2024-05-29T06:38:12.186Z

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Enes Softic wechselte mit Ambitionen zu RWO Alzey. In der Praxis erwiesen sie sich als unrealisierbar.	Foto: Axel Schmitz/pakalski-press
Enes Softic wechselte mit Ambitionen zu RWO Alzey. In der Praxis erwiesen sie sich als unrealisierbar. Foto: Axel Schmitz/pakalski-press

RWO Alzey: Sparzwang sprengt die Zukunftspläne

Warum Landesligist und das Trainerteam Enes Softic und Vllaznim Dautaj im Sommer getrennte Wege gehen

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Alzey. Enes Softic und Vllaznim Dautaj, die beiden Coaches vom abstiegsbedrohten Landesligisten RWO Alzey, sind ab Ende der Runde wieder auf dem Trainermarkt. Das zeichnete sich bereits nach der 0:4-Schlappe am zurückliegenden Sonntag gegen den FC Speyer ab und wurde in der Nacht fömlich per Pressemitteilung vom Verein bestätigt.

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Zur Begründung wird nicht die besorgniserregende sportliche Situation des Landesliga-Vorletzten genannt, sondern die „wirtschaftliche und finanzielle“ Lage des Klubs. „Der Verein konnte den Vorstellungen der Trainer für die kommende Saison nicht entsprechen“, informiert der Vorstand. Deshalb sei die ursprünglich bis Ende der Spielzeit 2024/25 vereinbarte Zusammenarbeit „im beiderseitigen Einvernehmen“ schon zum 30. Juni beendet worden. Zur Nachfolge äußert sich der Verein nicht.

Verein verweist auf seine Verantwortung

Aus der Presseerklärung geht hervor, dass RWO Alzey aus Kostengründen keine Chance sah, Wunsch-Spieler des Trainergespanns an den Wartberg zu holen. Der Verein müsse, um wieder handlungsfähig zu werden, an dem Sparkurs festhalten, den er sich mit der Amtsübernahme in Anbetracht der bestehenden Verbindlichkeiten auferlegt hatte. Trotz angehobener Mitgliedsbeiträge und Reduktion der Kosten für die Landesliga-Mannschaft erlaubte die Kassenlage nicht, die Wünsche von Softic und Dautaj zu erfüllen. Der Vorstand verweist in diesem Zusammenhang auf die „Verantwortung gegenüber allen Abteilungen, Fußball, Tischtennis, Gymnastik und deren Mannschaften.“

RWO Alzey würdigt die Leistung von Softic und Dautaj in den zurückliegenden Monaten: „Wir bedanken uns für die aufopferungsvolle Arbeit und den Einsatz, bedauern den Verlust sehr und wünschen den beiden viel Glück und Erfolg in ihrer sportlichen Zukunft. Sollte es uns in Zukunft möglich sein, die finanzielle Situation weiter zu stabilisieren und zu verbessern, stehen Enes Softic und Vllaznim Dautaj die Türen von RWO offen.“

Softic und Dautaj wollen sich später äußern

Stand jetzt Enes Softic und Vllaznim Dautaj werden die beiden die Saison ordentlich beenden und alles dran setzen, an den zwei Restspieltagen die tabellarische Situation zu verbessern. Die Begegnungen gegen SV Gimbsheim und SVW Mainz stehen noch aus.

Enes Softic und Vllaznim Dautaj waren Ende vergangenen Jahres bei RWO Alzey als Trainer eingestiegen. Sie lösten Max Kimnach und Lars Weingärtner ab. Deren Entlassung war die erste Aufmerksamkeit erregende Amtshandlung des neuen, im November inthronisierten RWO-Vorstands. In deren Folge verlor der Landesligist Leistungsträger wie Yannik Niemann und Tobias Schneider. Das neue Trainergespann stand vorm ersten Training vor einem Scherbenhaufen, den es mit hohem Engagement und dank vieler Kontakte so gut wie möglich kittete.

Der alte Vorstand von RWO Alzey trat im November bei den ordentlichen Neuwahlen weitgehend nicht mehr an. Führende Vorstandsmitglieder kandidierten nicht mehr, sondern wünschten einen Wachwechsel im Klub. Der glückte trotz des Schuldenbergs von 40.000 Euro, den der neue Vorstand nun abtragen muss. Dazu kommt eine Unsicherheit: Die entlassenen Trainer Kimnach und Weingärtner fordern von RWO Alzey, bis zum Vertragsende am 30. Juni bezahlt zu werden.. Der Streit wird gerichtlich entschieden - Ausgang offen.



Aufrufe: 014.5.2024, 10:45 Uhr
Claus RosenbergAutor