2024-05-08T11:10:30.900Z

Interview
Foto: Fabian Terwey
Foto: Fabian Terwey

Matthias Düding gibt Aufstieg mit Asemissen als Ziel aus

Coach des Tabellenführers der Kreisliga A Lemgo blickt zur Winterpause zurück und voraus

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In Asemissen sind sie eine große Fußball-Familie. Nicht nur, dass der Trainer des TuS in der Kreisliga A Lemgo zugleich der Vater eines Spielers aus dem Kader ist. Nein, mit Diego Giesbrecht, Marcel Jablinski und Steven Reimer schafften drei Spieler aus dem Kader der zweiten den Sprung in den der ersten Mannschaft. Dem engen Austausch von Matthias Düding mit Reserve-Coach Thomas Marx sei Dank. Düding ist bereits im vierten Jahr in Folge Coach der Seniorenmannschaft, sah die aktuellen Spieler während seiner achtjährigen Tätigkeit als Jugendtrainer aufwachsen. Sohn Oliver Düding, Torwart Christian Bilavcic, Hannes Withöft und Jan Heidschuster zählen zu diesem 94er Jahrgang. Co-Trainer Jens Böttcher war väterlicher Jugendcoach der Asemisser Jahrgänge 90, 91 und 92. Ergebnis der familiären Atmosphäre zur Winterpause ist Tabellenplatz eins. Vom sportlichen Erfolg macht Matthias Düding jedoch seine weitere Tätigkeit als Asemisser Coach nicht abhängig: „Ob wir aufsteigen oder nicht, ich bleibe. Ich kann die Jungs doch nicht alleine lassen.“ Im Gespräch verrät Düding, wie er die Entwicklung seiner Schützlinge sieht.
Trainer Matthias Düding über...
...die Bilanz zur Winterpause:
„Die Tabellenführung ist eine tolle Bestätigung für unsere Arbeit. Trotz des zweiten Platzes in der vergangenen Saison war nicht davon auszugehen, dass es in dieser Spielzeit so gut weiterläuft. Highlight war natürlich der Einzug ins Kreispokalfinale. Sowohl das Viertel- (Anm. d. Redaktion: 4:3 n.V. gegen Bezirksligist TBV Lemgo), als auch das Halbfinale (Anm. d. Redaktion: 9:8 n.E. bei Ligakonkurrent SG Bentorf/Hohenhausen) waren echte Krimis. Bei solch einzigartigen Spielen weiß man, wofür man Woche für Woche auf dem Trainingsplatz steht. Negativer Höhepunkt war das 2:3 gegen TuS Brake. Wir lagen zur Pause bereits mit 2:0 in Führung und haben dennoch mit 2:3 verloren.“

...seine Doppelrolle als Vater und Trainer von Oliver Düding:
„Ich weiß nicht, ob ich ihn als sein Vater im Vergleich zu anderen Spielern ungerecht behandele. Während unserer Zusammenarbeit in der B-Jugend haben wir ausführlich über die Situation gesprochen. Er hatte nichts zu beanstanden. Und wenn doch, hätte ich als Trainer sofort aufgehört. Schließlich sind wir fußballbekloppt. Es soll Spaß machen. Auch wenn wir beide als Fans von Arminia Bielefeld Leiden gewohnt sind.“

...die Stärken und Schwächen seiner Mannschaft:
„Am liebsten haben wir es, wenn der Gegner mitspielt und nicht nur die Bälle hinten rausschlägt. Dann können wir kontern. Leider tut uns kein Team diesen Gefallen. Unsere Gegner stehen in der Regel tief. Wir müssen das Spiel selbst machen. Die Jungs kommen aber immer besser mit der aktiven Spielgestaltung zurecht. Beim 0:0 gegen den defensivstarken TSV Kirchheide hat sich das Team beispielsweise noch zahlreiche Chancen herausgespielt, aber nicht genutzt. In der letzten Partie vor der Winterpause beim SV Wüsten haben wir dann plötzlich gegen einen tiefstehenden Gegner mit 0:1 in Rückstand gelegen, am Ende aber noch mit 5:1 gewonnen. Von Vorteil ist für uns als technisch versierte Mannschaft immer, wenn wir zu Hause auf dem ebenen Kunstrasenplatz spielen. Dann können wir den Ball laufen lassen. Das ist auf den teilweise katastrophalen Rasenplätzen bei Auswärtsspielen gar nicht möglich. Das sind Wiesen. Solche Spiele können dann über Standards entschieden werden. Daraus haben wir in dieser Saison jedoch zu wenig Kapital geschlagen.“

...Zu- und Abgänge:
„Wer in der Winterpause noch Zugänge benötigt, hat im Sommer nicht aufgepasst. Aber im Ernst: Wir müssen glücklicherweise keine Abgänge ersetzen. Deshalb haben wir auch davon abgesehen, einen Spieler zu verpflichten, der sich im Winter bei uns angeboten hat. Es bestand schlichtweg keine Notwendigkeit. Unser Kader ist ausgeglichen. Wir vertrauen den Jungs, die da sind. Externe Zugänge sind erst im Sommer wieder ein Thema für uns. Es ist jedoch nicht unsere Philosophie, Spieler auf Kreisliga-Ebene mit Geld zu locken. Damit erkauft man sich Erfolg auf lediglich absehbare Zeit. Wir setzen in Asemissen vorrangig auf das Potential in den eigenen Reihen. Mit Niklas Bergen haben wir in der Vorbereitung wieder einen guten Spieler aus dem Kreisliga-B-Team dazugeholt.“

...die Restrundenziele:
„Als Tabellenführer wollen wir unseren Platz natürlich verteidigen. Trotzdem würde die Welt nicht zusammenbrechen, wenn wir den Aufstieg verpassen. Schließlich haben wir mit dem TuS Lipperreihe einen starken Konkurrenten um den Aufstieg. Auch die SG Hörstmar/Lieme ist im Auge zu behalten. Wichtig ist mir, dass wir die Spiele vernünftig angehen. Dafür ist neben den spielerischen Fähigkeiten körperliche Fitness Voraussetzung. In der Winterpause haben wir mit Spinning-Einheiten und Training in der Soccer-Halle Grundlagen geschaffen. Letztlich entscheidet die Tagesform über den Spielausgang. Verlieren kann man daher gegen jedes Team der Liga. Wir müssen hellwach sein.
Aufrufe: 028.2.2017, 20:00 Uhr
Fabian Terwey / FuPaAutor