2024-04-24T07:17:49.752Z

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Mindestens eine Nummer zu groß war der TSV Rain für die jungen Hachinger (in blau). Mit 0:11 ging die Profireserve unter und ist in der momentanen Verfassung nicht konkurrenzfähig. F: Meier
Mindestens eine Nummer zu groß war der TSV Rain für die jungen Hachinger (in blau). Mit 0:11 ging die Profireserve unter und ist in der momentanen Verfassung nicht konkurrenzfähig. F: Meier

0:11 / 1:8 - Haching II nur noch Sparringspartner

3:24 Tore in drei Spielen: U23 der SpVgg Unterhaching taumelt dem (Saison-)Ende entgegen

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Drei Spiele, drei Niederlagen, 3:24 Tore - das ist die jüngste Bilanz der SpVgg Unterhaching II in der Bayernliga Süd. Hielten sich die Hachinger Youngsters beim 2:5 in Pipinsried noch respektabel, so wurden sie gegen Rain (0:11) und gegen Wolfratshausen (1:8) nach allen Regeln der Fußballkunst zerlegt. Aus dem Vorhaben, sich mit Anstand aus der Bayernliga zu verabschieden, ist nicht viel übrig geblieben. Die Profireserve ist höchstens noch ein Sparringspartner für die Gegner. Bitter natürlich für all jene Teams, die in einer Phase gegen die Hachinger antreten mussten, als die SpVgg noch besser bestückt und wesentlich konkurrenzfähiger war. Im Moment bedeuten Duelle gegen Unterhaching II drei sichere Punkte.
Bei einem Punktspiel treten grundsätzlich zwei Mannschaften aus der gleichen Liga an. Dass es dabei mal zu einem deutlichen Ergebnis kommen kann, ist keine Seltenheit. Vier, fünf oder sechs Tore Unterschied kommen vor. Aber das ein Spiel der Bayernliga Süd zwischen dem Tabellenletzten SpVgg Unterhaching II und dem Zweitplatzierten TSV Rain am Lech mit einem 0:11 - Halbzeit 0:5 - endet, das ist kaum vorstellbar. Die Begleitumstände zu diesem ungleichen Spiel passen ins Bild und haben zu dem Debakel beigetragen. "Die Situation beim Spiel der U23 gegen Rain war eine besondere, weil die Profis zeitgleich in Dortmund und andere Nachwuchs-Mannschaften im Sportpark gespielt haben. Da hatten wir keine Manpower mehr zur Verfügung", erklärt Claus Schromm, Hachings Sportlicher Leiter und Coach der ersten Mannschaft, die außergewöhnliche Situation. "Wir werden die restlichen Spiele der U23 ordentlich zu Ende bringen, dafür werden wir alles geben", verspricht Schromm.

»Nach so einem Spiel sollte man die Schuhe an den Nagel hängen.«

Erstmals in diesem Jahr spielte die Hachinger U23, die am Saisonende aus Kostengründen vom Spielbetrieb abgemeldet wird, vor Wochenfrist ihr erstes Heimspiel auf Rasen im Stadion an der Grünauer Allee. Bis kurz vor der Winterpause trugen die Hachinger ihre Heimspiel in Bad Aibling aus, was ungewöhnlich genug war und in einem organisatorischen Fiasko endete. Als der Gegner TSV Rain eineinhalb Stunden vor dem Spiel an der Grünauer Allee eintraf, rieben sich Verantwortliche und Spieler verwundert die Augen. Der Kiosk hatte geschlossen, es gab weder Getränke noch Brotzeit. Es wurde auch kein Eintritt kassiert, der Kassier wurde im Sportpark beim Spiel der A-Junioren gebraucht. Somit gab es freien Eintritt zu einem Bayernliga-Spiel, was 30 Fans nutzten, die Mehrzahl aus Rain. Die Partie war über 90 Minuten ein ungleicher Kampf mit keiner einzigen Torchance für die Gastgeber. Im Hachinger Tor stand der 19-jährige Fabia Di Palma, dem die Bälle regelrecht um die Ohren flogen. Allein in der ersten Halbzeit traf Liga-Toptorschütze Sebastian Kinzel fünf Mal zum 0:5-Pausenstand.

"Manchmal sollte man einfach nichts sagen", wusste Rains Trainer Jürgen Steib nach dem historischen Bayernliga-Ergebnis auch nicht so recht, wie er das Dargebotene einordnen sollte. Ein Youngster aus dem Unterhachinger Kader wurde nach dem Abpfiff deutlich: "Nach so einem Spiel sollte man seine Fußballstiefel eigentlich an den Nagel hängen." Und auch am vergangenen Wochenende wurde es nur um Nuancen besser. Mit 8:1 mussten sich die bemitleidenswerten Hachinger Jungspunde beim BCF Wolfratshausen abschießen lassen. Spielerisch sah das Ganze gar nicht so schlecht aus, insbesondere Tobias Killer und Alexander Zetterer stachen bei den durchaus spielerisch ansehnlichen Gästen qualitativ heraus. Und: es gelang sogar Sekunden vor dem Pausenpfiff der Ehrentreffer durch Michael Krabler nach einem Pass in die BCF-Abwehrschnittstelle. Dennoch war den beimitleidenswerten Hachinger Youngsters mit körperbetontem Spiel jederzeit beizukommen, was auch Wolfratshausens Pressesprecherin Hilde Kluge zu einem vielsagenden Fazit bewegte: "Des san scha arme Fritzen."



Aufrufe: 023.4.2015, 10:25 Uhr
Dirk Meier Autor