2024-04-19T07:32:36.736Z

Vereinsnachrichten
Paul Sommer mit deutlicher Zeichengebung auf dem Spielfeld
Paul Sommer mit deutlicher Zeichengebung auf dem Spielfeld

Verbandsliga - ein echtes Abenteuer

Junge Schiedsrichter überzeugen in der zweithöchsten Liga Schleswig-Holsteins

Seit der laufenden Saison setzt der Schleswig-Holsteinische Fußballverband seine Nachwuchsschiedsrichter in mindestens vier Verbandsligaspielen der Herren an. Beobachter des Verbandes benoten diese Unparteiischen, woraus sich die Auf- und Absteiger herauskristallisieren. Der TuS Jevenstedt stellt mit Vincent Manthey, Dajinder Pabla und Paul Sommer drei von 30 Schiedsrichtern, die diesem Kader angehören. Letzterer berichtet im Folgenden aus diesen besonderen Spielen, den Unterschieden zur Kreisliga und seinen ganz persönlichen Erfahrungen.

Paul Sommer: Die Unterschiede zwischen der Kreis- und Verbandsliga sind enorm, nicht umsonst kämpfen die Aufsteiger aus der Kreisliga in der ersten Saison meistens um den Klassenerhalt. Die Spieler agieren auf einem höheren Niveau, sind schneller und robuster, technisch versierter und erfahrener. Letzteres liegt oft daran, da viele ehemals höherklassige Fußballer in dieser Liga ihre Karriere ausklingen lassen. Natürlich ist auch der Rahmen rund um so eine Spielleitung ein anderer. Die Anfahrten sind länger, da man Spiele in ganz Schleswig-Holstein leiten darf. Zudem sind die Zuschauerzahlen normalerweise höher als in der Kreisliga.

Und nun soll ich, frische 19 Jahre alt, Spiele in dieser Liga pfeifen. Vor meinem ersten Einsatz war ich daher sehr nervös, die Anfahrt wurde sehr genau geplant, und wir waren sogar 90 Minuten vor dem Anstoß da. Aber auf die Nervosität folgten die Neugierde und Motivation auf die neue Spielklasse. Nach den ersten fünf Minuten waren somit alle Zweifel verflogen und ich war in meinem Element als Schiedsrichter! Fouls ahnden, Vorteile erkennen, mit den Spielern kommunizieren und immer auf Spielhöhe sein. Die Aufgaben sind auch hier nicht anders, auch wenn ich jetzt in Flensburg, Nortorf oder Wahlstedt bin.

Die Besonderheit stellt, wie oben schon einmal erwähnt, die einheitlichen Beobachtungen des SHFV dar. In diesen wird geprüft, ob wir für diese Klasse geeignet sind und wer für einen Aufstieg in dieser Saison infrage kommt. Hierzu gehört natürlich auch etwas Glück, da es häufig von der Intensität und bestimmten Situationen des Spiels abhängt. Meine Beobachter waren durchweg zufrieden, da ich mit meinem Gespann jedes der Spiele im Griff hatte. Potential nach oben ist aber natürlich immer da. So zum Beispiel bei meinem Stellungsspiel. Positiv kamen meine Kommunikation mit den Akteuren und meine ruhige Art an.

Nach den vier Spielen kann ich unter dem Strich sagen, dass es eine schöne Erfahrung war, vier Spiele in der Verbandsliga in Schleswig-Holstein pfeifen zu dürfen. Besonders im Umgang mit Spielern und Funktionären konnte ich mich weiterentwickeln. Meine Lust als Schiedsrichter höher zu pfeifen, ist nach dieser Saison noch einmal deutlich gestiegen. Jetzt habe ich Bock auf mehr!

Aufrufe: 014.5.2015, 14:00 Uhr
Paul SommerAutor