2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Unter Flutlicht läuft es für Harun Nurten (links) und den TSV Gersthofen einfach nicht. Dominik Reichherzer grätschte mit dem TSV Rain II den hoch gehandelten Gersthofern ordentlich in die Parade und nahm mit dem 4:0 die Punkte aus der Selgros-Arena mit.   F.: Marcus Merk
Unter Flutlicht läuft es für Harun Nurten (links) und den TSV Gersthofen einfach nicht. Dominik Reichherzer grätschte mit dem TSV Rain II den hoch gehandelten Gersthofern ordentlich in die Parade und nahm mit dem 4:0 die Punkte aus der Selgros-Arena mit. F.: Marcus Merk

0:4 hört sich krass an

Der TSV Gersthofen leidet weiter an Flutlicht-Allergie +++ Meitingen erwischt gebrauchten Tag +++ Hildmann hätte gerne eine Auszeit

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Die Flutlicht-Allergie des TSV Gersthofen hält weiter an. Nach dem 1:2 gegen den TSV Meitingen gab es nun in der Bezirksliga Nord eine deftige 0:4-Heimklatsche gegen den TSV Rain II. „Wenn schon, denn schon“, hat Trainer Eddi Keil seinen Humor trotzdem nicht verloren. „0:4 hört sich krass an. Aber so etwas passiert. Wir waren nicht so schlecht. Aber vielleicht sind wir auch nicht so gut, wie viele meinen.“

In der ersten Halbzeit hatte der TSV 85 Prozent Ballbesitz. „Und hätte Nicolas Korselt das 1:0 gemacht, wäre das Spiel wahrscheinlich 3:0 für uns ausgegangen.“ Der Gersthofer Torjäger schaffte es jedoch, die Hereingabe von Manuel Lippe aus 30 Zentimeter irgendwie vorbei zu grätschen. So seien die Gäste aus einer Halbchance zum glücklichen 0:1 gekommen. „Wir hätten wohl noch zwei Stunden spielen können, ohne ein Tor zu erzielen. Am Ende hat es Rain dann gut gemacht und uns ausgekontert“, fasst Keil zusammen: „Schade, denn auch alle anderen haben Punkte liegen lassen.“

Zum Beispiel der TSV Meitingen, der nach sechs Siegen in Folge beim Aufsteiger TSV Hollenbach mit 1:3 die Segel streichen musste. „Ein gebrauchter Tag“, wie es Abteilungsleiter Torsten Vrazic formuliert. „In Hollenbach kann man verlieren. Viel schlimmer ist es, dass wir einen unserer wichtigsten Spieler verloren haben.“ Benni Hoff zog sich eine schwere Knieverletzung zu.

Oder der SV Cosmos Aystetten, der im Spitzenspiel beim SC Bubesheim in der Nachspielzeit noch den 2:2-Ausgleich kassierte. Oder der TSV Neusäß, der sich beim TSV Wemding mit einem 3:3 zufrieden- geben musste. „Wir sind mit der Gangart der Gastgeber nicht zurechtgekommen“, so Trainer Gerhard Hildmann, dem beinahe noch ein Riesencoup gelungen wäre.

Zwei Minuten vor Schluss schickte er Ersatztorhüter Daniele Miccoli für den angeschlagenen Philipp Scherer aufs Feld. „Zwangsweise. Ich hatte von einem 23-Mann-Kader gerade noch 14 dabei“, so Hildmann. Miccoli erzielte mit einem Volleyschuss sogar einen Treffer, der den Sieg der Lohwaldkicker bedeutet hätte. Hildmann: „Das wäre die Krönung gewesen.“ Schiedsrichter Banse aus Roth erkannte das Tor jedoch nicht an. „Daniele hat mir hoch und heilig versichert, dass er nicht im Abseits gestanden hat. Ich konnte das von meiner Warte aus nicht beurteilen.“

Ein Sieg wäre im Endeffekt aber auch nicht verdient gewesen, räumt Hildmann ein. Dabei ärgerte er sich über die Seinen, die trotz einem Mann mehr auf dem Platz eine 3:2-Führung nicht über die Runden brachten, weil sie weiter munter nach vorne stürmten. „In diesem Fall wäre eine Auszeit gut gewesen, um die Hektik raus zu nehmen“, dachte Gerhard Hildmann an Basketball oder Handball, wo ein Time-out zu den taktischen Finessen gehört.

Das vor zwei Wochen abgebrochene Spiel gegen den SC Bubesheim wird übrigens wiederholt. So hat das Sportgericht entschieden. „Ich habe dieses Urteil erwartet“, sagt Gerhard Hildmann. Noch nicht ganz klar ist, ob am 12. oder 19. Oktober erneut unter Flutlicht oder am 26. November bei Tageslicht gekickt wird.

Aufrufe: 027.9.2016, 14:24 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor