2024-05-29T06:38:12.186Z

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Erfolgreich: Alemannia Mariadorf, hier Pascal Willems (rechts), setzt sich gegen den TV Konzen mit 1:0 durch.
Erfolgreich: Alemannia Mariadorf, hier Pascal Willems (rechts), setzt sich gegen den TV Konzen mit 1:0 durch. – Foto: Dagmar Meyer-Roeger
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Spannung bis zum Schluss: Wer holt Platz zwei?

Bezirksliga, Staffel 4

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In der Bezirksliga fällt die Entscheidung am letzten Spieltag: Mariadorf, Erkelenz und die SG Stolberg können das Landesliga-Ticket lösen.

Der letzte Spieltag in der Fußball-Bezirksliga ist an Spannung kaum zu überbieten. Während Germania Lich-Steinstraß die Meisterschaft in der Staffel vier frühzeitig eingefahren hat, kämpfen dahinter mit dem SC Erkelenz, Alemannia Mariadorf und der SG Stolberg gleich drei Teams um Platz zwei, der am Ende ebenfalls zum Aufstieg berechtigen würde.

FC Roetgen kann Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen

Und auch in den unteren Tabellengefilden könnte es noch Verschiebungen geben. Das abgeschlagene Schlusslicht Hambacher SV ist bekanntlich nicht mehr zu retten, Concordia Oidtweiler darf hingegen durch den 3:0-Erfolg gegen die Sportfreunde Uevekoven sowie der Niederlage von Jugendsport Wenau gegen die SG Stolberg auch künftig in der Bezirksliga um Punkte kämpfen.

Der FC Roetgen hat sich durch den 4:0-Erfolg am vergangenen Sonntag gegen Grün-Weiß Welldorf-Güsten die beste Ausgangposition erspielt. Das Team von Trainer Jerome Janßen rangiert derzeit als Tabellen-13. auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz. Mit einem Sieg in Hambach an Pfingstmontag wäre der Klassenerhalt in trockenen Tüchern. Das Ergebnis der parallel stattfinden Begegnung zwischen Würm-Lindern und Wenau wäre dann zweitrangig.

Deutlich spannender gestaltet sich die Lage an der Spitze. Das beste Team der Rückründe, die SG Stolberg, empfängt als Tabellenvierter mit 58 Punkten auf der Habenseite den Zweiten Erkelenz (60). Die Land-Alemannia (59 Punkte) ist auswärts beim Tabellenzehnten Welldorf-Güsten gefordert, für den es um nicht mehr viel geht. Die Trainer präsentieren sich im Vorfeld äußerst selbstbewusst und schieben den Druck jeweils von sich weg.

Die Stolberger feierten in Wenau den fünften Sieg in Folge. Dabei hatte die Mannschaft von Trainer Mirko Braun in der 90. Minute noch den Ausgleich zum 3:3 kassiert. Doch in der Nachspielzeit markierte Top-Torjäger Mergim Statovci das umjubelte 4:3 für die SG. „Das war so wie bei einem Hitchcock-Film“, berichtet Braun, der dem großen Showdown am kommenden langen Wochenende bereits entgegenfiebert.

„Zwischenzeitlich hatten wir mal über zehn Punkte Rückstand, dennoch haben wir nicht aufgehört, weiter konzentriert zu arbeiten“, verdeutlicht der SG-Coach. „Ich habe im Sommer eine Mannschaft übernommen, die totales Mittelmaß war. In der Winterpause haben wir einige Baustellen geschlossen, aber nicht mit Weltstars, sondern Kreisliga-Spielern. Und mit Luis Mankartz, der zwei Spiele in der Landesliga für Teutonia Weiden gemacht hat und den ich damals in der Kreisliga C bei Übach-Palenberg entdeckt habe. Er hat einige unserer Spiele in die richtige Richtung geschoben. Wichtig ist aber, dass wir ein total verschworener Haufen geworden sind“, nennt Braun einige Gründe für den Aufschwung bei den Stolbergern.

Spitzenspiel bei der SG Stolberg

Sollte sich die SG am Montag im Spitzenspiel gegen Erkelenz durchsetzen und zeitgleich Mariadorf nicht gewinnen, dann hätte das Braun-Team das Ticket für die Landesliga gelöst. Denn aus den vier Bezirksligen im FVM-Gebiet dürfen neben den Meistern auch die drei besten Zweiten aufsteigen. Zur Ermittlung wird die Quotientenregelung (Anzahl der Punkte dividiert durch die Anzahl der Spiele) zurate gezogen. Der TuS Marialinden aus der Staffel eins (Quotient 2,16) sowie Grün-Weiß Brauweiler aus der Staffel drei (2,31) haben ihre Tickets sicher. Sollte der SV Wachtberg aus der Staffel zwei am Wochenende noch einen Dreier einfahren, dann würde sich deren Quotient von derzeit 1,96 auf 2 verbessern. Das würde aber nicht reichen, da der Zweitplatzierte aus der Gruppe vier auf jeden Fall einen besseren Quotienten aufweisen wird – egal ob das Pendel am Ende zugunsten von Erkelenz, Mariadorf oder der SG Stolberg ausschlagen wird.

