2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten

Bayerische Meisterschaft: FCP-Mädls holen Bronze

Erste Saisonniederlage im Halbfinale gegen 1. FC Nürnberg

Mindestens Platz 2 war drin, Platz 3 wurde es. Das Traumfinale gegen den 1. FC Nürnberg vergaben die Mädls bei der Bayerischen Meisterschaft durch sehr viel Pech, vor allem in der Chancenverwertung...

Frohen Mutes ging es in den frühen Morgenstunden im voll besetzten Bus auf nach Herrieden bei Ansbach – mit einer halben Stunde Verspätung, da die Verpflegung nicht angeliefert wurde. Unglücklich – so wie auch das erste Spiel, vor dem wir uns deshalb kürzer als erhofft aufwärmen konnten. Der oberpfälzische Meister, ehemalige Zweitligist und U17-Bayernligist SC Regensburg war bereits beim bfv-AOB-Cup im September unser Finalgegner. Schon damals war es ein gutes und spannendes Spiel. Wir wussten also was auf uns zukommt und gingen hochkonzentriert ins Spiel, um sofort Druck aufzubauen und auf eine frühe (Vor-)Entscheidung zu setzen. Allein... das Tor war um 30cm zu klein.

8 gute Torchancen standen am Ende zu Buche. Immer wieder ging der Ball knapp vorbei, rüber oder zum krönenden Abschluss bei bereits geschlagener Torfrau an den Pfosten. Selbst über ein 3:0 wie im Spiel um Platz 3 hätte sich Regensburg angesichts der vielen Passauer Großchancen nicht beklagen dürfen. Hätte, wenn und sollte.... Weiterhin ärgerlich: Durch den Spielverlauf und das rasante Tempo war immer nur ein Einzelwechsel statt der erhofften Blockwechsel möglich und so konnten nicht alle spielen. Dieses Spiel wirkte wie eine tonnenschwere Last auf den Schultern der Mädls. Durch Augsburgs 1:0 Sieg über Weinberg und Regensburgs 2:0 Sieg über Augsburg würde ein Remis gegen den Nachwuchs des Zweitligisten und U17-Bayernligisten SV Weinberg das wahrscheinliche Aus bedeuten. Nun begannen die, die im ersten Spiel nicht zum Zuge kamen – und waren natürlich noch kalt und nervös. Ungewohnt viele Fehlpässe schlichen sich ein. Auch der „Block 2“ spielte zaghaft und vorsichtig, um nur ja keinen Fehler zu machen. Meilenweit unter ihren Möglichkeiten. Erst das 1:0 erlöste die Mädls. Zwei Innenpfostentreffer verhinderten aber, dass wir mit Regensburg gleichzogen, die in der Folge 0:0 gegen Weinberg spielten.

So reichte im letzten Spiel gegen den TSV Schwaben Augsburg (2. der 3. Liga und U17-Bundesligist) zwar ein Remis für das Halbfinale, doch wegen des fehlenden Tores würde dies Platz zwei bedeuten. Augsburg wiederum konnte uns mit einem Sieg rauskegeln und sogar selber Gruppensieger werden. Spannung pur. Die Augsburger Fans machten 13min lang einen Höllenlärm mit Trommeln, Glocken, Klatschen und Rufen direkt über unserer Bank. Dadurch war jedes Coaching absolut unmöglich. Selbst über 1 Meter Entfernung musste man sich anbrüllen, um kurze Kommandos zu geben. Schlimm. Trotzdem gingen wir in Führung und hatten die weiteren Torchancen. Logisch, dass der Ball auch hier wieder seine Liebesbeziehung zum Innenpfosten gleich ausbaute. Längst hätte es 2 oder 3:0 stehen können, als in der 10. Minute nach einem Abwehrfehler plötzlich der Ausgleich fiel. Unser fünftes Gegentor der Saison und dabei blieb es. Somit reichte es leider nur zu Rang zwei. :(

Ein einziges Tor mehr in einem beliebigen Gruppenspiel und das Traumfinale wäre nicht zum Halbfinale mutiert. Im Halbfinale stellten wir auf ein 3:1-System um, unterbanden das Nürnberger Kombinationsspiel geschickt durch Verengung der Räume und ließen lange keine einzige (!) Torchance zu. Bei Balleroberung stießen wir blitzschnell vor, um die zwangsweise entstandenen Räume im Nürnberger Abwehrverbund auszunutzen. Eine Taktik, die nur im Futsal funktionieren konnte und auch hervorragend ihren Dienst tat. Alles lief nach Plan bis es in der achten Minute zu einer kuriosen Szene kam. Nürnberg spielte einen schwachen Pass nach links vorne, den wir abfangen konnten. Pardon, könnten – wenn nicht durch ein Missverständnis unsere Spielerinnen zusammen gestoßen wären und der Ball unbehelligt durchlief. Aber kein Problem, denn unsere Torfrau war knapp eher am Ball. Pech nur, dass sie bei der Rettungstat die Nürnbergerin, auf die der Pass sein sollte, in den Bauch traf und der Ball dann an ihr vorbei sprang. Ein echtes Sch..haustor aus dem Nichts!

Nun stellten wir sofort auf 2:2 um und eröffneten die Offensive. Doch leider dauerte es nur eine Minute bis ein Passversuch vorne einer Verteidigerin vors Schienbein prallte und der Ball zur nicht zurückgelaufenen Nürnberger Stürmerin kam. Die bedankte sich für die Freiheit, umkurvte Sabrina und entschied das Spiel. In der Entstehung für uns wieder unglücklich. Von der Leistung her aber zog Nürnberg verdient ins Endspiel gegen Hof ein und machte sich mit dem fünften Titel selbst zum alleinigen Rekordmeister. Herzlichen Glückwunsch! Für uns blieb das Spiel um Platz 3, wieder gegen Regensburg, das von den Spielanteilen genauso verlief wie das erste. Nur dass der Ball jetzt drei mal den Weg ins Netz fand. (Fast überflüssig zu erwähnen auch zwei mal seinen Lieblingsweg an den Innenpfosten.) So bekamen wir von der VFMA-Vorsitzenden Silke Raml die bronzene Medaille um den Hals gehängt, worauf alle Mädls und Eltern mächtig stolz waren. Interessantes am Rande: Drei der acht Teams spielen im Alltag in Jungsrunden. Einmal dürft ihr raten, wer die ersten drei Plätze belegte. Es waren jedenfalls die drei eindeutig stärksten Teams.

Aufrufe: 024.2.2014, 18:00 Uhr
Anselm LienenAutor