2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Schwerer Schlag: Der 1.FC Frankfurt geht im Derby gegen Germania Schöneiche unter und blickt Richtung Brandenburgliga. Foto: F. Schömann
Schwerer Schlag: Der 1.FC Frankfurt geht im Derby gegen Germania Schöneiche unter und blickt Richtung Brandenburgliga. Foto: F. Schömann

Frankfurt geht taumelnd eine Klasse tiefer

MIT VIDEOS UND GALERIE: Im Oberliga-Derby gegen den SV Germania Schöneiche geht der 1.FCF unter

Verlinkte Inhalte

Statt des ersten Heimsieges nach der guten Vorstellung beim 2:2 in Charlottenburg setzte es die neunte Niederlage an der Oder: Der 1. FC Frankfurt taumelt mit dem enttäuschenden 0:3 (0:2) gegen Germania Schöneiche in die Brandenburgliga, der Gast hat sich etwas Luft im Oberliga-Abstiegskampf verschafft.

Nach zähem Beginn, den beide Trainer als "Abtastphase" werteten, verdienten sich die Randberliner die Führung, weil sie sich schneller steigerten, dynamischer und kopfballstärker agierten. Eine Standardsituation musste herhalten. Florian Matthäs leistete sich ein taktisches Foul. Mathias Reischert, bei solchen Gelegenheiten immer zur Stelle, schlug den Freistoß der Schöneicher in den Strafraum. Die Gastgeber bekamen den Ball bei einigem Durcheinander nicht aus der Gefahrenzone und Christopher Skade staubte ab.

Fast im Gegenzug hätte Felix Matthäs ausgleichen können (vielleicht sogar müssen), doch schob er aus halbrechter Position das Leder genau in die Arme des Schlussmannes. Stattdessen fast das 0:2. Nach Flanke des spielstarken Tino Istvanic aber kam der kleine Kahlkopf Reischert beim Kopfball nicht richtig hinter das Streitobjekt.

Die Vorentscheidung folgte noch vor der Pause. Nach etwas strittigem Foul an Istvanic wollte der Schiedsrichter zunächst den bereits verwarnten Florian Matthäs mit gelb-rot vom Platz schicken. Doch nach Intervention und Konsultation mit dem Linienrichter erwischte es den "richtigen Übeltäter": den mit Gelb vorbelasteten Dennis Hildebrandt. Der Gefoulte verwandelte den "Elfer" sicher zum 2:0 (40.).

Die Frankfurter, denen man die Verunsicherung bei ungenauen Zuspielen anmerkte, mussten in Unterzahl umstellen, brachten nach dem Seitenwechsel Artur Aniol in die Spitze. Er hatte gleich seine Chance, ließ sich aber von Philipp Kulecki abdrängen. Der erste Saison-Strafstoß für den 1. FCF? Denkste! Später hatte der Pole im Bunde mit Felix Matthäs noch einmal eine Gelegenheit - auch die wurde vertan (55.).

Von da an bestimmte Schöneiche deutlich die Szenerie, hatte weitere gute Torchancen (Kulecki, Reischert, Istvanic). Eine davon nutzte Skade entschlossen zum 3:0 und machte sein Dutzend voll. "Da hatten wir ein einfaches Spiel in Überzahl", urteilte Gäste-Coach Christian Gehrke. "Wir waren die bessere Mannschaft, aber wir können besser spielen als heute." Und setzte bei der Pressekonferenz noch einen drauf, vielleicht als Trost für den FCF gedacht: "Womöglich sehen wir uns in der Brandenburgliga wieder, denn vieles ist jetzt noch ungewiss, unsicher ..."

Robert Fröhlich zeigte sich nach der 16. Saison-Niederlage - bei nur einem Auswärtssieg - bitter enttäuscht. "Dabei wollten wir doch heute unbedingt den Bock umstoßen", machte der Trainer das Ausgangsziel klar. Das wohl einzig Positive danach: Auch nach dem 0:2 in Unterzahl habe sich die Truppe nicht aufgegeben. Ein Indiz für kämpferischen Einsatz könnte sein, dass die Frankfurter sich in der Sonntags-Partie sechs gelbe Karten und einen Platzverweis abholen mussten. In dieser Bilanz ging Schöneiche leer aus. Nach den Unterschieden zwischen seiner Mannschaft und anderen Oberliga-Teams befragt, musste Fröhlich "spielerische und körperliche Defizite" anführen. "Die Reife, die Cleverness fehlt."

Präsident Markus Derling wollte sich nicht in die Karten gucken lassen, mit wem man in der neuen Saison rechnen könne und wer weggeht. "Erst mal diese Spielserie noch ordentlich zu Ende bringen, Charakter zeigen."

Aufrufe: 010.4.2017, 09:30 Uhr
MOZ.de / Hans EberhardAutor