04/19: Dusy komplettiert die "Bubi-Abwehr"

Denn was im vergangenen Sommer passierte, hatte mit einem "Sommertheater" kaum noch zu tun. Es ging drunter und drüber bei Schwarz-Weiß, plötzlich wurde bekannt, dass eigentlich keiner der Spieler noch einen gültigen Vertrag besaß. "Da sind die meisten gegangen", sagt der 22-Jährige. "Als der Anruf aus Ratingen kam, war ich dann auch weg."

Dabei lief es sportlich gut für ihn in Essen. 24 Spiele absolvierte Dusy in der vergangenen Saison, bis ihn eine Schambeinverletzung gegen Saisonende aus der Bahn warf. "Die Verletzung habe ich leider auch mit in die Vorbereitung getragen, weswegen ich am Anfang überhaupt nicht zeigen konnte, was ich kann", sagt der Abwehrspieler. Sein "Glück" war es, dass sich Abwehrchef Patrick Fiedorra verletzte. Dusy machte seine Sache gut, 04/19 gewann einige Spiele - und Dusy blieb drin. "Ich würde aber nicht sagen, dass ich Patrick verdrängt habe. Ich habe meine Chance genutzt, als er sich verletzt hat."

Eigentlich ging Dusy davon aus, dass er noch etwas länger mit der Rolle des Ersatzmanns hätte vorlieb nehmen müssen. "Ich wusste, was auf mich zukommt, hatte mich auf einen harten Konkurrenzkampf eingestellt", sagt der 22-Jährige, der eine Ausbildung zum Informatikkaufmann macht. Nun jedoch komplettiert Dusy die Bubi-Abwehr des Oberligisten. Er ist schon der Zweitälteste in der 04/19-Abwehr. Lukas Fedler ist knapp einen Monat älter, hinzu kommen auf den Außenbahnen Stephan Rott (21) und der 19-jährige Orhan Dombayci. "Wir sind zwar jung", sagt Dusy schmunzelnd. "Aber wenn man mal zusammenrechnet, können wir schon einiges an Oberliga-Erfahrung vorweisen. Ich denke nicht, dass das ein Nachteil ist."

Bleibt noch die Sache mit dem Tor-Erfolg. Vergangene Saison erzielte Dusy zwei Treffer für Schwarz-Weiß. In Ratingen prangt noch die "Null" auf seinem Konto. "Eigentlich habe ich ja gegen Oberhausen am Wochenende meinen ersten Treffer erzielt. Aber der Schiedsrichter hat ihn aberkannt. Angeblich hätte ich den Torwart behindert, aber ich war einfach nur früher am Ball. Ich weiß bis heute nicht, was er da gesehen haben will." Einen besonderen Leistungsdruck verspürt Dusy indes nicht, auch wenn sein Nebenmann Lukas Fedler bereits fünf Tore auf dem Konto hat. "Da muss man ja auch immer ein wenig Glück haben, wie der Ball gerade fällt." Wer weiß, vielleicht hat Julian Dusy ja ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein ein bisschen Glück. Doch so oder so ist eine Sache für ihn sicher: "Ein Sieg ist für uns Pflicht."