2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
Rehdener Stilmittel: Ganz früh störten die Niedersachsen den VfB-Aufbau - wie hier Torschütze Moses Lamidi den Lübecker Torhüter Jonas Toboll, der das in dieser Szene jedoch gut löst. Foto: objectivo/Kugel
Rehdener Stilmittel: Ganz früh störten die Niedersachsen den VfB-Aufbau - wie hier Torschütze Moses Lamidi den Lübecker Torhüter Jonas Toboll, der das in dieser Szene jedoch gut löst. Foto: objectivo/Kugel

0:4 - VfB Lübeck lädt starke Rehdener zu Toren ein

Viele Fehler und halbherziges Zweikampfverhalten

Mit einer deftigen 0:4 (0:1)-Heimpleite gegen einen überzeugenden BSV Rehden, der seit nunmehr zwölf Spielen unbesiegt ist, rutscht der VfB Lübeck in eine kleine Krise. Am Sonnabend waren die Lübecker nur kurze Zeit in der ersten Hälfte auf Augenhöhe. Ansonsten eröffneten viele leichte Fehler und halbherziges Zweikampfverhalten dem Gegner die Chance, zu einem völlig verdienten Sieg zu kommen.

Bei den Lübeckern musste Trainer Denny Skwierczynski im Vergleich zum 2:2 in Braunschweig auf den gelbgesperrten Aleksandar Nogovic verzichten. Außerdem fehlte der erkrankte Marcello Meyer. Nogovics Platz in der Startelf nahm Tomek Pauer ein.

Beim BSV Rehden setzte Trainer Alexander Kiene auf die gleiche Elf, die in der Vorwoche mit 2:0 gegen den TSV Havelse gewonnen hatte. Die Rehdener zeigten von Beginn an, dass die Rückrundenplatzierung (vor dem Spiel Platz 3, 13 Punkte aus den letzten fünf Spielen) kein Zufall ist. Die Gäste waren defensiv gut organisiert, verteidigten aggressiv nach vorne und gewannen schon im Mittelfeld viele Zweikämpfe.

Der VfB fand eine Viertelstunde lang fast gar nicht ins Spiel. Die Rehdener hatten durch einen 25-Meter-Schuss von Jeffrey Obst (10., drüber) und einen Kopfball von Michael Wessel (12., Jonas Toboll parierte) auch die besseren Torchancen. Nach 15 Minuten fanden sich die Grün-Weißen langsam besser zurecht. Einige Male lief der Ball auch gut, insbesondere über die Flügel - doch die Hereingaben und Torabschlüsse waren allesamt äußerst unpräzise (Knechtel, Richter, Suew).

Die beiden Torchancen, die sich der VfB erarbeitete, resultierten aus einem langen Ball und einem Standard. Doch Stefan Richter verzog freistehend, als ihn ein weiter Schlag von Dennis Wehrendt erreicht hatte (24.). Und Moritz Marheineke setzte einen Kopfball nach Freistoßflanke von Marvin Thiel über die Latte (34.). So war die Gäste-Führung zur Pause nicht unverdient.

Nach Pekruls Diagonalpass stand Lukas Knechtel schlecht, Danny Arend konnte den Ball ungehindert in die Mitte spielen, wo Moses Lamidi mühelos vollstreckte (37.). Sechs Minuten später hätte sogar das 0:2 fallen können, als Abu Bakarr Kargbo sich viel zu leicht gegen Wehrendt durchsetzen konnte und in die Mitte passte. Doch Toboll und Pauer klärten in höchster Not gegen Lamidi (43.).

Nach der Pause bewirkten auch recht frühe Wechsel beim VfB nur wenig. Nur selten kam etwas mehr Dynamik ins Spiel, kaum einmal führte das zu Torszenen. Auf der anderen Seite dominierten mehr als schon zuvor Nachlässigkeiten im Spielaufbau, zudem waren die robusten Rehdener in den Zweikämpfen durchweg viel präsenter.

Bezeichnend war das 0:2, als sich erst Michael Wessel nach einer Ecke am langen Pfosten behauptete und Jeff Gyasi auch den quer gelegten Ball im Duell mit Sven Theißen viel zu einfach per Kopf ins Tor lenken durfte (63.). Das Spiel war nun eigentlich entschieden, auch wenn Thiel (70., Freistoß knapp vorbei) und Andre Senger (82., nach Wölk-Pass knapp am langen Pfosten vorbei) ein VfB-Tor noch auf dem Fuß hatten.

Doch auf der anderen Seite ging es viel zu einfach. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld sahen nacheinander beide Innenverteidiger schlecht aus, als Kargbo und der eingewechselte Matthias Tietz zum 0:3 konterten (77.). Vor dem 0:4 spielte Wehrendt einen katastrophalen Fehlpass in den Rücken von Dennis Voß. Tietz und Paul Kosenkow brachten zwar den ersten Versuch im Zwei-gegen-eins-Konter nicht unter, doch Kosenkow durfte noch einmal nachsetzen und traf zum Endstand (86.).

Aufrufe: 019.4.2015, 15:25 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor