2024-05-17T14:19:24.476Z

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Hart am Mann und auch als Torschütze erfolgreich: Maximilian Schwahn (l.) vom SV Raisting.
Hart am Mann und auch als Torschütze erfolgreich: Maximilian Schwahn (l.) vom SV Raisting. – Foto: mayr

Leichtes Spiel für SV Raisting – Rote Karte verhilft zum Sieg

4:0 Sieg gegen Abstiegskandidat

Eine rote Karte scheint das Schicksal der SpVgg Haidhausen zu entscheiden. Für den SV Raisting ein wichtiger und beflügelnder Sieg.

Raisting – Es war ein Nachmittag zum in der Sonne brutzeln. Und so bräunten sich die Raistinger Fußballer noch lange nach ihrem 4:0-Sieg am Spielfeldrand. Sie genossen die Sonnenseite des Fußballerlebens, die sie in dieser Rückrunde noch nicht allzu häufig sehen durften.

Ihre Gegner aus Haidhausen verzogen sich zügig von der Sportanlage. Sie durchleben praktisch eine Saison im Schatten, um im Bild zu bleiben. Vorige Saison noch Aufstiegskandidat stehen sie vor dem Abstieg. Keiner im Oberland, der diese Mannschaft spielen sieht, versteht nur annähernd warum. Auch Johannes Franz nicht, der Raistinger Trainer. Aber im Fußball gewinnt nicht immer die technisch beschlagenere Truppe. Das beweist Raisting seit Jahrzehnten. Es braucht auch weniger glorreiche Mittel wie Standards (zwei Tore fielen nach einer Ecke), Fouls zum richtigen Zeitpunkt und einem Gespür für die Schwächen der Gegner.

Nach Platzverweis war das Spiel entschieden

Über Haidhausen wussten sie etwa, dass Daniel Höpfinger, einer dieser starken Mittelfeldmänner, leicht zu provozieren ist. Die Raistinger piesackten ihn mit kleinen Fouls und Sprüchen. Höpfinger ließ sich zu einer Beleidigung hinreißen, die auch Schiedsrichter Lukas Rehekampff mitbekam. „Wir hatten Glück, dass er das gehört hat“, so Franz. Der Schiedsrichter, der eine sehr gute Leistung ablieferte, zückte Rot.

Der Platzverweis in Minute 52 verwandelte ein offenes Spiel (Spielstand 1:0) in eine einseitige Angelegenheit. Aus taktischer Sicht fehlte Höpfinger im Zentrum, dort fanden die Raistinger fortan Räume. „Dann fallen sie auseinander“, sagt Trainer Franz über den Gegner.

SVR dominierte in den letzten 20 Minuten klar

Haidhausen musste ja punkten im Abstiegskampf, spielte deshalb weiter nach vorne – und fing sich einen Konter nach dem anderen ein. Die meisten verdaddelte der SVR „fast kläglich“, wie der Coach anmerkt, oder versagte vor dem Kasten. Erst Sinan Grgic arbeitete den Ball wie eine Flipperkugel ins Tor.

Aus Haidhauser Sicht hätte man zu diesem Zeitpunkt ruhig abpfeifen können. Die restlichen 20 Minuten wirkten nur mehr wie ein Schaulaufen des SVR. Hannes Franz war ganz froh, dass nur noch zwei weitere Treffer folgten, weil er Angst hatte, dass seine Mannen sonst abheben. Joker Korbinian Kübler sowie Maximilian Schwahn, der Beste am Platz, erzielten die Tore. Nach Schwahns Kopfball zum 3:0 zogen er und Franz symbolisch die Pistolen. Die Hintergrundgeschichte dazu wollten sie nicht verraten. Nur so viel: Schwahn und Franz hatten Maximilian König unter der Woche zum Junggesellenabschied nach Mallorca begleitet. Eine durch und durch sonnige Woche für Franz und den SVR. (ANDREAS MAYR)

Aufrufe: 06.5.2024, 13:48 Uhr
Andreas MayrAutor