"Was soll man noch sagen, wenn man so viele hochkarätige Torchancen vergibt?" fragte SVB-Trainer Dennis Lindemann rhetorisch und schien beim Gedanken an die gescheiterten Versuche tatsächlich körperliche Schmerzen zu spüren. Sein Team war bereits nach vier Minuten durch einen Treffer des Friedrichsfelder Torjägers Thomas Giesen in Rückstand geraten, als Keeper Sven Scholten bei einer Freistoßflanke auf der Linie geblieben war. Doch danach setzte der SVB zu einem mitunter grotesk anmutenden Fehlschießen an. Angelo Sicurellos und Alpha Samouras gefährliche Kopfbälle entschärfte noch Gäste-Keeper Christian de Groodt stark (8.).
Doch im direkten Anschluss brachte Engin Vural die Bislicher Bank um Dennis Lindemann erstmals zur Verzweiflung: Der Routinier scheiterte mit einem schwach geschossenen Strafstoß an Christian de Groodt, nachdem Sebastian Buhners im Strafraum zu Fall gebracht worden war. Friedrichsfeld präsentierte sich deutlich abgezockter und nutzte seine zweite Chance auch zum zweiten Torferfolg.
Sebastian Buhners verschätzte sich bei einem langen Ball, den der Ex-Bislicher Marvin Prietzel in seinem Rücken annahm und flach abzog (23.). Das nächste Beispiel für den Unterschied zwischen beiden Mannschaften am gestrigen Nachmittag gab es Sekunden vor der Pause. Angelo Sicurello verzog erneut aus bester Position.
Dieses Muster änderte sich auch nach dem Wechsel nicht: Während Daniel Hinnemann nach starker Vorarbeit von Thomas Giesen auf 3:0 für Friedrichsfeld erhöhte (65.), vergaben Hakan Isik (52.) und Alpha Samoura (67.) aus jeweils fünf Metern freistehend.
Gegen eine sich auflösende Bislicher Hintermannschaft trafen dann auch noch Denis Mühleweg (74.) und erneut Thomas Giesen (82.) für die Gäste. "Ohne Moritz Schiermeister und Marc Ressel schießen wir einfach zu wenig Tore", sagte Lindemann mit Blick auf die verletzten Torjäger. Nur weil auch der PSV Wesel II in Uedem unterlag, rutschten die Bislicher nicht auf einen Abstiegsplatz.