2024-05-31T10:52:53.652Z

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Christoph Hartmüller verlässt den TSV Gau-Odernheim.
Christoph Hartmüller verlässt den TSV Gau-Odernheim. – Foto: Axel Schmitz/pakalski-press

Christoph Hartmüller als »Glücksfall für den TSV«

Vorm letzten Heimspiel des Trainers in Gau-Odernheim: Weggefährten schildern ihre Erlebnisse und Erinnerungen mit dem charismatischen Trainer

Gau-Odernheim. Fast zehn Jahre lang prägte Christoph Hartmüller die Fußball-Hochburg TSV Gau-Odernheim. Nun stehen die Zeichen auf Abschied. Auf eigenen Wunsch verlässt er den Klub, den er aus der Bezirksliga in die Verbandsliga geführt hatte, zum Saisonende. Vorm letzten Heimspiel des 37-Jährigen am Sonntag (15.30 Uhr) gegen Jahn Zeiskam erzählen Weggefährten.

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Gerhard Zibell

Gerhard Zibell (Ex-Vorsitzender und „Entdecker“ von Hartmüller): „Christoph war ein absoluter Glücksgriff für den TSV. Von der Qualität als Trainer, aber auch menschlich. Er identifizierte sich unheimlich mit dem Verein. Bei vielen Spielen waren die Familie dabei, auch sein Vater und seine Mutter. Er ist einer, der mit dem Umfeld klarkommt. Als wir ihn engagierten, wussten wir nicht, dass das für einen so langen Zeitraum ist. Mit Trainern kann man nicht so lange planen. Zwei, drei Jahre, ja. Aber solange? Wirklich ein Glücksgriff.“

Daniel Diel

Daniel Diel (Kapitän): „Christoph und mich verbinden inzwischen zehn Jahre. Wir waren ja auch eine Zeitlang bei der TSG Pfeddersheim. Unter ihm sind wir als Zweiter über die Aufstiegsspiele in die Landesliga gekommen. Gleich darauf folgte der Verbandsliga-Aufstieg als Meister. Also, wenn Du als Trainer aufsteigst, aufsteigt und konstant über die Jahre hinweg das Topniveau hältst, dann ist das schon bemerkenswert. Vergangene Saison packten wir sogar fast Verbandsliga-Rang drei. Man muss aber auch sagen, dass er in einer Zeit kam, in der beim TSV Aufbruchstimmung herrschte. Die A-Jugend war gerade Vizemeister in der Verbandsliga, der Kunstrasen war gerade neu gebaut worden. Und für Christoph war es die erste Trainerstation im Aktivenbereich - er ging voll drin auf. Akribisch, übrigens bis heute, bereitete er die Trainingseinheiten und uns auf die Spiele vor. Die persönliche Beziehung zu ihm motivierte mich zusätzlich.“

Benny Wilhelm

Benny Wilhelm (Sportlicher Leiter): „Christoph und mich verbindet mehr als der Fußball. Ich bin unter anderem der Pate seines Sohnes. Wir flachsen gerne miteinander und so bitte ich auch zu verstehen, wenn ich sage: Wir sind froh, die Handbremse los zu sein“. Aber Spaß beiseite: „Haddy (Spitzname von Christoph Hartmüller, Anm.) hat den TSV Gau-Odernheim auf Empfehlung des damaligen Trainers Sascha Groß übernommen. Unter ihm ging es kontinuierlich aufwärts. Legendär war das Aufstiegsspiel zur Bezirksliga in Büchelberg, wo wir gemeinsam - ich als U15-Trainer - die Gegnerbeobachtung machten. Später motivierte er mich, die Sportliche Leitung zu übernehmen. Was Haddy auszeichnet, ist Mut. Den hat er zum Glück des TSV Gau-Odernheim immer gehabt. Aber auch der TSV Gau-Odernheim hatte Mut. Sonst hätten wir uns im jüngsten November, als es sportlich alles andere als rund bei uns lief, getrennt.“

Lukas Knell

Lukas Knell (Stürmer): „Wir Älteren lassen die zehn Jahre mit Haddy immer wieder mal Revue passieren. Echt lustig, welche Entwicklung er in den Jahren genommen hat. Damals, als er noch spielender Cotrainer bei uns war, waren wir häufig zusammen feiern - Discos, Clubs und so. Legendär war sein Tennisspieler-Move im Rhythmus der Musik. Super, damals. Die Jüngeren kennen das von ihm gar nicht. Heute erscheint er mit Frau, Kind und Hund so solide. Wahnsinn, wie sich das im Lauf der Jahre verändert hat“.

Karim Mathis

Karim Mathis (ehemaliger Außenspieler heute Bienwald Kandel): „Was Haddy auszeichnet, ist ganz einfach: Sein Supercharakter und die Menschlichkeit. Ich erinnere mich an die Zeit, als er gerade sein Intermezzo bei der TSG Pfeddersheim begann. Es war die Zeit, als es mich studienbedingt nach Köln verschlug und ich deshalb in Gau-Odernheim mit dem Fußballspielen aufhören musste. Dann endete Haddys Zeit im Wormser Vorort schneller als gedacht. Kaum war er zurück beim TSV, rief er mich an, und fragte mich, ob ich nicht wieder in Gau-Odernheim spielen kann. Ich schilderte ihm meine Umstände. Er meinte, das kriegen wir trotzdem hin. So kamen für mich weitere fünf Jahre Gau-Odernheim dazu. Dass das Kapitel wider Erwarten so lange würde, lag auch an Christoph.“

Ömer Er

Ömer Er (ehemaliger Außenspieler, heute Basara Mainz): „Haddy war mein erster Trainer im Herrenbereich. Er hat mir sehr viele gute und wichtige Tipps gegeben. Darunter den, dass ich nicht mehr so viel dribbeln sollte wie ich das aus der Jugend gewöhnt war. Schade, dass er in Gau-Odernheim aufhört. Er hat Gau-Odernheim repräsentiert. Er repräsentiert die Philosophie des Vereins, auf die Jugend zu setzen. Damit hat er sich gerade in der vergangenen Saison viel Achtung in der Liga erworben. Was er mit der jungen Mannschaft erreichte, beeindruckend. Er hat Unmögliches möglich gemacht. Ich wünsche ihm das Allerbeste auf seinem weiteren Weg und hoffe, dass wir uns mal wiedersehen.“

Kalli Appelmann

Kalli Appelmann (Ex-Trainer TSV Gau-Odernheim und Kreisvorsitzender): „Was mir imponiert, dass Christoph Hartmüller über all die Jahre sein Ding durchzog. Er blieb immer seinen Prinzipien treu. Er hat sich nicht verbiegen lassen. Zumindest hatte man als Außenstehender den Eindruck. Sich obendrein so lange als Trainer in einer solchen Klasse bei einem Verein zu halten, beeindruckt. Er wirkt immer unaufgeregt, im Erfolg wie im Misserfolg.“



Aufrufe: 018.5.2024, 09:00 Uhr
Claus RosenbergAutor