2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Große Erleichterung herrschte bei den Spielern des 1. FC Kaan-Marienborn nach dem Sieg gegen Abstiegskandidat Roland Beckum. Fotos (2): carlo
Große Erleichterung herrschte bei den Spielern des 1. FC Kaan-Marienborn nach dem Sieg gegen Abstiegskandidat Roland Beckum. Fotos (2): carlo

Große Erleichterung im Breitenbachtal

Kaan-Marienborn fährt ersten Sieg seit dem 4. Dezember ein - Schilamow und Khorolskyi treffen

Verlinkte Inhalte

1. FC Kaan-Marienborn - SC Roland 1962 2:0

Die Erleichterung war geradezu mit Händen zu greifen in der Herkules-Arena, als Schiedsrichter Christopher Schütter (TV Werl) die von Trainer Thorsten Nehrbauer zum „Abstiegsduell“ erkorene Begegnung des 24. Spieltags in der Oberliga zwischen dem 1. FC Kaan-Marienborn und dem SC Roland Beckum abpfiff. Mit 2:0 (1:0) hatten sich die Gastgeber durchgesetzt, und Wolfgang Leipold, bei den Känern 2. Vorsitzender und Platzsprecher in Personalunion, wusste den Erfolg über den Platzlautsprecher passgenau einzuordnen: „Das war unser erster Sieg seit dem 4. Dezember.“

In Zahlen ausgedrückt: Kaan verbesserte sich nach zuletzt sieben Spielen ohne Sieg wieder auf den 9. Platz, hat jetzt fünf Punkte Vorsprung auf den fünftletzten Platz, der am Saisonende womöglich noch den Abstieg bedeutet. Roland fiel zurück auf den vorletzten Platz hinter die nach ihren Siegen am Sonntag nun punktgleichen Teams des SuS Stadtlohn (15.) und des SC Paderborn 2. (16.). „Mir ist ein Riesenstein vom Herzen gefallen“, räumte Nehrbauer nach dem Abpfiff ein. Nach dem 0:4 in der Vorwoche beim Spitzenreiter TuS Erndtebrück hatte er von seinen Spielern einen Sieg gefordert, „egal wie“. Und genau einen solchen Sieg bekam der Übungsleiter, weshalb er hernach sagte: „Spielerisch lag noch einiges im Argen, aber heute zählen nur die drei Punkte.“

Kämpfen, laufen, beißen, kratzen – das war die Vorgabe für die Käner Akteure. So dauerte es knapp eine halbe Stunde, bis sie bei einem Freistoß von Mats Scheld den Ball erstmals überhaupt vor das Tor von Roland-Keeper Florian Ernst bekamen. Die Bemühungen sahen zunächst eher so aus, wie bei Semih Yigit kurz darauf: Er setzte den Ball weit und hoch am Gäste-Tor vorbei. Oder wie bei Michael Reed, dessen Hereingaben abgeblockt wurden.

Die Reaktion von Nehrbauer ließ nicht lange auf sich warten: Er beorderte Christian Runkel („Ich war mit ihm nicht zufrieden“) in der 38. Minute vom Platz. Für ihn kam Marius Jung, der seine angestammte Position als Rechtsverteidiger übernahm, und so für „mehr Stabilität“ (Nehrbauer) sorgte. Daniel Waldrich rückte weiter nach vorne, was dem Käner Spiel prompt mehr Druck verlieh.

Die Umstellung sollte sich schon kurz darauf auszahlen. In der 41. Minute bediente Yigit Dawid Krieger („Hat sich aufopferungsvoll zermürbt“, lobte Nehrbauer) in der Mitte vor dem Tor. Der legte ab auf André Schilamow, der zur 1:0-Führung einschoss.

Erst danach hatte Beckum so etwas wie eine erste Chance bei einem Dribbling im Strafraum. „Wir haben kaum eine Chance zugelassen“, sagte Roland-Trainer Fatih Kalintas später, „aber wir haben auch kaum eine Chance selbst gehabt.“ Einmal tauchten seine Spieler noch gefährlich vor dem Tor von Florian Hammel auf, in der 78. Minute, als Daniel Davulcu in den Strafraum geschickt wurde.

Doch anders als etwa vor zwei Wochen, beim 1:1 gegen den SuS Stadtlohn, ließ sich Kaan diesmal die Belohnung für das eigene Engagement nicht mehr entreißen. Reed forderte seine Mitspieler auf, „alles raushauen“, und Kapitän Toni Gänge trieb seine Mannschaft an mit „Kaan, bis zum Ende“. In der 80. Minute vertrieb Neuzugang Ievgenii Khorolskyi dann alle Bedenken: Waldrich lief von der linken Seite in den Strafraum hinein und passte quer auf den Ukrainer, der den Ball zum 2:0 nur noch über die Linie zu drücken brauchte.

Nehrbauer wollte danach nur noch „ein Bierchen genießen mit meinen Jungs“, dachte aber bereits an den kommenden Sonntag: „Wir spielen dann in Hamm (Tabellenzweiter, Anm.d.Red.) und können auch dort gewinnen.“


Schiedsrichter: Christopher Schütter (PTV Werl) - Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Andre Schilamow (41.), 2:0 Ievgenii Khorolskyi (80.)



Aufrufe: 026.3.2017, 22:04 Uhr
Carsten LoosAutor