2024-04-25T10:27:22.981Z

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Ex-Juniorenauswahlkeeper Sebastian Vogl bremst SVW-Stürmer Younes Bahssou. Foto: Rene Vigneron
Ex-Juniorenauswahlkeeper Sebastian Vogl bremst SVW-Stürmer Younes Bahssou. Foto: Rene Vigneron

0:2, aber "Plan R" in petto

Nach Niederlage gegen Steinbach deutet einiges auf Verbleib von Hauptsponsor Andreas Reich hin+++Mittwoch Infoveranstaltung für die Mitglieder mit Blick auf 2015/16

Wiesbaden. Es war ein beiderseits intensiv geführtes Match, das die Fußballer des SV Wiesbaden gegen Hessenliga-Krösus TSV Steinbach trotz guter Leistung mit 0:2 verloren. Das 15. Gegentor der laufenden Runde nach einer Standardsituation läutete die Niederlage ein, nachdem der SVW zuvor mehrfach der Führung nahe war. Mit Blick auf die Ausrichtung des Traditionsvereins für die Saison 15/16 geht es nun intensiv weiter.

Gespräche mit SVWW bisher ohne Ergebnisse

Am Dienstag kommt der Vorstand im Rahmen seiner monatlichen Sitzung zusammen, am Mittwoch findet die Info-Veranstaltung für die Mitglieder statt und am 10. Dezember steigt die Mitgliederversammlung, einschließlich – so die Neufassung der Einladung – ergänzender Wahl für den Vorstand. Vom Tisch ist offenbar eine Kooperation mit dem Nachbarn SV Wehen Wiesbaden. Gespräche auf höchster Ebene sollen bisher ohne Ergebnis verlaufen sein.


Kandidiert Reich für einen Vorstandsposten?

Hatte SVW-Klubchef Rainer Zerbe in der vergangenen Woche der Fakten- und mutmaßlichen künftigen Finanzlage Rechnung getragen und in diesem Zusammenhang sogar einen Rückzug bis hinab in die Kreisoberliga nicht ausgeschlossen, wird inzwischen mit heißer Nadel hinter den Kulissen an einem Konzept in entgegengesetzter Richtung gestrickt. Man könnte es den „Plan R" nennen. R wie Reich, R wie Regionalliga. Demnach bleibt Andreas Reich, Geschäftsführer von Hauptsponsor Kartina TV, dem SVW auch nach dem am 30. Juni 2015 auslaufenden Vertrag treu, würde damit die Anfang Oktober verkündete Abschiedsankündigung rückgängig machen. Dem Vernehmen nach soll er sein Engagement um ein Jahr plus Option verlängern und auch bereit sein, für eine Position im Vorstand zu kandidieren – vakant wäre die Position des Geschäftsführers. Mehr noch: Reich könnte im Finanziellen nochmals aufstocken, um mit Macht das ursprünglich angestrebte nächste Etappenziel, sprich die Regionalliga, zu erreichen.

Mannschaft in Pläne eingeweiht

So wurde es bereits intern gegenüber der Mannschaft kommuniziert. Da passt es ins Bild, dass der Kader im Winter mit höherklassig erprobten Spielern verstärkt werden soll, um den Relegationsplatz anzupeilen. Kontakte zu potenziellen Zugängen bestehen offenkundig bereits. Andreas Reich, Augenzeuge des Steinbach-Spiels und stets auf Zurückhaltung bedacht, hielt sich in allen Punkten bedeckt, dementierte aber auch auf Anfrage keinen. In Richtung SV Wehen Wiesbaden ließ er durchblicken: „Ich habe dort zwar eine Lounge gemietet, sponsore aber nicht."

Was sagen die Mitglieder?

Was für den „Plan R" beim SV Wiesbaden spricht. Bleibt aber völlig offen, ob die Umsetzung – sofern der Plan in dieser Form präsentiert wird – eine Mitglieder-Mehrheit findet. Schließlich geht es unabhängig vom Titel der Spielklasse um die dauerhafte Stabilität des Vereinskonstrukts.

Balcan Sari geht im Winter

Davon abgesehen werden durch vermutlich vier Vertragsauflösungen Mittel frei. Klar ist bereits, dass Abwehrspieler Balcan Sari (21) den Verein im Winter verlässt. Vor einigen Wochen hatte er sich in die Startelf gekämpft, um zuletzt wieder auf der Bank zu sitzen. Jetzt plant er den Neustart bei einem anderen Verein, forciert zudem sein Studium in Bingen. Daneben stehen bei Amin Ahmed, Prince Schülke und Mario Barusic die Zeichen auf Abschied.

Bahssou und Franke lassen beste Chancen aus

Ansonsten dürfte die Mannschaft, die gegen Steinbach auch ohne den erkrankten Marko Kopilas couragiert begann, zusammenbleiben. Das Stürmer-Duo Younes Bahssou und Bartosz Franke ließ beste Chancen aus, während die kompakten und cleveren Steinbacher um Mittelfeld-Ass Masih Saighani anfangs an SVW-Keeper Pero Miletic scheiterten. Doch nach einer Freistoß-Hereingabe durfte Saighani ungehindert per Kopf für den 1:0-Torschützen Sven Waldschmidt auflegen. „Der Freistoß war schon unnötig. Danach fehlte die Zuordnung – einfach nur bitter", konstatierte Miletic, während Gäste-Coach Peter Cestonaro in der Summe von einem „hochverdienten Sieg" sprach.

SVW: Miletic – P. Reichardt, Pajic (49. Dimter), Grüter, Seidelmann – Olumide (61. Schug), C. Hübner, Muca, Broghammer – Bahssou, Franke (78. Amstätter).
Tore: 0:1 Waldschmidt (71.), 0:2 Diehl (87.).

Schiedsrichter: Höpp (Ranstadt).
Zuschauer: 300

Aufrufe: 030.11.2014, 10:14 Uhr
Stephan NeumannAutor