„Wenn wir es schaffen sollten, dann wäre das mein sportlich größter Erfolg als Trainer“, gibt Braun unumwunden zu und ergänzt: „Nichts ist unmöglich, wir haben nichts zu verlieren. Die Einzigen, die etwas zu verlieren haben, sind die Erkelenzer.“

Doch SC-09-Trainer Pascal Thora nimmt den Ball nicht auf, der 36-Jährige verweist im Vorfeld auf die „herausragende“ Saison seiner Schützlinge. „Ich bin stolz auf die Jungs, wir haben am letzten Spieltag tatsächlich ein Finale vor der Brust. Wir sind mit dem Ziel Klassenerhalt in die Saison gestartet“, erläutert Thora, der hinterherschiebt: „Für mich ist das in meiner ersten Saison als Hauptcoach auch etwas ganz Besonderes. Wer weiß, ob wir so etwas noch einmal erleben werden. Wir spielen auf Sieg, die Jungs werden Gas geben. Wenn es klappen sollte, dann werden wir schon etwas organisieren. Wenn es nicht reichen sollte, dann haben wir trotzdem eine Riesensaison gespielt.“

Der Dritte im Bunde, Mariadorfs Trainer Sebastian Wirtz, zeigt sich erleichtert, dass er mit seinem Team am letzten Spieltag ebenfalls noch die Chance auf Platz zwei hat. Am vergangenen Sonntag schaffte die Land-Alemannia durch den 1:0-Sieg gegen Aufsteiger TV Konzen die Grundlage. „Für uns hat sich dennoch nicht viel verändert. Wir können es noch immer nicht aus eigener Kraft schaffen. Wir müssen unser Spiel gewinnen und dann schauen wir, ob es am Ende reicht. Wenn wir aufsteigen sollten, dann werden wir uns nicht dagegen wehren. Wir sind jetzt seit Wochen der Jäger. An den Ergebnissen der Erkelenzer in den vergangenen Wochen kann man ablesen, dass sie sich auf der Zielgeraden deutlich mehr Gedanken machen. In Stolberg müssen sie jetzt noch einmal ein sehr dickes Brett bohren“, verdeutlicht Wirtz.

Die Ergebnisse im Überblick:

Oidtweiler – Uevekoven 3:0: 1:0 Croe (25.), 2:0 Stollenwerk (90.+12), 3:0 Lüttgens (90.+15/Foulelfmeter)

Lich-Steinstraß – Haaren 0:3: 0:1 Szczyrba (5.), 0:2 Obiorah (20.), 0:3 El Wadnakssi (90.)

Mariadorf – Konzen 1:0: 1:0 Basogul (45.+8)

Langerwehe – Eicherscheid 2:2: 1:0 Mertens (42.), 1:1 N. Wilden (44.), 1:2 T. Wilden (58. Foulelfmeter), 2:2 Gashani (73.)

Wenau – SG Stolberg 3:4: 0:1 Statovci (32.), 0:2 Mankartz (36.), 1:2 Finken (51.), 1:3 Statovci (78.), 2:3 Struck (79./Eigentor), 3:3 Finken (90.), 3:4 Statovci (90.+3)

Roetgen – Welldorf-Güsten 4:0: 1:0, 2:0, 3:0 Akar (3., 30., 74.), 4:0 Lippert (84.)

VfR Würselen – Würm-Lindern 6:0: 1:0 Gerhards (10.), 2:0 Schartmann (29.), 3:0 Uzun (55.), 4:0 Gerhards (68.), 5:0 Specht (90.+2), 6:0 Gerhards (90.+4)

Erkelenz – Hambach 9:0: 1:0 Grimble (30.), 2:0 Nickels (32.), 3:0 Fongern (45.), 4:0 Grondowski (46.), 5:0 Grimble (63.), 6:0 Nickels (76.), 7:0 Lütteke (78.), 8:0 Nickels (83./Foulelfmeter), 9:0 Bolz (87.)

Aufrufe: 015.5.2024, 10:35 Uhr
Lars BrepolsAutor