"Haben uns teuer verkauft"

Beide Teams hatten vor Wochenfrist ihre Spiele hoch und Zu-Null gewonnen – und stiegen dementsprechend selbstbewusst in die Partie. Pech widerfuhr Gastgeber WB bereits nach dreizehn Minuten, als er Captain Calvin Stoll wegen einer muskulären Verletzung ersetzen musste.

Das Geschehen gestaltete sich ausgeglichen, die leicht bessere Anzahl Chancen besass der FCA. Dessen Goalgetter Mirco Döttling stand bei der schönsten Aktion in Hälfte eins am Ende einer gepflegten, über mehrere Stationen führenden Ballstafette – sein Kopfball wurde von Heimkeeper Patrick Meili bravourös entschärft.

WB presst, FCA trifft

Der FCWB kam nun gut ins Spiel und versuchte unerschrocken, seinen Gegner mit Pressing zu Fehlern zu verleiten. Und plötzlich lag der Ball im Netz. Nach einem scharf getretenen Freistoss von Dario Voit wehrte FCA-Schlussmann Jan Studerus nach vorne ab, wonach Michael Jaussi im Nachschuss traf. Der Schiedsrichter entschied jedoch, wohl zu Recht, auf eine Offsideposition des Schützen.

Es blieb spannend. Kurz vor der Pause gelang Döttling mit einem herrlichen Schlenzer in die weite Torecke die Gästeführung. «Cillo spielte mir den Ball rüber und ich traf ihn wirklich optimal» äusserte er sich bescheiden zu seinem Traumtor. Dieser Rückstand in der 44. Minute bedeutete einen herben Dämpfer für das aufopfernd kämpfende Heimteam.

FCA nach 2:0 Herr der Lage

Nach Wiederanpfiff zeigten sich die Rotschwarzen bestrebt, den Ausgleich zu bewerkstelligen. Zwingende Torchancen resultierten allerdings nicht. Und dazwischen mussten sie gar den zweiten Treffer hinnehmen. Nach einem missglückten Spielaufbau preschte Leutrim Ismajlaj dazwischen und kickte den Ball überlegt an Meili vorbei in die Maschen. Nun waren die Affoltemer Herr der Lage, auch wenn WB mit grossem Kampfgeist und dem Mut der Verzweiflung nach vorne stürmte.

Eine Viertelstunde vor Schluss wurde FCAs Aleksandar Stefanovic nach überhartem Einsteigen mit der «Gelb-Roten» Karte vorzeitig unter die Dusche geschickt. Nun keimte nochmals Hoffnung bei den Heimischen. Allerdings verteidigten sich die Städter auch zu zehnt sicher und liessen bei Gegenstössen abermals den dritten Treffer aus.

Nach Abpfiff dieser unterhaltsamen Partie gab FCA-Trainer Boris Jevremovic zufrieden Auskunft: «WB zeigte sich als der erwartet hartnäckige Gegner, vor allem in Hälfte eins, als er hoch angriff. Wir agierten gut und kontrollierten meines Erachtens das Geschehen mehrheitlich. Eigentlich müssten wir einen unserer zahlreichen Konter mit dem 3:0 abschliessen.»

WB-Trainer Pascal Zwicky meinte: «Ein grosses Kompliment an mein Team. Wir haben uns teuer verkauft. Der frühe Ausfall unseres Captains war natürlich alles andere als ideal. Der FCA hat aber wirklich gut gespielt. Vor allem die ständigen Rochaden im Mittelfeld und Umschaltmomente von der Defensive in die Offensive. Hätte unser Tor zum 1:0 gezählt wäre der Gegner eventuell nervös geworden.»

Die dritte Mannschaft des FC Wettswil-Bonstetten blieb, als Aufstiegerin, zum allerersten Mal (!) in den bislang 16 Spielen ohne Torerfolg.

Sie liegt immer noch auf dem ausgezeichneten sechsten Zwischenrang. Der FC Affoltern am Albis wahrte seine Ambitionen und liegt als Dritter nur zwei Verlustpunkte hinter Leader Höngg 2.

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