wie wichtig der Erfolg für Kaan war, zeigt ein Blick in die Tabelle: Der SC Paderborn 2., der derzeit als Viertletzter die am Saisonende wahrscheinlich vier Absteiger anführt, schlug das „Schlusslicht“ SpVg Erkenschwick mit 3:0 und hat jetzt, ebenso wie der ASC 09 Dortmund (14./1:2 bei der Hammer SpVg), 34 Punkte auf seinem Konto. Bei einem Unentschieden hätte Kaan nur noch ein Polster von drei Zählern auf Aplerbeck und Paderborn gehabt, bei einer Niederlage sogar nur von zwei.

Allerdings musste Kaan-Marienborn lange auf ein neuerliches Erfolgserlebnis warten. Nicht nur vier sieglose Spiele seit dem 2:0-Coup beim Tabellenzweiten Hamm, sondern diesmal auch noch bis hinein in die Nachspielzeit. Fünf Minuten („Es hat ein paar Diskussionen gegeben; das ist aber normal in dieser Situation“, Nehrbauer) hatte Schiedsrichter Lukas Sauer (TuRa Bergkamen) angeordnet, und in der zweiten Extra-Minute war der erst in der 65. Minute eingewechselte André Schilamow zur Stelle: Nach einem Einwurf von Daniel Waldrich auf der rechten Seite schnappte sich Co-Trainer Tobias Wurm (ab der 82. Minute für Dawid Krieger im Angriff) bei seinem Comeback den Ball, passte weiter zu Michael Reed, dessen abgefälschte Vorlage auf dem Kopf des am langen Pfosten stehenden Schilamow landete.

„Es war ein glücklicher Sieg aufgrund des späten Zeitpunkts“, sagte Nehrbauer nach dem Abpiff, „wir mussten endlich ja auch einmal Glück haben.“ Zuvor hatte der Kaan-Trainer miterlebt, wie seine Spieler wieder einmal Möglichkeiten nicht verwerteten: wie etwa Michael May, Christian Runkel und Dennis Noll in der ersten und Noll, Mats Scheld und Krieger in der zweiten Hälfte. Dennoch räumte Nehrbauer ein: „Wir hatten nicht die klaren Chancen.“

Überhaupt sei es eine Begegnung gewesen von „zwei gleichstarken Mannschaften“ (Nehrbauer), die um jeden Punkt für den Klassenverbleib kämpfen. Bis zur Pause sei sein Team im Vorteil gewesen, erklärte Nehrbauer, die zweite Halbzeit sei „etwas ausgeglichener“ verlaufen. Am Ende habe den Ausschlag zugunsten von Kaan gegeben, dass „wir einen Ticken mehr wollten“, betonte der Käner Coach: „Mit Kampf und Leidenschaft haben wir uns das Glück erarbeitet.“ An diesem Tag sei weniger das Fußballerische gefragt gewesen.

Mittelfeldspieler Semih Yigit, der beim 4:0 im Kreispokal-Halbfinale beim TSV Weißtal verletzt ausgewechselt worden war, hatte Nehrbauer diesmal nicht aufgeboten. „Das war mit zu risikoreich für die nächsten Wochen.“ Dafür spielte May. Rechtsverteidiger Marius Jung, ebenfalls im Pokalspiel angeschlagen, kam erst in der 75. Minute für Runkel.

Im Tor musste Florian Hammel nur einmal eingreifen - bei einem Schuss aus abseitsverdächtiger Position. Zum besten Spieler auf demPlatz kürte Nehrbauer seinen Mannschaftskapitän Toni Gänge: „Das muss man auch einmal sagen.“

Nach dem „Sieg für die Moral“ (Nehrbauer) ist Kaan bis auf einen Zähler dran an der 40-Punkte-Marke, die der Trainer zum wichtigen Ziel ausgerufen hat, Drei Punkte, also ein Sieg, fehlen nun wohl noch zum endgültigen Klassenverbleib. Die erste Gelegenheit, die einzufahren, hat das Nehrbauer-Team am Sonntag (15 Uhr) bei Arminia Bielefeld 2. (8.).


Schiedsrichter: Lukas Sauer - Zuschauer: 170
Tore: 1:0 André Schilamow (92.)



Aufrufe: 030.4.2017, 22:16 Uhr
Carsten LoosAutor