2024-05-02T16:12:49.858Z

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So feierten die A-Junioren von RW Hünsborn den 2:1-Sieg im Kreispokalfinale über den FC Lennestadt. Die Rothemühler Spieler dürfen nun auch in der kommenden Saison am Westfalenpokal-Wettbewerb teilnehmen. Foto: leem
So feierten die A-Junioren von RW Hünsborn den 2:1-Sieg im Kreispokalfinale über den FC Lennestadt. Die Rothemühler Spieler dürfen nun auch in der kommenden Saison am Westfalenpokal-Wettbewerb teilnehmen. Foto: leem

"Hätte mir mehr Offenheit und Ehrlichkeit gewünscht"

Fader Beigeschmack bei Auflösung der Jugendspielgemeindschaft

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Der Informationsbedarf war riesengroß. Also mussten gestern die Verantwortlichen des SV Rothemühle und SV Ottfingen viele Gespräche führen und noch mehr Fragen beantworten. Im Zentrum jeder Unterhaltung stand das nach der aktuellen Saison beschlossene Ende der Jugendspielgemeinschaft zwischen den beiden Fußball-Bezirksligisten. FuPa Südwestfalen berichtete exklusiv.

Seit 24 Jahren besteht diese sportliche Zweckgemeinschaft. Am vergangenen Donnerstag überreichte der SV Rothemühle nun dem SV Ottfingen die schriftliche Kündigung - eine Scheidung kurz vor der Silberhochzeit, sozusagen. Sie hinterlässt tiefe Wunden, doch bemühen sich beide Parteien um Contenance. ,,Ich finde es schade und hätte mir mehr Ehrlichkeit und Offenheit gewünscht. Es bleibt ein fader Beigeschmack“, reagierte Oliver Hetzel, der zweite Geschäftsführer des SV Ottfingen, enttäuscht, aber gelassen.

Am Tag danach wird deutlich, dass der Hauptgrund für den Bruch in der Meinungsverschiedenheit über die Anzahl der Vereine in einer künftigen Spielgemeinschaft zu suchen ist. Der SV Rothemühle favorisierte weiter den Zusammenschluss mit dem SV Ottfingen, der wiederum plädierte für eine große Lösung mit dem SV Rothemühle, VSV Wenden und FC Altenhof. ,,Es war nicht gewollt, die Spielgemeinschaft in dieser Form weiterzuführen“, stellt Andreas Grub, Vorsitzender des SV Rothemühle und 22 Jahre lang Trainer der Jugendmannschaften, fest. Für ihn steckt in der großen Spielgemeinschaft viel Konfliktpotenzial. ,,Wir wollten die Spielgemeinschaft Ottfingen/Rothemühle. Wenn es die nicht gibt, muss es das Recht sein, dass man sich einen anderen starken Partner sucht“, so der Vereinschef, der anfügt: ,,Es ist schade, dass man die Gespräche nicht intensivieren konnte.“

Vergangenheit. Der SV Rothemühle freut sich nun auf eine neue Zusammenarbeit. JSG Hünsborn/Rothemühle wird der neue Vereinsname lauten, unter dem die Nachwuchskicker der beiden Wendener Ortschaften in der neuen Saison an den Start gehen. Auch für RW Hünsborn war dieser Schritt notwendig geworden, weil dem Landesligisten in den unteren Altersstufen die Spieler langsam wegbrechen und nicht mehr die Anzahl der Kicker zur Verfügung stehen, die für 11er Mannschaften notwendig wäre. ,,Wir mussten gegensteuern“, sagt Godehard Schönauer, der erste Juniorenvorsitzende von RW Hünsborn, der nach eigener Aussage zuerst beim SV Ottfingen wegen einer Jugendspielgemeinschaft anfragte. Erst später kam der SV Rothemühle ins Spiel.

Unter JSG Hünsborn/Rothemühle werden alle Spieler von den Minis bis einschließlich B-Jugend antreten. Eine Sonderregelung wird es für die A-Junioren geben. Sie spielen weiter unter dem Namen RW Hünsborn. Hintergrund: Würde in dieser Altersklasse auch die JSG Hünsborn/Rothemühle in die neue Saison starten, hätte das den Zwangsabstieg aus der Bezirksliga zur Folge. So sieht es die Regel vor. Den Neubeginn würde es in der Kreisliga A geben. Das jedoch möchten die Rot-Weißen verhindern. ,,Wir wollen die A-Jugend in der Bezirksliga halten, um für einen vernünftigen Unterbau für die erste Mannschaft zu sorgen“, erklärt Godehard Schönauer. Also werden sich die Rothemühler Spieler, die aus der B-Jugend der JSG Hünsborn/Rothemühle kommen, bei ihrem Klub ab- und bei RW Hünsborn anmelden, damit sie in der Bezirksliga mitmischen dürfen. Bei dem Wechsel in den Seniorenbereich kehren sie dann zum SV Rothemühle zurück. Es profitieren alle Parteien: Die Klubs, die leistungsstärkere Akteure in die erste Mannschaft integrieren können und die Spieler selbst, die besser ausgebildet werden. Und: Im kommenden Jahr kommen die A-Jugendlichen in den Genuss, im Westfalenpokal spielen zu dürfen, nachdem RW Hünsborn am Freitag, 18. November in Bonzel das Kreispokalfinale gegen den FC Lennestadt mit 2:1-Toren gewann und so die Qualifikation schaffte. Der SV Ottfingen wird von den Minikickern bis zur D-Jugend eigenständig bleiben und möchte von der C- bis A-Jugend mit dem VSV Wenden und FC Altenhof zusammenarbeiten. Die ersten Gespräche laufen bereits.

Aufrufe: 020.1.2017, 16:15 Uhr
Werner LeemreizeAutor