2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Zu spät aufgewacht: Max Fiege und sein SV Wiesbaden unterlagen Jüdesheim nach schwacher erster Halbzeit mit 1:2. Archivfoto: Rene Vigneron
Zu spät aufgewacht: Max Fiege und sein SV Wiesbaden unterlagen Jüdesheim nach schwacher erster Halbzeit mit 1:2. Archivfoto: Rene Vigneron

Billige Gegentore in Serie

SV Wiesbaden beim 1:2 gegen Jügesheim zu spät aufgewacht +++ Morgen bei U23 des FSV 

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WIESBADEN. Die schwache erste Hälfte bei der 1:2-Niederlage gegen den neuen Spitzenreiter TGM/SV Jügesheim stimmt sorgenvoll, die starke zweite lässt hoffen, dass der SV Wiesbaden in der von Ergebnis-Kapriolen geprägten Fußball-Hessenliga nicht dauerhaft in den Abstiegsstrudel gerät. Was angesichts von finanziellem Gesamtaufwand und Kader-Kapazität eigentlich nicht mal ansatzweise passieren dürfte.

Doch mit einem Leistungsknick, wie dem der ersten 45 Minuten, war nach der guten Derby-Vorstellung beim 1:1 gegen den Zweite des SV Wehen Wiesbaden und nach fünf ungeschlagenen Spielen auch nicht zu rechnen. Es gab ihn trotzdem. Nach anfänglichen Chancen von Ferhat Gündüz (5./scheiterte frei vor Keeper Stefan Jordanic) und Ivan Rebic (7.) bettelte der Sportverein mit überwiegend uninspiriert und ungenau in die Spitze gespielten hohen Bällen förmlich um ein Gegentor. Die Gäste setzten dem Effizienz entgegen.

Gefoppt von Fiorentino

Als beim SVW alle auf einen Freistoßpfiff nach vermeintlichem Foul an Kapitän Christopher Hübner warteten, zog der Ex-Wehener Daniele Fiorentino auf der rechten Seite davon, ließ Verteidiger Zakaria Ouffata durch einen Haken ins Leere laufen und passte zu Khaibar Amani, der in der Mitte vollendete (25). Zwei Minuten später wurde Fiorentino steil geschickt, enteilte Mirko Dimter und schlenzte mit dem Außenrist ins linke Eck – bis zur Pause stand der Sportverein nach diesem Doppelschlag unter Schockstarre.

Um im zweiten Abschnitt sein anderes, sein kampf- und spielstarkes Gesicht zu zeigen.Sebastian Gurok, Vertreter des verletzten Rechtsverteidigers Philip Reichardt, flankte auf Younes Bahssou, der per Kopf endlich ein erstes Erfolgserlebnis verzeichnete (49.). Fortan kurbelte Spielertrainer Sascha Amstätter, im ersten Durchgang im zentralen Mittelfeld ohne Wirkung, unentwegt über die Außenbahnen an. Bahssou kam plötzlich aus kurzer Distanz zum Schuss, traf aber nur den Torrahmen (64.). Im Tor landete der Ball nach der Stafette über Amstätter, den eingetauschten Michael Seidelmann und Ferhat Gündüz (85.). Doch der Referee erkannte auf Abseits. So durfte am Ende Jügesheim jubeln.
„Wir müssen es einfach schaffen, 90 Minuten so aufzutreten wie in der zweiten Halbzeit“, sagt Chris Hübner mit Blick auf die Partie bei der bärenstarken U23 des FSV Frankfurt (Sa., Anstoß auf 18 Uhr verlegt). Der Kapitän, der dringend seine Fehlpass-Quote reduzieren muss, fügt mahnend an: „Es ist gefährlich zu sagen, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Man kann schnell unten reinrutschen.“ Ferhat Gündüz filtert Positives heraus. Die zweite Hälfte habe gezeigt, dass man auch den Stärksten der Klasse Paroli bieten könne.

„Unterirdische“ Bilanz

Der Sportliche Leiter Djuradj Vasic analysiert: „Wir kassieren einfache Gegentore in Serie. Nach einem Drittel der Runde ist es uns noch nicht gelungen, in der Defensive stabil zu werden.“ Sascha Amstätter sagt: „Zwei Gegentore pro Spiel können wir uns auf Dauer nicht erlauben. Da muss etwas passieren. Drei Siege aus 13 Spielen sind einfach unterirdisch.“
SVW: Tekin – Gurok (84. Fiege), Schmick, Dimter, Ouffata – Rebic, Hübner, Amstätter, Schug (63. Seidelmann) – Bahssou, Gündüz.
Tore: 0:1 Amani (22.), 0:2 Fiorentino (27.), 1:2 Bahssou (49.).– SR: Heß (Heppenheim).– Zuschauer: 310.

Aufrufe: 03.10.2013, 16:00 Uhr
Stephan NeumannAutor