2024-03-27T14:08:28.225Z

Allgemeines

04/19 zeigt zu wenig in Bösinghoven

Nach der 0:2-Niederlage beim Kellerkind ist Trainer Peter Radojewski nicht zufrieden mit der Einstellung seines Teams.

Peter Radojewski ist ein realistischer Mensch. Eine hervorstechende positive Eigenschaft des Trainers von Ratingen 04/19 ist, dass er keine Ausreden sucht, falls es mit einem Sieg nicht geklappt hat. "Wir haben heute einfach nicht das gespielt, was sich alle vorgestellt haben", sagte Radojewksi nach der 0:2-Niederlage seiner Mannschaft beim abstiegsbedrohten TuS Bösinghoven.

Noch vor einer Woche war die Euphorie beim RSV groß, als der 1. FC Bocholt souverän geschlagen wurde. Wuppertal und Velbert, das Führungsduo der Liga, war nur noch vier Punkte weg. Manch einer träumte schon. Vielleicht zu viel. "Wir waren vor allem in letzter Instanz einfach nicht konzentriert genug", sagte Radojewski.

Dabei war sein Team im ersten Durchgang noch die bessere Mannschaft. Große Chancen gab es freilich nur nach Standardsituationen zu verzeichnen. Doch Lukas Fedler und Adnan Hotic brachten den Ball aus kurzer Distanz nicht über die Linie. "Da fehlten vielleicht die 100 Prozent, die du aber auch gegen Bösinghoven brauchst", betonte der Coach. "Die Niederlage war am Ende verdient, denn der TuS hat seine Mittel genutzt."

Die Ausrede einer ersatzgeschwächten Mannschaft wollte er jedenfalls nicht gelten lassen. Obwohl nur drei Spieler auf der Bank saßen - von denen zwei erst am Freitag wieder zum Abschlusstraining fit waren. "Zehn der elf Spieler, die auf dem Platz standen, standen auch vergangene Woche in der Startelf", sagte Radojewski. Einzig Orhan Dombayci fehlte hinten rechts. Dort rückte Offensivkraft Ali Can Ilbay hin, für den Nabil Jaouadi im Mittelfeld auflief. Eine Variante, die den Coach zufriedenstellte.

Nicht aber die zweite Hälfte. Das Gegentor jedenfalls fiel aus dem Nichts. Ein Freistoß von halbrechts landete im Strafraum und wurde dort von einem Ratinger ins eigene Tor abgefälscht. 04/19 machte nun auf. Berkay Öz scheiterte frei vor dem Tor. Esin Gula sah seitens der Gastgeber sogar noch Gelb-Rot. Und Ratingen kassierte trotzdem den zweiten Treffer. Eine Flanke landete an der Hand von Adnan Hotic - Elfmeter für Bösinghoven. "Das passt zum Spiel", sagte Radojewski. "Ich will aber die Niederlage an nichts anderem als unserer eigenen schwachen Leistung festmachen."

Das Träumen können die Ratinger jedenfalls erst einmal abstellen. Velbert siegte und ist nun sieben Punkte weg, Wuppertal nach Remis nun fünf Zähler enteilt. Und weil Duisburg 3:0 gewann, ist Ratingen nun Vierter. "Aus solchen Tagen müssen wir lernen", sagte Radojewski. "Wir hatten sehr gute Spiele, aber wir müssen auswärts auch mal ein nicht so gutes Spiel über die Runden bringen. Da mag der Platz noch so klein sein wie in Bösinghoven - ich möchte von meinem Team die gleiche Dominanz sehen wie in Heimspielen." Gut, dass 04/19 nächste Woche zu Hause spielt.

Aufrufe: 08.3.2015, 20:14 Uhr
André SchahidiAutor