2024-05-08T14:46:11.570Z

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Höhepunkt seiner aktiven Zeit in Lübeck: Im DFB-Pokal besiegte Regionalligist Lübeck 2009 den Bundesligisten Mainz 05. Hier duelliert sich Rolf Landerl (links) mit FSV-Verteidiger Tim Hoogland. Foto: getty
Höhepunkt seiner aktiven Zeit in Lübeck: Im DFB-Pokal besiegte Regionalligist Lübeck 2009 den Bundesligisten Mainz 05. Hier duelliert sich Rolf Landerl (links) mit FSV-Verteidiger Tim Hoogland. Foto: getty

Junger, unverbrauchter Hoffnungsträger für den VfB Lübeck

Landerl: "Schritt für Schritt nach vorne kommen"

Vor sieben Jahren kam er als erfahrener Führungsspieler, nun kehrt er zurück als junger, unverbrauchter Hoffnungsträger. Rolf Landerl hat die Seiten gewechselt. Schon zu aktiven Zeiten beim VfB Lübeck begann er mit den Trainerscheinen, absolvierte die Ausbildung zur C-Lizenz in der Sportschule Malente und trainierte eine Saison lang die F-Jugend der Grün-Weißen. Nun wird der inzwischen 40-Jährige der Coach der Regionalliga-Mannschaft des VfB. ,,Als junger Trainer ist das für mich eine Chance", erklärt Landerl. ,,Es ist eine Ehre, dass beim VfB an mich gedacht hat, und das offenbar auch unabhängig voneinander."

In guter Erinnerung ist seine Zeit in Lübeck geblieben. Sympathisch und ohne ,,Star-Allüren" trat der Spieler Landerl auf, den der damalige Trainer Peter Schubert durch seine Österreich-Verbindungen zum VfB geholt hatte. Gleichzeitig lebte er Professionalität vor, half vielen jungen Spielern schon damals in ihrer Entwicklung. Mindestens genauso wichtig: Er fühlte sich wohl in der Hansestadt. ,,Es war eine schöne Zeit, an die ich nur gute Erinnerungen habe", sagt der Wiener noch heute. Das zweite seiner beiden Kinder (ein drittes wird schon bei seinem Amtsantritt mit dabei sein) wurde in Lübeck geboren.

Über die Rückkehr an die Lohmühle musste Familie Landerl somit nicht lange nachdenken. ,,Wolf Müller hat mich im Dezember kontaktiert. Über Weihnachten habe ich mir mit der Familie Gedanken gemacht und mich näher damit befasst", erklärt der einstige Flügelstürmer, der beim VfB schon zum Spielgestalter geworden war. Er hatte gerade seine Ausbildung zur Uefa-Pro-Lizenz (dem deutschen Fußball-Lehrer gleichgestellt) abgeschlossen. ,,Bei uns dauert das 19 Monate, dafür ist der Lehrgang in verschiedene Blocks unterteilt, die meist eine Woche im Monat umfassen", erklärt er. Mit der Lizenz darf er in sämtlichen Ligen Europas arbeiten. Derzeit ist es die österreichische Regionalliga (dritthöchste Klasse), wo er seit zweieinhalb Jahren die ,,Juniors" von Bundesligist Admira/Wacker trainiert.

Für die nächsten drei Jahre ist die dritthöchste deutsche Liga das Ziel. ,,Wir wollen Schritt für Schritt nach vorne kommen", erklärt Landerl, der einen Zwei-Jahres-Vertrag mit Option für eine weitere Spielzeit unterschrieb. ,,Es stehen einige Entscheidungen an. Das erfordert in den nächsten Monaten gute Organisation." Schließlich soll seine eigene Mannschaft nicht unter dem künftigen Job leiden. ,,Aber ich habe die Spielpläne schon abgeglichen. Ich werde ein paar Spiele des VfB sehen können." Regelmäßiger Austausch mit Sportvorstand Wolf Müller und seinem Vorgänger Denny Skwierczynski wird auch dazu gehören. ,,Außerdem habe mir auch schon einige Videos besorgt und schon einen Eindruck von der Mannschaft."

Sieben Spieler (Lange, Marheineke, Meyer, Richter, Senger, Sirmais, Wehrendt) hat er noch als Mitspieler erlebt. Mit Skwierczynski und Müller (damals U21-Trainergespann) wie auch einigen Personen aus der Führungsetage hatte er zu seiner aktiven Zeit ebenfalls schon zu tun. ,,Um so eine Chance auch zu ergreifen, muss das Umfeld passen. Das ist beim VfB der Fall. Ich glaube, dass eine Entwicklung möglich ist", sagt Landerl. Mit seiner Erfahrung aus vielen Jahren als Erstliga-Spieler soll er die in Lübeck nachhaltig voranbringen.
Aufrufe: 03.2.2016, 14:30 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor